32/20 Blues Band

Yeah Battery

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.07.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


32/20 Blues Band
Yeah Battery, Fox Music Records, 2005
Thomas Neukirch Vocals, Guitars
Heiko Wilhelmus Guitar
Ingo Neukirch Bass
Benjamin Krämer Drums
Produziert von: W. Brammertz & 32/20 Blues Band Länge: 34 Min 31 Sek Medium: CD
1. What I Wanna Do6. Nice & Tall
2. Ain't There Somebody Gone7. Cradle Rock
3. Skunks Of War8. Sixstring
4. Yeah Battery9. Beer Drinkin' Granny
5. Homegrown10. Come On

Im Jahr 2003 legte die 32/20 BLUES BAND ihr Album "Gimme Some Sugar" vor und der Kollege Heiser war von dieser Ansammlung von Cover-Versionen durchaus angetan. Und das wohl zurecht.
Als deutsche Blues-Band hat man es für gewöhnlich nicht leicht. Schnell wird einem die fehlende Authentizität vorgeworfen, aber dann dürfte außerhalb von Afrika wahrscheinlich niemand diese Musik spielen.
Als puristische Ur-Blues Band versteht sich die 32/20 BLUES BAND offensichtlich aber sowieso nicht, wie auch ihr neuestes Werk "Yeah Battery" demonstriert. Da ist ein hoher Rock-Anteil drin und von Depri-Blues hält die Band auch wenig: Spaß muss es machen!

Und das macht dieses Album von Beginn an. Mit sehr straightem, kräftigen Gitarrensound legt die Band mit Gallagher-/Winter-mäßigem Blues-Rock los. Effektvolle Tonartwechsel sorgen für Abwechslung und ein Schlagzeug, das einen permanent und unnachgiebig von hinten kickt für den Schwung. Der Gesang komm jetzt auch nicht so pechschwarz, aber wenn ich an solche englischen Bands wie NINE BELOW ZERO denke, dann kommt das denen doch sehr nahe. What I Wanna Do ist jedenfalls ein feiner Einstieg und was ich machen will ist klar: Weiter zum nächsten Lied und die Anlage gleich noch etwas weiter aufgedreht.
Ain't There Somebody Gone scheint kurzzeitig auf Slow-Blues rauszulaufen, macht aber recht bald die Kehre und schwenkt auf einen locker-flockigen Groove a la Stray Cat Strut (natürlich von den STRAY CATS) ein. Mmh, ja da swingt man gern cool die Lippen schürzend mit.

Natürlich dürfen die Hendrix-/SRV-typischen Bluesstücke mit funky Wah-Wah Anteil nicht fehlen. Dafür ist z.B. Skunks Of War da und an den Gitarren kann man wirklich seine Freude habe. Da trägt auch die, na, sagen wir: Leicht raue Produktion erfreulich dazu bei. Nix schlimmer, als wenn Blues-Alben glatt gebügelt werden.
Also, da freu ich mich heute schon, die Band eines Tages mal live zu sehen.
Ein kurzweiliges Instrumental? No problem, Yeah Battery bedient einen mit flottem Up-Beat und zockigen Gitarrenlicks. Auch die Slide-Gitarre kommt richtig gut rüber. Thomas Neukirch ist jetzt kein Slide-Gott mit Irrsinns-Licks, aber er hat einen sehr schön rockigen Slide-Sound und das ist schon mal die halbe Miete. Gefällt mir sehr gut. Das kommt vor allem in dem Boogie Homegrown richtig gut. Da fühlt man sich gleich nach Texas versetzt - ZZ TOP und George Thorogood grüßen gemeinschaftlich.
Einen Schmerzensblues mit zusammengekniffenen Augen und aufgerissenen Mündern brauchts natürlich auch. Naja, so was kennt man halt schon und da vermiss ich tatsächlich etwas an... wie sag ich's meinem Kinde... Glaubwürdigkeit? Da klingt mir Thomas Neukirch einfach zu bemüht. Nimmt dem Song trotzdem nix weg, denn den Gitarren lauscht man nach wie vor gern.

Na, die Töne des nächsten Intros sind aber sehr bekannt: Cradle Rock! Das macht man ja eigentlich nicht, Rory Gallagher zu covern. Da stehen die Gralshüter schon Gewehr bei Fuß um die Verwegenen in den Staub zu werfen. Mir ist das ziemlich Wurscht, denn die 32/20 BLUES BAND spielt eine richtige Klasseversion dieses Titels. Die Rhythmusabteilung schiebt gnadenlos und die Gitarren wirbeln in bestem Zusammenspiel darüber. Fast meint man Lou Martin's Piano irgendwo klimpern zu hören. Auch das Slide-Solo passt und stichelt Thomas Neukirch zu den entsprechenden Schreien an. Muss doch gleich mal schauen, ob die nicht bald mal in meiner Gegend auftreten.
Sixstring tendiert dann wieder Richtung Stevie Ray Vaughan, will sagen: Texas-Blues mit eigener Note und mit gehörigem Boogie-Anteil, wozu wieder die Slide-Gitarre gehörig beiträgt. Auch der Titel lässt einen nicht still sitzen und macht durchaus an.
Für Beer Drinkin' Granny wird das Tempo nochmal deutlich erhöht und man bewegt sich eigentlich schon im Rock'n'Roll Fahrwasser. Nix sonderlich innovatives, aber straighter Blues und Rock'n'Roll, der einem ein Good-Time Feeling feinster Machart verschafft. Was brauchts mehr?
Der letzte Song, Come On, ist im Prinzip eine Mischung aus, na sagen wir Rattlesnake Shake von OMAR & THE HOWLERS und so hendrixierten SRV-Titeln wie Mary had a little lamb. Ob seines rohen Charakters und der Power trotzdem ein für sich stehender Titel, der einen würdigen Schluss dieser Scheibe bereitet. Da werden noch mal alle Riff- und Lick-Register gezogen und mit Volldampf geht's raus zur Studiotür.

Etwas über eine halbe Stunde ist nicht lang, aber schon Udo L. sagte: "Lieber nur ne halbe Stunde, Quickie is' ja auch ganz schön". Jedenfalls weit besser als in einem 70minütigen Morast erstickt zu werden.
"Yeah Battery" ist ein druckvolles, rockendes Blues-Album, welches so richtig Appetit auf ein Konzert mit der 32/20 BLUES BAND macht.

Epi Schmidt, 24.07.2005

 

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