Demo, Brooke Lynn Promotion, 2003 | ||||
Andy Barcode | Bass, Backing Vocals | |||
Louie LaVerve | Drums, Backing Vocals, Programming | |||
Nick Nevermore | Guitar, Backing Vocals | |||
Dan Pilgrim | Guitar, Vocals | |||
| ||||
1. Censored society | 4. Dark H.I. story | |||
2. Vicious circle | 5. Out of my mind | |||
3. Just a good time | ||||
Das seit 2002 bestehende Projekt vereint mit Andy Barcode und Louie LaVerve Musiker der Death-Classic-Metal-Formation HAGGARD, sowie Dan Pilgrim, der auch schon für HAGGARD, GAMMA RAY, DORO und TARAXACUM tätig war und den schon länger im Metal Bereich aktiven Nick Nevermore (u.a. HATEWORK).
Die vielen unterschiedlichen Einflüsse, als da wären Metal, Industrial, Thrash, Pop, Punk, Nu Metal, sowie ein bißchen Hip Hop machen sicherlich die Stärke von 595 aus: Vielseitigkeit und Experimentierfreude sind Trumpf. Allerdings wirkt auch vieles noch reichlich unausgegoren und wenig schlüssig, auch ist der Sound nur teilweise zufriedenstellend (auch wenn man den Demo-Charakter berücksichtigt).
Der Opener Censored society legt mit einer klassischen Metalhookline los und wird dann zum thrashigen Industrial-Crossover-Stück. Dabei sind aber insbesondere die Gesangslinien ziemlich gewöhnungsbedürftig: einer rappt, einer mimt den Metalshouter, Dan Pilgrim eher den klassischen Leader, während zwischendurch noch Deathmetal-mäßig gegrunzt wird. Und das ganze in einer Soundqualität, als hätte man nachts um zwei am Ballermann einen Kegelclub aus Castrop-Rauxel per Handmikro über die Tonspur singen lassen. Auch bei Vicious circle, einem thrashigen NuMetal Stück mit leicht poppig-punkiger Strophe fällt der doch recht "ungefilterte" Gesang unangenehm auf.
Das nachfolgende Just a good time erinnert in der Strophe leider an ein von mir leidenschaftlich gehasstes Stück, nämlich We didn't start the fire von Billy Joel. Das war nun in diesem Kontext wirklich nicht zu erwarten.
Dark H.I. story pendelt irgendwo zwischen BODY COUNT und NINE INCH NAILS, instrumental geht es gut zur Sache, aber auch hier gäbe es an den Vocals noch einiges glattzubügeln.
Das die Promo-CD abschließende Out of my mind klingt zunächst schön roh und ungeschliffen aber der süßlich-poppig arrangierte Refrain bringt doch erhebliche Abzüge in der Wertung im "Wir-sind-die-tougheste-Street-Metal-Gang-Contest".
Wenn im Presseinfo steht: "Musikfreunde und Kollegen aus diversen Musikrichtungen sehen in 595 das nächste grosse Ding und bestätigen den damit eingeschlagenen Weg dieser einzigartigen Truppe" und "dieses Team... hat es sich zur Aufgabe gemacht, den internationalen Musikmarkt mit ihrer Energie und Innovation zu stürmen" so kann man das nur sehr bedingt unterschreiben.
Positiv ist der Mut zum Neuen, Grenzüberschreitenden und in der Live-Umsetzung wird dies sicherlich mit der nötigen Power versehen sein. Aber die Stücke auf der Promo-CD bieten dies nur ansatzweise, die Kompositionen sind teilweise recht unausgegoren, die Arrangements wenig zwingend und soundtechnisch, insbesondere bei den Vocals, ist noch einiger Schliff nötig, bevor man den Madison Square Garden für zwei Wochen buchen kann.