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Abbey Road - Die Geschichte des berühmtesten Musikstudios der Welt

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 06.05.2024
Stil: Rock-History
Autor: David Hepworth
Seitenzahl: 376
ISBN: 978-3-85445-770-1
Preis: 30,00 EUR

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Verlag: Hannibal Verlag


Redakteur(e):

Epi Schmidt


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Die BEATLES waren sich mit Sicherheit bewusst, wie bedeutend die Abbey Road Studios für ihre Musik und ihre Karriere waren. Ob das der Grund dafür war, ihr letztes (eingespieltes) Album danach zu benennen, oder ob ihnen einfach nichts anderes eingefallen ist, gut, das wird ihr Geheimnis bleiben. Aber das die besagten Studios - und natürlich der Zebra-Streifen davor -  mit "Abbey Road" für alle Zeiten in Erinnerung bleiben, daran haben die Fab Four natürlich ihren Anteil. Und das Buch von David Hepworth.

Es gibt etliche weltberühmte Studios, die auch jeweils einen gehörigen Anteil an der Musikgeschichte haben, aber etwas vergleichbares zu den EMI Recording Studios - Abbey Road Studios heißen sie erst seit den 70er Jahren - findet sich weltweit nicht. Erst recht nichts, das 2031 seinen hundertsten Geburtstag feiern wird. Wer daran Zweifel hat, den wird David Hepworth’ Buch “Abbey Road“ eines Besseren belehren. In wahrlich akribischer Arbeit zeichnet er die Geschichte der Räumlichkeiten in St. Johns Wood nach, die natürlich stark mit den BEATLES in Verbindung stehen (das Vorwort durch Sir Paul McCartney kommt nicht von ungefähr), aber natürlich machen die acht Jahre, in denen die einstigen Pilzköpfe dort aufnahmen, nur einen Teil der Geschichte aus.

Schon dadurch, dass die Studios 1931 eröffneten, kann man sich gut vorstellen, dass es da häufig um Big Bands oder klassische Orchester ging. Und natürlich geht es häufig um Technik. Von den “bis zu sechs Mikrofonen in einem einzelnen Studio“, mit denen man in der Anfangszeit großspurig warb, bis zur Gegenwart, wo man mehr von Protools und Plug-Ins spricht. Ebenso spielt der jeweilige Zeitgeist eine Rolle. Die Musikergewerkschaften, zum Beispiel, sahen es zu einer bestimmten Zeit überhaupt nicht gerne, dass ihre Schützlinge nicht mehr live im Radio spielen sollten, sondern durch “Konservenmusik“ ersetzt werden sollten. Da konnten Aufnahmestudios schon ein Dorn im Auge sein. Da finden sich hier ein paar interessante Anektoten.

Zugegeben, es wird dann und wann auch mal recht technisch und für den Laien dann unter Umständen etwas langatmig, aber es lohnt sich dranzubleiben. So erfährt man unter anderem, welch wichtige Rolle ein Kompressor RS 124 ab Anfang der Sechziger in den Abbey Road Studios spielte. Wir lernen interessante Leute kennen, wie Hazel Harwood, die 25 Jahre lang für die Übertragung des Klangs auf die Schallplatte verantwortlich zeichnete und natürlich ist auch Sir George Martin ein wichtiger Bestandteil der Abbey Road-Geschichte.

Selbstverständlich ist den BEATLES ein Kapitel gewidmet, aber auch anderen Bands sind vertreten, die wichtige Aufnahmen in den legendären Studios gemacht haben. darunter THE HOLLIES, PINK FLOYD, Amy Winehouse und Steve Harley. Ein Noel Gallagher nimmt auch heute immer noch gern dort auf, einfach weil “dieser Ort hat etwas Magisches“. Und das dürfte den meisten so gehen, die jemals dort aufgenommen, gearbeitet oder das Glück hatten, die Räumlichkeiten besuchen zu können. Man erfährt in diesem Buch viel über die Geschichte der Musik, speziell in England, man erlebt Aufstieg und Fall der Tonträgerindustrie und lernt auch Manches über den Prozess der Musikaufnahme. Wobei man sich dann auch mal fragen kann, warum man in den Sechzigern Alben teils innerhalb weniger Tage aufnehmen konnte und später, trotz des Fortschritts, Monate und Jahre gebraucht wurden. Letztlich liegt es doch an den Menschen, die die Musik spielen und das ist auch gut so.

 

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