ABBA Gold - 40th Anniversary Edition, Polar Music, 2014 (1974) |
Agnetha Fältskog | Vocals | |||
Benny Andersson | Vocals, Piano, Moog, Mellotron | |||
Björn Ulvaeus | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Anni-Frid "Frida" Lyngstad | Vocals | |||
| ||||
Disc 1 - "ABBA Gold": | ||||
01. Dancing Queen | 11. Chiquitita | |||
02. Knowing Me, Knowing You | 12. Fernando | |||
03. Take A Chance On Me | 13. Voulez-Vous | |||
04. Mamma Mia | 14. Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight) | |||
05. Lay All Your Love On Me | 15. Does Your Mother Know | |||
06. Super Trouper | 16. One Of Us | |||
07. I Have A Dream | 17. The Name Of The Game | |||
08. Te Winner Takes It All | 18. Thank You For The Music | |||
09. Money, Money, Money | 19. Waterloo | |||
10. SOS | ||||
Disc 2 - "More ABBA Gold": | ||||
01. Summer NIght City | 11. Ring Ring | |||
02. Angeleyes | 12. I Wonder (Departure) | |||
03. The Day Before You Came | 13. Lovelight | |||
04. Eagle | 14. Head Over Heals | |||
05. I Do, I Do, I Do, I Do, I Do | 15. When I Kissed The Teacher | |||
06. So Long | 16. I Am The City | |||
07. Honey, Honey | 17. Cassandra | |||
08. The Visitors | 18. Under Attack | |||
09. Our Last Summer | 19. When All Is Said And Done | |||
10. On And On And On | 20. The Way Old Friends Do | |||
Disc 3 - "B-Sides": | ||||
01. She's My Kind Of Girl | 11. Happy Hawaii | |||
02. I Am Just A Girl | 12. I'm A Marionette | |||
03. Gonna Sing You My Lovesong | 13. Medley: Pick A Bale Of Cotton / On Top Of Olf Smokey / Midnight Special | |||
04. King Kong Song | 14. Kisses Of Fire | |||
05. I've Been Waiting For You | 15. The King Has Lost His Crown | |||
06. Rock Me | 16. Elaine | |||
07. Man In The Middle | 17. The Piper | |||
08. Intermezzo No. 1 | 18. Andante, Andante | |||
09. That's Me | 19. Should I Laugh Or Cry | |||
10. Crazy World | 20. Soldiers | |||
Natürlich sind es keine 40 Jahre, seit “ABBA Gold“ erstmals erschien, aber – wie unlängst berichtet – vor 40 Jahren gewannen ABBA für Schweden den “Grand Prix Eurovision de la Chanson“ wie der “Eurovision Song Contest“ damals noch weitaus stilvoller hieß.
Das zugehörige Album trug den gleichen Namen wie der Siegertitel und wurde just als “Waterloo – Deluxe Edition“ wiederveröffentlicht. “Gold” (untertitelt “Greatest Hits“) erschien erstmals 1992, als die Trennung von ABBA schon zehn Jahre zurücklag. Bereits da und mit weiteren Editionen wurde das Album ein absolutes “Goldstück“. Kein Album der Band verkaufte sich besser und auch im Vergleich mit den Kollegen gehört es weltweit zu den meist verkauften Scheiben. Ja, auch eine Meryl Streep hat da einen gewissen Anteil. Was schon zeigt, dass ABBA ein weltweites, generationen- und Stil übergreifendes Phänomen waren und sind.
Schließlich hat sogar ein beinharter Roots-Rock’n’Roller wie Dan Baird mit seinen YAYHOOS damals Dancing Queen gecovert! Womit im Übrigen dieses Album hier auch startet. Da braucht man praktisch keinen Song hervorzuheben oder zu erläutern, denn diese Titel pfeift wahrscheinlich jedes Vögelein auf Straße im Schlaf mit. Trotzdem empfinde ich es als beeindruckend, welch hervorragende Produktion hinter den Titeln steckt, wie diese bestmöglich umgesetzt sind. Zu meinen Favoriten gilt von jeher Take A Chance On M. Wie der Song von einer a capella-Nummer zum sanften rocker und zum Dancefloor-Schleicher und zurück mutiert ist für mich schlichtweg genial.
Mamma Mia …, na das hatten wir oben schon, aber seit dem Film wirkt der Titel nochmal ganz anders, oder?
Ob mal klassisch inspiriert, old-school oder hypermodern, poppig oder rockig, dynamisch oder locker dahinfließend – besser kann man Popmusik wahrscheinlich nicht inszenieren, weshalb es diese Edition auch erneut in die Charts geschafft hat.
Stolze 19 Hits zieren das erste “Gold“ Album und trotzdem konnte man 1993 mit “More ABBA Gold“ einen hochkarätigen Nachfolger präsentieren, der sich ebenfalls zur “Goldscheibe“ mauserte.
Mit der Disco-Nummer Summer Night City, dem schwungvollen Schunkler I Do, I Do, I Do, I Do, I Do, dem Glam-Rocker So Long (hätte zu gewissen Zeiten auch im Repertoire von STATUS QUO zu finden sein können), dem flotten Tanzschulenfavoriten Honey, Honey und der Mitklatsch-Stampf-Nummer Ring, Ring (außerdem natürlich unverzichtbar in Manfred Sexauers “Musikladen“) waren da auch ebenbürtige Songs zum Erstling präsent, aber es ließ dann doch etwas nach und melancholische Balladen, wie I Wonder (Departure) kamen nicht bei allen Fans so gut an. Allerdings gab es mit I Am The City einen Song, der noch zu “Lebzeiten“ der Band eingespielt wurde, aber das angedachte Album wurde nicht mehr realisiert.
Sicher eine gute Nummer, aber nicht ganz die gewohnte Klasse. Für die Sommerparty taugen trotzdem die meisten Songs, auch auf “More ABBA Gold“ problemlos. Zum Beispiel bietet sich an, bei Under Attack und When All Is Said And Done genauer reinzuhören. Auch wenn sie mal keinen Hit schrieben, waren sie immer noch für die Champions-League qualifiziert.
Dieses schmucke “Goldkästchen“ dreht sich nahezu vier Stunden, unterhält den Hörer aufs Beste, liefert ein 24-seitiges Booklet und mit der “B-Sides“ CD noch einige Raritäten. Ihre Verbindung und ihre Wurzeln zu und in den mehrstimmig singenden Bands der 60er Jahre demonstriert gleich She’s My Kind Of Girl. Hätte auch von den HOLLIES stammen könne, oder? Ob der Seniorentanztee-Begleiter I Am Just A Girl sein musste, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich hätte ein Ray Davies an dieser Dance Hall Reminiszenz seine Freude.
Deutlich ist zu hören, dass King Kong Song aus den frühen Tagen von ABBA stammt, als man noch stilistisch experimentierte und sogar verhältnismäßig rockige Songs wie Rock Me veröffentlichte. Wäre vielleicht in der “Rocky Horror Picture Show“ auch ganz gut platziert gewesen.
Dass man sich auch ganz gut im Funk-Lager auskannte, zeigt Man In The Middle und dass man auf Hawaii nicht nur Hula, sondern auch Boogie tanzt, verdeutlicht Happy Hawaii.
Das Medley aus dem funkigen Rap Pick A Bale Of Cotton, einem balladesken Mittelteil und einem überraschend gerocktem Midnight Special gehört zu den lohnendsten Stücken auf der dritten Scheibe, die mit Soldiers einen zwar leicht melancholischen aber doch hoffnungsvoll klingenden Abschluss findet.
Offiziell nie aufgelöst, gab es auch – zumindest im öffentlichen Rahmen – nie eine Wiedervereinigung, aber das “Gold“ ihrer Songs wird wohl noch glänzen, wenn die letzten Sterne am Himmel verglüht sind. Und hier klingt dieses Gold auch noch richtig gut!