Aerosmith

Devil's Got A New Disguise

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.11.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Aerosmith
Devil's Got A New Disguise, Sony BMG, 2006
Steven Tyler Vocals, Piano, Harmonica
Joe Perry Guitar
Brad Whitford Guitar
Tom Hamilton Bass
Joey Kramer Drums
Länge: 79 Min 22 Sek Medium: CD
1. Dude (Looks Like A Lady)10. Amazing
2. Love In An Elevator11. The Other Side
3. Livin' On The Edge12. Dream On
4. Walk This Way (Run-DMC with Steven Tyler & Joe Perry)13. Sweet Emotion
5. Cryin'14. Falling In Love Is Hard On The Knees
6. Jaded15. Pink
7. Crazy16. I Don't Want To Miss A Thing
8. Angel17. Sedona Sunrise
9. Janie's Got A Gun18. Devil's Got A New Disguise

Da hat man sich im Hause Sony wohl gedacht, was Geffen Records können - nämlich eine "Best of" (bzw. "Gold") herausbringen - können wir schon lange und als AEROSMITH' Haus- und Hoflabel brauchen wir als Kaufanreiz auch nicht ein paar alte Klassiker via Live-Aufnahme einschleusen, sondern da kommen zwei brandneue Tracks mit drauf. Jawohl!
Ansonsten hätte man für "Devil's Got A New Disguise" auch schlecht eine neue Verkleidung finden können um sie den Käufern unterzujubeln. Die haben womöglich schon 1980 "Greatest Hits" gekauft und später "Gems", dann "Big Ones", anno 2002 "O Yeah" und zwischendurch natürlich die "Pandora's Box".
Sei es wie es will, hier wird kein labelbegrenzter Unterschied betrieben, allerdings sind die beiden einzigen "alten Songs" Dream On, immerhin vom ersten Album, und Sweet Emotion vom 75er Durchbruch-Album "Toys In The Attic". Beides nicht die straightesten Rocker, jedoch sich dynamisch steigernde Power-Tracks, die Meilensteine des Hardrock sind.

Los geht's aber mit Dude (Looks Like A Lady), dem fanfarengetriebenen Knaller von 1987. Ursprünglich lautete der Refrain mal "Cruisin' for a ladeee", aber nachdem ihnen MÖTLEY CRUE bei einer Begegnung mit ihrem permanenten 'Dude' hier, 'Dude' da auf den Keks (und ins Ohr) gegangen waren, wurde bald Dude Looks Like A Lady daraus. War schon damals ein Partykracher für alle Luftgitarrenspieler und sollte auch heute noch seine Dienste tun.
Ähnliches gilt für den Traum, endlich mal Love In An Elevator vollführen zu können. Und immer schön weich in den Knien federn um die Unwucht auszugleichen. Dass man auch in einer solchen Hit-Single ein derb-dreckiges Gitarrensolo unterbringen kann, demonstriert Joe Perry hier absolut geil und überzeugend. Ich hab den Eindruck, das klingt doch etwas besser als auf meiner "Pump"-LP aus dem Jahre 1989.
Livin' On The Edge gehört für mich zu den besten Songs von "Get A Grip". Ich weiß noch, wie ich damals die Arbeit niederlegte sobald ich den Titel erstmals im Radio hörte. Teilweise zwar etwas gebremster Schaum, aber in den Zwischenteilen, etwa vor dem Solo, rocken sie wieder in allerbester Luftschmieden-Manier, ganz zu schweigen von Steven Tylers verführerischen "you can't help yourself" Background-Vocals.
An anderer Stelle hatte ich ja schon erwähnt, dass die RUN-DMC Version von Walk This Way mich zu AEROSMITH gebracht haben. Zwischenzeitlich mal eher gehasst, tönt mir diese Aufnahme doch ganz anturnend ins Ohr. Ein Grinsen ist jedoch nicht zu vermeiden.

Tja, dann geht's schon los mit den Mega-Erfolgs-Balladen. Cryin', Crazy und Angel sind für sich genommen alles keine sooo schlechten Nummern, aber am Stück schwer verdaulich und dazwischen noch das poppig-pappige Jaded...
Also durch im Schweinsgalopp zu Janie's Got A Gun, wo es zwar langsam vorköchelt, dann aber immer derber und aufregender wird und sich der Song in einen wahren Rausch steigert. Wie Sirenen kreischen einem die Töne noch nach dem Schluss im Kopf weiter.
Amazing weicht einen dann noch mal gehörig ein, man wird jedoch bald auf The Other Side geholt und kriegt mit diesem Titel ordentlich in den Arsch getreten. Geht sowieso gut ab und hier mit am besten.
Die beiden erwähnten "Oldies" versetzen einen in eine andere Zeit. Das hat nix mit dem Rest hier zu tun und Wehmut will einen erfassen angehörs dieser Perlen. Und die Zornesröte steigt mir ins Gesicht, wenn ich höre, was man aus gemacht hat: Da fehlt ja das ganze, leicht psychedelische Vorspiel! Regelrecht reingestolpert klingt hier das Bass-Riff. Hat sich da einer einen zweifelhaften Spaß erlaubt, oder war da jemand so dämlich? Häh?! Wenn ich so einen mal zwischen die Finger kriegen würde...

Mit das beste aus dem Album "Nine Lives" ist Falling In Love (Is So Hard On The Knees). Kann in seiner Machart durchaus mit Livin' On The Edge mithalten, und wieder ist es Joe Perry, der mit seinem Gitarrensolo, zusammen mit den Bläsersätzen, die Akzente setzt. Kommt gut.
Pink, na ja, nette Harmonika und..., ach nee, im heutigen Durchschnittsradio noch zu verwenden, aber ansonsten würde den im Programm von AEROSMITH kein Mensch vermissen. Dann doch lieber den "Armageddon"-Hit I Don't Want To Miss A Thing. Da kann man wenigstens, wenn niemand in Hörweite ist, beseelt und lautstark mitjodeln.
So, aber jetzt. Die Spannung steigt, der erste der neuen Songs. Sedona Sunrise bringt, mit akustischen Tönen versetzt, einen bluesig-folkloristischen Stil. Klingt so, als wenn man dazu ganz gut Tequila Sunrise auf der Abendsonnenterrasse schlürfen könnte. Nicht sonderlich spektakulär, aber recht rootsy und allemal besser als die meisten Song auf den letzten beiden Studioalben.
Mit mehr Up-Beat kommt da schon Devil's Got A New Disguise, allerdings fehlt dem irgendwie etwas an Dynamik. Rhythmuswechsel und verschiedene, ja, fast moderne Sounds sind schon da, aber erst wiederum Joe Perrys Gitarrensolo bringt die gewünschte Er-/Auffrischung. Geht sicherlich live gute ab, aber hier kann es nicht vollkommen überzeugen.
Wer die restlichen Songs schon zuhause hat, braucht sich wegen der beiden neuen Titel dieses Teil nicht zu kaufen. Gibt's bestimmt mal als Maxi oder als Download. Ansonsten ist "Devil's Got A New Disguise" nur was für Komplettisten.

Epi Schmidt, 17.11.2006

 

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