Titel |
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01. T.A.O.E. |
02. The New Low |
03. #NewAgeNarcissist |
04. My Peace Of Hell |
05. Blood Makes Noise |
06. Sense Of Independence |
07. Hardship |
08. Within The Woods |
09. Ripped Apart |
10. United Hates |
Musiker | Instrument |
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Howard "H" Smith | Vocals |
Paul Chanter | Guitars |
Cooky | Guitars |
Pete Dee | Bass |
Marc Jackson | Drums |
Authentischen Thrash Metal. Genau das bieten ACID REIGN, ein britisches Quintett aus Harrogate. 1985 ursprünglich als Quartett von Mark Ramsey Wharton (Schlagzeug, Keyboards), Ian Gangwer (Bass), Howard 'H' Smith (Gesang) und Gary 'Gaz' Jennings (Gitarre, später bei CATHEDRAL) formiert, endete Teil eins der Bandhistorie 1991 schon wieder. In diese Zeit fallen einige Umbesetzungen: Kevin 'Kev' Papworth stieg 1987 als weiterer Gitarrist und somit fünfter Mann ein, Gangwer und Jennings gingen 1988, Adam Lehan (Gitarre) und Ian 'Mac' MacDonald (Bass) kamen dafür 1988 hinzu.
Was Tonträger und Konzerte angeht, ist die vorgenannte Bandphase insgesamt als recht produktiv zu bezeichnen. 1987 erschien das in Eigenregie fabrizierte Demo "Moshkinstein", durch das die Truppe einen Plattenvertrag bei Under One Flag, einem Unterlabel von Music For Nations, ergattern konnte. Die EPs "Moshkinstein" (1988, anschließend ging man mit FLOTSAM AND JETSAM, DEATH ANGEL, EXODUS, NUCLEAR ASSAULT und anderen auf Tour) und "Humanoia" (1989), die Alben "The Fear" (1989, Auftritte mit NUCLEAR ASSAULT, DARK ANGEL und CANDLEMASS) und "Obnoxius" (1990) sowie die Single "Hanging On The Telephone" (1989) und die Zusammenstellung "The Worst Of Acid Reign" (1991) wurden allesamt von Under One Flag betreut. 1990 kam über Kerrang! noch "Plastic Explosive", eine Split-Scheibe mit TESTAMENT, heraus.
Nach Beendigung des Vertrages mit Under One Flag/Music For Nations kam es zur Auflösung der Gruppe. Der finale Gig ging übrigens im Londoner Marquee Club über die Bühne. Die ex-Mitglieder suchten sich also notgedrungen andere Betätigungsfelder und fanden diese auch. So zogen viele Jahre ins Land. Ohne jegliches Lebenszeichen der Briten.
Erst 2011 tat sich wieder was. In diesem Jahr erschienen nämlich remasterte Neuausgaben sowohl der Longplayer, als auch der EPs auf Lost & Found Records. Verantwortlich für die technische Aufarbeitung der Werke war Produzent Bill Metoyer (unter anderem SLAYER, D.R.I., FLOTSAM AND JETSAM).
Anno 2015 schließlich meldete sich Mitgründer Howard 'H' Smith mit der Ankündigung, dass es ACID REIGN fortan wieder geben werde, zu Wort und läutete damit gleichzeitig Phase zwei der Bandlaufbahn ein. Dafür rekrutierte er die vier Musiker Paul Chanter (Gitarren), Cooky (Gitarren), Pete Dee (Bass) und Marc Jackson (Schlagzeug).
Im letzten Herbst fand dann die Veröffentlichung des Debütalbums der neu formierten ACID REIGN bei Dissonance Recordings statt. "The Age Of Entitlement" ist sein Titel. Mit großer Spannung und nicht viel kleineren Erwartungen machten wir uns an die Bewertung dieses Stückes Extremeisen.
Es kommt sicher nicht allzu häufig vor, dass sich jemand mit der Fertigstellung zweier aufeinander folgender Alben nahezu dreißig Jahre Zeit lässt. Aber, das beweisen uns ACID REIGN ganz aktuell, es ist möglich. Sicher sind in diesem Fall die Jahre zwischen Auflösung und Revitalisierung der Thrash Combo zu berücksichtigen, aber der zeitliche Abstand der Veröffentlichungsdaten von "Obnoxius" (1990) bis "The Age Of Entitlement" (2019) ist und bleibt nunmal eine beachtenswerte Tatsache.
Die Jungs von der Insel haben uns da eine massive, mächtige und druckvolle Kelle voller Thrash Metal, Speed Metal und Punk Rock angerührt. Diese Platte ruft Erinnerungen daran wach, wieso man sich solche höllisch schnellen und heftigen Töne überhaupt reinzieht. Weil es ganz einfach tierisch Spass macht, nämlich. Der Hörer kommt von Beginn bis Ende voll auf seine Kosten. Zwar sind Melodien und sogar Grooves vorhanden und es wird dann und wann ein wenig ruhiger, aber das hält niemals lange an. Außer neun eigenen Nummern, wurde ein punkig angelegtes Cover von Suzanne Vegas Blood Makes Noise für das Album ausgewählt. Das ist eine nette kleine Hommage an die kalifornische Singer-Songwriterin.
ACID REIGN liefern in ihrer zweiten Karriere mit "The Age Of Entitlement" eine sagenhaft gelungene Arbeit ab, an der einfach alles ineinander greift und zusammenpasst. Die starken und nuancenreichen Tracks, die Texte, die spiel- und gesangstechnische Raffinesse, die packende Produktion und die optische Gestaltung. Ein unabdingbares Muss für jeden Headbanger.