Titel |
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01. Cockroach Swing |
02. Bloodlust |
03. Bruce Lee Ihm Sein Grab |
04. No Peguntas |
05. Nicht Lang Fackeln Im Sturm |
06. Protest |
07. Nordsee |
08. She Junk Of The Week |
09. Black |
10. 5 Reasons |
Musiker | Instrument |
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Nico Kozik | Vocals |
Fredrik Sterzel | Guitar |
Philipp Kampff | Drums |
Jörg Bantin | Bass |
Frederik Mohrdiek | Guitar & Vocals |
Das hätte ich auch nicht gedacht, dass ich noch einmal ein neues Album der SISSIES in Händen halte, schienen die Jungs aus St. Pauli doch seit Anfang der 2000er verschollen. Wobei: das mit dem „neuen Album“ ist nicht so ganz richtig, sind auf „Cockroach Swing“ doch Songs vereint, die zwischen 1997 und 2022 geschrieben worden sind. Das wiederum hat natürlich den Vorteil, dass man gewissermaßen einen kompletten Überblick der Entwicklung und letztlich des Gesamtwerks in den einzelnen Evolutionsphasen (die Schaben überleben ja sowieso alle) der Kiezrocker erhält.
Man spürt, dass die Jungs in den 90ern erwachsen geworden sind, somit sozialisiert mit Schweinerock skandinavischer Prägung, aber auch 70s Heavy Rock, Hardcore, Punk, Grunge und nicht zuletzt eine ordentliche Schippe Doom. Sie selbst bezeichnen ihren Stil ja als „Doompunk“. Gewissermaßen erhält man hier das Beste der harten Töne aus den 90ern und 2000ern bis heute.
Das geht dann ordentlich auf die Zwölf (Cockroach Swing, Black) und straight in die Fresse (Bloodlust), bedient aber auch die Kopfnicker-Fraktion (No Peguntas. Protest) und Black Sabbath-Jünger (5 Reasons).
Ganz besondere Aufmerksamkeit verdienen die mit einem fetten Augenzwinkern zusammengeschraubten deutschsprachigen Songs (Bruce Lee Ihm Sein Grab, Nicht Lange Fackeln Im Sturm, Nordsee). Dafür gibt es dann noch ein paar Authentizitätspunkte extra.
Wer im ausgehenden letzte Jahrtausend und im Übergang in die Nuller-Jahre auf Sachen wie GLUECIFER, TURBONEGRO, MELVINS, FAITH NO MORE, SMOKE BLOW oder HELLACOPTERS stand, sollte hier zu greifen. Wer die SISSIES damals noch miterleben durfte wird dies ohnehin zu. Jedenfalls ein mehr als amtliches Comeback unter dem Motto „Totgesagte leben länger“.