Al Di Meola Elegant Gypsy & More Live, ear Music, 2018 |
Al Di Meola | Electric Guitar | |||
Phil Magallanes | Keyboards | |||
Gumbi Ortiz | Percussion | |||
Elias Tona | Bass | |||
Luis Alicea | Drums | |||
Evan Garr | Electric Violin | |||
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01. One Night Last June | 06. Flight Over Rio | |||
02. Senor Mouse | 07. Black Dog | |||
03. Adour | 08. Midnight Tango | |||
04. Babylon | 09. Egyptian Danza | |||
05. Chiquilin De Bachlin | 10. Race With Devil On Spanish Highway | |||
2017 feierte die Veröffentlichung von Al Di Meolas Erfolgsalbum "Elegant Gypsy" seinen 40. Geburtstag. Im April 1977 gelang dem damals 22-jährige Fusion-Gitarrist aus New Jersey sein größter kommerziellen Erfolg. Der fingerflinke Italo-Amerikaner, der zuvor in Chick Coreas Paradetruppe RETURN TO FOREVER schon am großen Erfolg schnuppern durfte, brachte es mit diesem bahnbrechenden Jazz-Rock Album zu Goldstatus und wurde vom renommierten Guitar Player Magazine mit dem Titel 'Best Guitar Album' gekürt.
Der inzwischen im Jazz-Bereich als Weltstar gehandelte Al di Meola machte sich also auf, um sein Königsalbum gebührend zu feiern. Ein Künstler von Format zelebriert ein solches Ereignis natürlich mit einer entsprechenden Konzerttournee. So dürfen sich nun die Al Di Meola Fans im Speziellen und im Allgemeinen auch alle Fusion- und Jazzrock-Fans über einen zünftigen Live-Longplayer freuen.
Ein gut einstündiges Abbild dessen was der smarte Di Meola angesichts seiner wieder entfachten Liebe zur elektrischen Gitarre mit seiner hochtalentierten Touring-Band auf die Beine stellt. "Elegant Gypsy & More Live" birgt nichts weniger als ein echtes Feuerwerk leidenschaftlicher Spielkunst.
Punktgenau, sehr kraftvoll und dennoch elegant und über alle Maßen dynamisch interpretiert der 64-jährige Meistergitarrist einige seiner 1977er Klassiker wie Flight Over Rio, Midnight Tango und Race With Devil On Spanish Highway, sowie Egytian Danza und Senor Mouse vom nicht minder klassischen Nachfolgealbum "Casino" aus dem Jahre 1978. Hinzu kommen einige Kompositionen jüngeren Datums, die sich ebenso vehement in den musikalischen Kontext einbetten.
Die Arrangements der Siebziger Jahre Klassiker kommen leicht verändert daher, leben natürlich von der frischen Interpretationskunst der jungen Musiker, die selbstredend anders agieren als seinerzeit Barry Miles, Lenny White, Steve Gadd, Jan Hammer und Anthony Jackson.
Beim Anhören des vergleichsweise muskulösen Spiels der aktuellen Touring-Band wird manch einem Connaisseur die unbekümmerte Leichtigkeit und Fluffigkeit der damaligen Einspielungen abgehen, der eine oder andere wird möglicherweise das stilprägende Rhodes E-Piano ein wenig vermissen. Doch auch die Neuinterpretationen offerieren ihre Reize, die insbesondere in der Hinzunahme des bis dato unbekannten kanadischen Violinisten Evan Garr zu finden sind, der mit seiner feurigen Saitenhexerei einige neue Impulse setzt (dabei auch mal an Jean Luc Ponty erinnert) und gemeinsam mit dem Altmeister und seinen hungrigen Kollegen den wohlbekannten "Elegant Gypsy" und "Casino" Klassiker einen frischen Atem verleiht. Die Nummern wirken letztlich nicht weniger spannend als zu ihrer Entstehungszeit. Ja, so lässt sich ein Jubiläum durchaus standesgemäß feiern.