Adam Green

Friends Of Mine

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.07.2003
Jahr: 2003

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Adam Green Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Adam Green
Friends Of Mine, Rough Trade/Sanctuary Records, 2003
Medium: CD
1. Bluebirds9. Broken Joystick
2. Hard To Be A Girl10. I Wanna Die
3. Jessica11. Salty Candy
4. Musical Ladders12. No Legs
5. The Prince's Bed13. We're Not Supposed To Be Lovers
6. Bunnyranch14. Secret Tongues
7. Friends Of Mine15. Bungee
8. Frozen In Time

Knapp dreiunddreißig Minuten hatte Mr. Adam Green Zeit, mich auf seine Seite zu ziehen. Na ja, geschafft hat er's nicht so ganz.
Fünfzehn Lieder in einer so kurzen Spanne zu verarbeiten, fällt sicher niemanden so richtig leicht. Allein die textlichen Ergüsse des jungen, 22-jährigen Künstlers, bedürfen einiger Anläufe, den roten Faden seiner Gedanken zu fassen. Reichlich abgedreht, um nicht zu sagen spinnert, überschüttet er den Hörer mit wortgewaltigen Kaskaden, die nicht selten in kaum nachvollziehbaren Geschichten münden.

War er vormals als zotenreicher, manchmal naiver, Troubadour der sogenannten Anti-Folk-Truppe MOLDY PEACHES beliebt, begibt er sich dieses Mal auf weniger schlüpfriges Terrain.
Sein Geständnis, es sei kein Fehler eine Frau ohne Beine zu vögeln, geht mir dann allerdings doch zu sehr ins Private. Wenn er's braucht, bitte!

Vor dreißig Jahren erging sich ein gewisser Marc Bolan (T. Rex) schon einmal in ähnlich abstrusen Geschichten. Der trug sein Oeuvre jedoch mit einer größeren Portion Charme und mehr Augenzwinkern in die Welt. Green jedoch trägt seine Lyrics mit einer scheinbar abgeklärten Ernsthaftigkeit vor, dass es dem Hörer schwer fällt, sich davon berühren zu lassen.
Sicher, Songs schreiben kann er mittlerweilen, rein musikalisch betrachtet jedenfalls. Die Konstrukte, die er uns offeriert, taugen zum Mitsummen und sind gefällig im besten Sinne. Aber das können ein Dutzend andere Songwriter ebenfalls.
Die vokalistische Emphase, mit der Green seine Titel zum Besten gibt, schafft es nicht, mein Herz zu bewegen. Dafür ist sein Timbre zu schal, zu wenig kantig. Oder anders herum, zu wenig schwärmerisch. Wenn führende Gazetten (wer außer uns führt denn noch? Red.) sogar Vergleiche zum seligen Frank Sinatra anstellen, kann ich leider nur mit der Stirn runzeln. Ob Frankie-Boy ihm in einem Akt altersweiser Großzügigkeit seinerzeit die eine oder andere Gesangsstunde finanziert hätte? Wer weiß?

Einzig die Streicher-Arrangements bereiten bei fast allen Titeln Freude, so dass die besseren Titel wie Friends of mine, Jessica und I wanna die nur noch aufgewertet werden. Das harmonisch abwechslungsreichste Stück bleibt das gerade mal eineinhalbminütige Broken joystick.

Verglichen mit anderen 22-jährigen scheint Adam Green schon recht weit gekommen zu sein. Er befindet sich gleichwohl auf einem ordentlichen Weg. Doch so weit wie er es uns weismachen will, ist er noch nicht.

Frank Ipach, 01.07.2003

 

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