Abigail's Ghost Live_RoSfest_2009, Aesperus Music, 2010 |
Joshua Theriot | Gesang & Gitarre | |||
Randy LeBoeuf | Gitarre | |||
Kenneth Wilson | Bass & Gesang | |||
Brett Guillory | Keyboards & Gesang | |||
John Rodrigue | Schlagzeug | |||
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01. d_letion | 08. Plastik Soul | |||
02. Romantique Life | 09. Monochrome | |||
03. Cinder Tin | 10. Black Lace | |||
04. Sneak Peek | 11. Mother May I? | |||
05. Close | 12. Gemini Man | |||
06. Sellout | 13. Waiting Room | |||
07. Cerulean Blue | 14. Annie Enemy | |||
Sie werden in Prog-Kreisen als die kleinen Brüder von PORCUPINE TREE angesehen: ABIGAIL’S GHOST aus dem Süden der USA. Und sicher, die Musik folgt dem großen Vorbild aus Großbritannien bis ins letzte Detail. Am liebsten dürften den Mannen um Sänger und Lead-Gitarrist Bones Theriot dabei insbesondere die “Deadwing“- und “In Absentia“-Phase von PT sein, denn ABIGAIL’S GHOST mögen schon auch immer wieder die schweren Gitarren, die die verträumten Klangstrukturen auf- und unterbrechen. Dabei kann man sich manchmal leichter TOOL-Flashs nicht erwehren, so vertrackt und heavy gehen ABIGAIL’S GHOST pahsenweise zur Sache. Die Stimmung der Musik weist zumindest auf den Studio-Alben auch immer latente Querverweise zu THE SMITHS auf (so zum Beispiel bei Waiting Room von “Selling Insincerity“). Diese bleiben auf der Live-DVD aber Außen vor.
Zwei sehr unterhaltsame Alben liegen von ABIGAIL’S GHOST bereits vor (“Selling Insincerity“ und “d_letion“) und nun schieben die Amerikaner eine Live-DVD nach, die beim Rites-Of-Spring-Festival in Glenside/Pennsylvania im vergangenen Jahr aufgenommen wurde. Dabei bietet die Band 14 ihrer bislang 22 veröffentlichten Songs in bester 2.0 Stereo-Sound-Qualität (auf DTS oder 5.1 hat die Band leider verzichtet oder verzichten müssen) und mit großer Spielfreude. Die Auswahl hält sich dabei fast exakt die Waage. ABIGAIL’S GHOST spielen sechs Songs vom Debüt und acht Lieder vom aktuellen Album.
Vom Publikum ist während des Konzerts so gut wie nix zu sehen, aber das stört nicht weiter. Schließlich interessiert das ja auch nicht weiter – so hat man dafür eher den Eindruck man sei selber im Publikum dabei gewesen. Zudem geht die Band umso mehr ab (besonders der zweite Gitarrist Randy LeBoeuf hat sehr offensichtlich seine Freude).
Die Schnitte sind zum Glück eher ruhig, so dass man sich nicht wie in einem vollkommen übertriebenen MTV-Video-Clip vorkommt. Dabei beweist der Regisseur ein gutes Gespür für die Musik, auch wenn die Kamera nicht immer sofort da ist, „wo die Musik spielt“. Aber durch die zahlreichen Kamerapositionen wird zumindest eine große Produktion suggeriert, auch wenn das hier wohl eher nicht der Fall war. Aber das unterstreicht, dass man nicht unbedingt viel Geld braucht, um eine stimmungsvolle und gute gemachte Live-DVD zu veröffentlichen.
Die Extras fallen eher mau aus: da gibt es lediglich eine Photo Galerie, die offensichtlich bei den Konzertproben und beim Auftritt aufgenommen wurden, aber das angepriesene „Making Of“ des Albums “d_letion“ finde ich nirgendwo. Aber das fällt auch nicht weiter ins Gewicht, die DVD bietet genau das, was draufsteht, ABIGAIL’S GHOST mit einem schönen Live-Auftritt beim Rites-Of-Spring-Festival. ABIGAIL’S GHOST ist definitiv ein Name, den Fans der Progressiven Rock-Musik im Auge behalten sollten. Und dieses DVD ist ein guter Einstieg für alle Neulinge.