Titel |
---|
01. Neptune’s Daughter |
02. Disease |
03. Be Slow Or Be Dead |
04. Stuck In The Ice |
05. Midnight Sun |
06. Long Way Back |
07. Horizon |
Musiker | Instrument |
---|---|
Ralf Brummerloh | Vocals & Bass |
Ron Osenbrück | Guitar |
Andre Dittmann | Drums & Backing Vocals |
Immerhin sechs Jahre hat es gedauert, bis die Bremer Formation MONOLITH – inzwischen wieder zum Trio geschrumpft – ihrem zweiten Album „Mountain“ nun den dritten Streich „Horizon“ nachfolgen ließen. Dazwischen war bekanntermaßen eine Pandemie und auch sonst hat sich mittlerweile so einiges in der Welt getan, nicht unbedingt immer zum Besseren. Vielleicht haben MONOLITH für ihre Rückkehr, oder soll man es besser Neuanfang nennen, sich thematisch mit einem Beispiel für das Scheitern nach hochfliegenden Träumen beschäftig, nämlich der Polarexpedition von Sir John Franklin. Dieser hatte 1845 versucht, die Nordwestpassage von Ost nach West vollständig zu durchsegeln, um diese kartografisch festzulegen und für die Zukunft einen kürzeren Seeweg von Europa nach Asien zu ergründen.
Diese Expedition endete tragisch mit dem Tod sämtlicher Beteiligter, die letzten Überreste der Schiffe wurden erst 2016 entdeckt. Nicht gerade leichte Kost für ein Konzeptalbum, deshalb ist das Tempo auf „Horizon“ auch eher etwas gemäßigter im Vergleich zu den Vorgängeralben, die doch ziemlich solide Stoner und Doom-Mucke in deutlicher Tradition von BLACK SABBATH aufwiesen.
Hier wirkt das Ganze doch deutlich psychedelischer, mit unverkennbarem Retro-Anstrich. Die meisten Songs beginnen ziemlich verhalten und steigern sich dann zum Ende hin in regelrechte Jams oder bieten eine Steilvorlage für Gitarrensoli (Be Slow Or Dead, Midnight Sun, Disease). Man unternimmt den durchaus lobenswerten Versuch, das eher simpel gestrickte Blues-Schema aufzubrechen, setzt einzelne Farbtupfer mit Orgelklängen, Rhythmus- und Dynamikwechseln und eben ausgeprägten Soloparts.
Das dürfte insbesondere Retro-Rock-Freunden, die sonst so etwas wie KADAVAR, SIENA ROOT, THE FLYING EYES oder ORANGO hören, durchaus gefallen. Mir persönlich fehlt, ein wenig der Schwung und die Energie, die in den älteren Werken noch vorhanden waren, wobei ich mir allerdings vorstellen kann, dass die Songs von „Horizon“ auf der Bühne noch eine ganz andere Dynamik zu entwickeln in der Lage sind.