Titel |
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01. Pull Me Out |
02. Give It Away |
03. What Ever You Want Me (To Do) |
04. Starlight |
05. Mama Said |
06. The Hideaway |
07. The Love We‘ve Waited |
08. The Roots |
09. In My Room |
10. All Of My Life |
Musiker | Instrument |
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Marco Baruffetti | Gesang & Gitarre |
Andrea Cantarelli | Gitarre |
Gigi Andreone | Bass |
Alessandro Bissa | Schlagzeug |
Vor rund acht Jahren veröffentlichte eine bis dato unbekannte, italienische Band namens A PERFECT DAY ihr Debüt-Album und konnte dabei einen absolut überzeugenden Eindruck bei mir hinterlassen. Seitdem ist bei der Gruppe einiges passiert: aus dem Trio wurde ein Quartett, der frühere Sänger und Bassist stieg aus und musste ersetzt werden. Dafür fanden A PERFECT DAY in Marco Baruffetti (Gesang und Gitarre) und Gigi Andreone (Bass) zwei neue Mitstreiter. In dieser Zusammensetzung entstand vor vier Jahren dann das zweite Album, “The Deafening Silence“, das etwas direkter und zupackender war als das Debüt und nun – nach weiteren vier Jahren – stehen die Italiener erneut mit einem neuen Album an, dieses Mal unter dem Titel “With Eyes Wide Open“.
Darauf setzen sie die musikalische Entwicklung zu einem mehr und mehr amerikanisierten Sound fort. Denn bei Pull Me Out und Give It Away drängen sich die Vergleiche zu etwa ALTER BRIDGE geradezu auf, zum einen vom Gitarren-Sound als auch beim Gesang von Baruffetti. Er kommt zwar mit seiner Stimme nicht in solche Höhen wie Myles Kennedy, aber seine Melodieführung weißt schon ein paar Parallelen auf. Auch die hymnischen Nummern haben sie – wie etwa in The Hideaway – voll drauf. Daneben halten A PERFECT DAY schon auch noch ein paar sehr AOR-lastige Momente auf “With Eyes Wide Open“ parat, etwa in What Ever You Want Me (To Do) oder The Love We‘ve Waited. Mit diesen Songs – wobei ersterer ein leichtes Richard Marx-Feeling transportiert – hätte man sogar Chancen auf Radio-Einsätze. In My Room und das abschließende All Of My Life haben ein kleines bisschen BLACK STONE CHERRY-Flair, sind aber deutlich glatter als deren Material.
Bei den harten Stücken gehen durch die neue Herangehensweise ein wenig die melodischeren Gitarren-Momente im Sound verloren. Diese hatten die ersten beiden Alben aus meiner Sicht aber auch ein Stück weit ausgemacht. Das fehlt hier, dafür sind die Riffs, die Cantarelli insbesondere bei Pull Me Out und Give It Away hervorzaubert wirklich mächtig und mitreißend. Wer also auf die ersten beiden Scheiben stand, der ist zumindest mal gut damit beraten, sich vorab einmal ein paar Stücke (wie zum Beispiel das Video zur ersten Single Give It Away) anzuhören, ob ihm oder ihr die neue Ausrichtung auch zusagt. Und wer sofort Gewissheit haben will, der hört mal in Mama Said rein, dem wohl besten Song der Scheibe.
A PERFECT DAY haben sich auf “With Eyes Wide Open“ ein ganzes Stück weit neu erfunden und ihren Sound modifiziert – manche würden vielleicht auch modernisiert sagen. Das Songwriting ist durch die Bank stark, manches Mal werden die Songs, und zwar immer dann wenn die Band besonders melodisch zu Werke geht, ein klein wenig zu seicht. Aber das dritte Werk der Italiener hat mehr als genügend sehr starke Songs, um diese kleineren “Hänger“ (Ausfälle sind es nämlich trotzdem keine) problemlos vergessen zu machen. Denn diese Scheibe macht wieder jede Menge Spaß. Da bräuchte ich persönlich auch nicht wieder vier Jahre Pause bis zum nächsten Werk von A PERFECT DAY.