AC/DC

Power Up

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.11.2020
Jahr: 2020
Stil: Hard Rock
Spiellänge: 41:01
Produzent: Brendan O'Brien

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Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Nachgehakt

Epi Schmidt

Martin Schneider

Kay Markschies

Ralf Frank

Marc Langels

Michael Koenig


s. weitere Künstler zum Review:

KISS

Titel
01. Realize
02. Rejection
03. Shot In The Dark
04. Through The Mists Of Time
05. Kick You When You're Down
06. Witch's Spell
 
07. Demon Fire
08. Wild Reputation
09. No Man's Land
10. Systems Down
11. Money Shot
12. Code Red
Musiker Instrument
Angus Young Lead Guitar
Brian Johnson Lead Vocals
Cliff Williams Bass Guitar
Phil Rudd Drums
Stevie Young Rhythm Guitar

Das 16. bzw. 17. Album (je nach Zählweise) in über 45 Jahren Band-Laufzeit ist sicher nicht so spektakulär. Da gab es schon tüchtigere Formationen. Aber nachdem zwischen “Black Ice“ und “Rock Or Bust“ sechs Jahre Platz war, ist man eigentlich voll im Soll.

Das “Spektakuläre“ ist, dass überhaupt noch ein neues Album erscheint. 40 Jahre nachdem mit “Back In Black“ das erste (und diesem gewidmete) Album ohne Bon Scott erschien, erscheint nun das erste (und diesem gewidmete) Album ohne die graue Eminenz Malcolm.

Bedienen konnte sich Bruder Angus dennoch aus dem reichhaltigen Material, welches für “Black Ice“ aufgenommen wurde, verfiel jedoch nicht der Versuchung, noch vom Bruder eingespielte Gitarrenspuren zu verwenden. Neffe Stevie hat das routiniert übernommen, wie er früher schon bei Konzerten für den Onkel eingesprungen ist.

Was bekommt man geboten? Genau: AC/DC, wie man es erwartet. Zumindest, wie man es die letzten beiden Jahrzehnte erwartete und bekam. Zwei E-Gitarren-Ohrfeigen rechts und zwei links, Brian krächzt sich auf Betriebstemperatur und Rudd und Williams kicken den Rock'n'Roll Train in die Spur, die dieser erst eine LP-Länge später wieder verlässt. Während der Fahrt gibt’s reichlich Riffs, die man so oder ähnlich kennt (Witch's Spell oder Code Red), eine "ode to happy times of rock and roll when we were young and daft“ namens Through The Mists Of Time – etwas zu mainstreamig - , und mit Wild Reputation meinen Lieblingstitel (vorerst) - old school.

Was mir ein bisschen fehlt, sind längere Gitarrensoli von Angus und ein oder zwei Mitgröhl-Refrains. Johnson ist bei beachtlich guter Stimme und beim Rest war ja eh klar, wie der Hase läuft. Sound passt auch. Ansonsten ist “POWER UP“ (die Albumtitel waren auch schonmal einfallsreicher) im Prinzip das AC/DC-Album was man erwarten konnte und auch bekommt. Wie sagt Angus: “When I want to hear The Stones, I don't need The Stones trying to be a jazz band“. Bei den Australiern braucht man sich in der Hinsicht nicht zu sorgen und wer eine neue STONES-Scheibe braucht, der braucht mit Sicherheit auch dieses Album.

Redakteur: Epi Schmidt

 


 

AC/DC beschenken uns dieser Tage mit ihrem sechzehnten Studioalbum „Power Up“, nachdem man eigentlich schon mit dem Ende des australischen Fünfers gerechnet hatte.

Und hier in Norddeutschland wird sicherlich mancher fragen: „Tut das not?“

Eine Frage, die nicht ganz von der Hand zu weisen ist. In einer Zeit, in der mit Platten nicht mehr das ganz große Geld zu verdienen ist und die Fans sowie bei den Konzerten von ihren Altheroen eher eine Best Of – Setlist der 70er und 80er Jahre erwarten, ist zu befürchten, dass die Songs von „Power Up“ relative kurze Halbwertzeiten durchleben und der Fanschaft nicht lange im Gedächtnis bleiben werden.
Da werden AC/DC dasselbe Schicksal erleiden, das KISS schon mit „Sonic Boom“ und „Monster“ verkraften mussten. Denn die geschminkten New Yorker spielen inzwischen keinen einzigen Song ihrer letzten beiden Studioalben mehr.

Ein bisschen sind AC/DC aber auch selbst schuld. Die Songs sind aus meiner Sicht alle ein wenig zu gleichförmig. Höhepunkte sind wenige zu finden, die Platte wird nur stellenweise bei den recht bluesigen Nummern Wild Reputation und No Man’s Land etwas abwechslungsreicher.

So überwiegt zwar die Freude, dass AC/DC sich noch einmal zu einem neuen Longplayer aufraffen konnten. Die Güte einer „Back In Black“ verfehlt das Quintett jedoch meilenweit.

Redakteur: Kay Markschies

 


 

Auf die Gefahr hin mich bei einigen jetzt gewaltig unbeliebt zu machen: Seit "Back In Black" sind vierzig Jahre ins Land gezogen in denen AC/DC immer größere Publikumskreise ansprechen und inklusive dem aktuellen "Power Up" sogar zehn Studioalben veröffentlicht haben. Aber mal ganz ehrlich: Abgesehen von "The Razor's Edge" und mit Abstrichen "Blow Up Your Video" konnte kein Album überzeugen und wie viele Killer-Songs hat die Band in der Zeit abgeliefert, die den Klassikern das Wasser reichen können? For Those About To Rock, Who Made Who, Heatseaker, Thunderstruck, Money Talks... und langsam wird es schon verdammt eng und man muss schon eine Nummer wie Landslide bemühen. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Band ist völlig überbewertet, lebt überwiegend von den Klassikern aus den Siebzigern und verwaltet seitdem geschickt ihren Status.

Ach, wir wollten über "Power Up" reden. Die Scheibe läuft und läuft... das klingt alles fein nach AC/DC, handwerklich solide, kompositorisch und technisch so unspektakulär und belanglos wie erwartet und wenn man permanente Wiedergabe einstellt, verliert man sofort den Überblick, zum wievielten Mal das Ding jetzt schon rotiert. Also genau das, was die Masse hören will. Der gleiche, austauschbare, durchschnittliche Mist wie seit 40 Jahren, den heute keine Sau mehr braucht.

Aber: "Power Up" ist das beste AC/DC-Album seit 30 Jahren, weil mit The Mists Of Time immerhin wieder mal ein Song geboten wird, den ich öfters hören will.

Redakteur: Martin Schneider

 


 

Für Puristen war im Prinzip die Aera AC/DC mit dem Tod von Bon Scott abgeschlossen, auch wenn die Band mit dem „Back In Black“ Album und neuem Sänger rein kommerziell erst noch so richtig durchstarten sollten.
Natürlich gab es in der Folgezeit auch diverse Highlights zu vermelden, aber eben auch viel Einheitsbrei und Wiederholungen der immer gleichen Akkorde, was bei dem Stil der Band allerdings in der Natur der Sache liegt.

Mit „Power Up“ liefern die Australier mit schottischen Wurzeln nun ihr 17 Studioalbum ab (die beiden australischen Debuts nicht mitgezählt), obwohl man die Band in der Gerüchteküche bereits des Öfteren in den verdienten Ruhestand verortet hat.
Leider liefert „Power Up“ nicht wirklich einen triftigen Grund um aus diesem zurück zu kehren. Gut, die Besetzung geht quasi als Reunion durch und die 12 Songs sind durchweg solide jedoch ohne Höhen und Tiefen. Der Fuß wippt immerhin beständig mit und das wollte Angus Young laut eigener Aussage erreichen.
Insofern also mission accomplished, nicht mehr und nicht weniger.

Redakteur: Ralf Frank

 


 

Wer sagt eigentlich, dass alte Männer nicht mehr kraftvoll rocken können? Dem sollte man durchaus mal das neue und mittlerweile 16. Album der australischen Rock-Legenden vorlegen. Denn “Power Up“wird seinem Titel durchaus gerecht. Das realisiert (das Wortspiel konnte ich mir in diesem Zusammenhang wahrlich nicht verkneifen) man direkt beim Opener Realize. Kraft- und schwungvoll geht der Fünfer die Sache an und lässt die kommenden rund 40 Minuten kaum nach. Dabei ist die erste faustdicke Überraschung, wie vital und begeisternd Brian Johnson mit seinen mittlerweile 73 Jahren noch klingt und in Demon Fire (das stark an Safe In New York City von “Stiff Upper Lip“ angelehnt ist) zeigt er uns auch noch, wie wohlig seine Stimmbänder im tiefen Register schwingen.

Aber auch der Rest der Band präsentiert sich hier wahrlich in Top-Form. Die beiden „Rückkehrer“ Cliff Williams, der ja eigentlich schon in Rente sein wollte, und Phil Rudd (darf nach seiner justizbedingten Auszeit wieder die Stöcke schwingen) legen den gewohnt treibenden Rhythmus, der zum AC/DC-Sound genauso gehört wie die schneidende Lead-Gitarre des „ewig jungen Schuljungen“ Angus Young. Natürlich fehlt gefühlt der vertraute Malcolm Young als kongenialer Counterpart, aber sein Neffe Stevie ersetzt ihn mehr als würdig - auch beim Background-Gesang.

Beim Songwriting sind aus meiner Sicht überwiegend starke und typische AC/DC-Nummern herausgekommen. Sicher, nicht alle sind Hits oder kommende Klassiker und Songs wie Wild Reputation sowie No Man‘s Land sind eher so naja, aber eben auch keine wirklichen Ausfälle. Witch‘s Spell hat einen ebenso starken Refrain wie das überraschend sanfte aber rhythmisch zunächst  ungewöhnliche Through The Mists Of Time. Money Shot und Code Red beenden die aus meiner Sicht wohl stärkste AC/DC-Platte seit knapp 30 Jahren. Hier gilt nicht nur “Power Up“ sondern mindestens genauso „thumbs up“!

Redakteur: Marc Langels

 


 

Sechs Jahre haben die Herren von AC/DC sich immerhin Zeit gelassen, um dann doch wieder ein neues Studioalbum zu präsentieren. “Pwr Up“ heißt die Scheibe zwar laut Cover, inoffiziell hat sich jedoch offensichtlich die Bezeichnung “Power Up“ durchgesetzt.

Natürlich ist jeder Veröffentlichung einer Band wie dieser, die tatsächlich längst in ihrer eigenen Liga spielt, die Aufmerksamkeit der gesamten Musikjournaille, gleichgültig, ob Hard Rock Postille oder Feuilleton der großen Zeitungen oder Magazine sicher. AC/DC sind halt schon lange keine Rebellen mehr, sondern inzwischen stattdessen selbst Bestandteil des allgemeinen Kulturbetriebes geworden.         

Das siebzehnte Studiowerk macht es dem Hörer insgesamt sehr leicht es zu mögen. Da kann tatsächlich niemand enttäuscht sein. Weder die beinharten Fans, noch die Gelegenheitslauscher. Nahezu Jeder bekommt, was er erwartet. Hundertprozentig AC/DC-typischen Hard und Blues Rock nämlich. Nicht mehr und  vor allem nicht weniger.

Was sofort positiv auffällt, ist dass der gute Brian Johnson seine Gehörprobleme (dank eines extra für ihn angefertigten Hörgerätes) wohl soweit in den Griff bekommen hat, dass er Angus Young & Co. somit samt Stimme wieder zur Verfügung stand beziehungsweise steht. Ebenfalls sehr erfreulich: Das bedeutet außerdem endlich das Ende solcher Versuche wie Axl Rose als Frontmann zu etablieren.  

Das Dutzend Tracks (Shot In The Dark kam bereits Anfang Oktober als erste Single heraus) lässt sich ohne jedweden Hänger und bar selbst der kleinsten Überraschung an einem Stück weghören und weckt sogar den Wunsch dies wiederholt zu tun. Ein großer Hit oder Überflieger ist irgendwie nicht so recht auszumachen. Letztlich passen aber alle Nummern in das aktuelle Showprogramm der Rockgiganten von Down Under.

Neben Angus Young ist obendrein der leider Gottes inzwischen verstorbene Malcolm Young als Songwriter genannt. Die vakante Position an der Rhythmus Gitarre wurde von seinem Neffen Stevie Young, der sich hervorragend in das Gefüge der Band einpasst, übernommen.

Mit “Pwr Up“ können AC/DC alles in allem  ein grundsolides und gelungenes Alterswerk vorweisen. Und das immerhin beinahe in der kompletten Bestbesetzung aus den Post-Bon-Scott-Jahren.

Redakteur: Michael Koenig

 

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