Bloodest Saxophone

Extreme Heat

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.04.2024
Jahr: 2024
Stil: Swing, Jump-Blues
Spiellänge: 47:29
Produzent: Young Corn Shintaro

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Plattenfirma: Dualtone Records

Promotion: Continental Record Services


Redakteur(e):

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

Rolling Stones

Mavis Staples

Titel
01. Mailman's Sack
02. I Don't Need You No More
03. Undercover Of The Night
04. Dinah
05. Good Morning
06. Somebody Else's Man
 
07. Oh Baby
08. Country Girl
09. Johnny Taylor Medley
10. Sit Down Baby
11. Let's Love In The Moonlight
12. Thank You Granddad
Musiker Instrument
Crystal Thomas Vocals
Young Corn Shintaro Saxophone
Aoki Keita Saxophone, Flute
Masa Bass, Strings
Kiminori Drums
Shuji Guitar
Anthony Farrell Piano, Organ
Mike Sailors Trumpet
Tanaka Michiaki Percussion

Der Blues ist mächtig und tiefschwarz – so wie die Stimme von Crystal Thomas, geboren in der Nähe von Shreveport, Louisiana; Country-Girl (und Posaunistin!) mit „deep roots“ im amerikanischen Süden. Von dort ist es ein weiter Weg bis Tokio – aber auch dort ist der Blues zuhause, zum Beispiel in der vor gut 25 Jahren vom Saxofonisten „Young Corn“ Shintaro gegründeten Bläser-Combo BLOODEST SAXOPHONE. Und zusammen ergibt diese amerikanisch- japanische Paarung eine ziemlich knackige Einheit, die auf dem Album "Extreme Heat" – veröffentlicht bereits 2023, aber erst jetzt in Europa erschienen - erstmals auf einem Longplayer zueinander findet, nachdem Sängerin und Band schon seit Jahren gemeinsame Live-Auftritte zelebrieren.

Wobei die Hitze, die dieses Album verströmt, häufig zwar angenehm schweißtreibend ist, aber keineswegs "extrem" daherkommt. Wie es sich für Musik aus den Südstaaten gehört, hat die Band einige mächtige Uptempo-Songs im Gepäck, wie gleich zu Beginn Mailman’s Sack mit klassischem Swing-Bass und einem kernigen Saxophone-Solo oder der auf Jump-Blues getrimmten Curtis Mayfield-Nummer I Don’t Need You No More. Und die Chuzpe, Undercover Of The Night – genau, den 80er-Jahre Funk-Rocker der Stones – als jazziges Melodram aufzunehmen, muss man auch erst einmal haben.

Aber die besten Momente hat dieses Album, wenn die Japaner das Tempo rausnehmen und Crystal Thomas sich nicht mehr mit dem Saxofon von Bandleader „Young Corn“ Shintaro duelliert, sondern ganz bei sich ist. Und das sind dann auch die Stücke, die sie entweder selbst geschrieben hat, wie den klassischen Soul-Song Somebody Else’s Man mit der vertrauten Blues-Geschichte: Warum kann er nicht treu sein? Oder es sind Songs, zu denen Thomas eine besondere Verbindung hat, wie etwa das Johnnie Taylor Medley. Denn der Soul- und R&B-Sänger nahm die damals noch junge Musikerin kurz vor seinem Tod erstmals als Posaunistin mit auf eine Tournee und eröffnete ihr eine ganz neue Welt.

Und dieser Weg führte dann irgendwann zu einem Anruf von Dialtone-Chef Eddie Stout, der Thomas in Austin mit BLOODEST SAXOPHONE zusammenbrachte und damit den Grundstein für eine kleine schwarz-weiße Kultureruption gesorgt hat. Denn die Band, die von sich selbst sagt, „devotees of black music“ zu sein, fand mit Crystal Thomas eine Sängerin, die mit einer Stimme zwischen Dinah Washington und Mavis Staples genau zu dem manchmal samtenen, manchmal wilden Bläsern und den rollenden Drums bestens passt. Der Blues hat viele Gesichter auf "Extreme Heat", aber vor allem zeigt er sich in einer sehr ungewöhnlichen Verbindung aus Anzug tragenden Japanern und einer – im positiven Sinne – echten schwarzen Diva.

 

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