Sparks Of Ancient Light, EMI Music Germany, 2008 | ||||
Al Stewart | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Laurence Juber | Electric Guitar, Acoustic Guitar | |||
Jim Cox | Piano, Organ | |||
Domenic Genova | Bass | |||
John Ferraro | Drums, Percussion | |||
Hope Easton | Solo Cello | |||
Rick Baptist | Trumpet | |||
Mark Macisso | Harmonica | |||
Albert Hammond | Backing Vocals | |||
The Section Quartet: | ||||
Eric Gorfain | Violin | |||
Daphne Chen | Violin | |||
Leah Katz | Viola | |||
Richard Dodd | Cello | |||
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01. Lord Salisbury | 07. The Loneliest Place On The Map | |||
02. (A Child's View Of) The Eisenhower Years | 08. Sleepwalking | |||
03. The Ear Of The Night | 09. Football Hero | |||
04. Hanno The Navigator | 10. Elvis At The Wheel | |||
05. Shah Of Shahs | 11. Silver Kettle | |||
06. Angry Bird | 12. Like William McKinley | |||
Es ist unglaublich. Fast zu schön, um wahr zu sein. Ich schreibe hier tatsächlich über das neue Studioalbum eines meiner ganz großen Helden. Die Rede ist von AL STEWART, dem schottischen Singer/Songwriter und Folkbarden. Ich weiß noch ganz genau, wann mir seine Musik zum ersten Mal so richtig bewusst wurde. Klar, hatte er in den 1970ern Riesenhits wie Year Of The Cat, On The Border ('Year Of The Cat' [1976]) und Time Passages ('Time Passages' [1978]), die in vielen Radiostationen andauernd liefen. Mir gefielen die Titel auch, aber ich brauchte sie mir ja nicht zu kaufen, da die Versorgung auch so sichergestellt war. Außerdem gab es ja noch so viel andere Musik zu entdecken. Ein paar Jahre später erwischte der Meister mich dann aber doch noch. Es war aber keiner seiner Bestseller, der mir nicht mehr aus den Ohren ging, sondern eine andere Nummer von ihm: Nostradamus. Der Song stammt ursprünglich von dem Album 'Past, Present & Future' (1973) und ist auf der formidablen Studio/Live-Doppel-LP 'Al Stewart - Live: Indian Summer' von 1981 in einer wahnsinnigen Version zu hören. Das Stück ist zweigeteilt und rahmt den Titel World Goes To Riyadh ein. Kompetent begleitet wird der Meister von seiner vorzüglichen Band SHOT IN THE DARK. Dabei hörte ich ursprünglich nur in die Scheibe rein, weil es mich interessierte, wie die bereits genannten Hits unter Konzertbedingungen klingen. Das war die Initialzündung für meine AL-STEWART-Begeisterung.
AL STEWART bringt mit 'Sparks Of Ancient Lights' seinen neuesten, inzwischen siebzehnten, Studiooutput an den Start. Gott sei dank kann er sich immer wieder mal von seiner anderen Leidenschaft, dem Wein, losreißen, um die Welt an seinem unerschöpflichen Ideenreichtum teilhaben zu lassen. Und was soll ich sagen, es ist immer das gleiche Spiel. Kaum singt er den ersten Ton, bin ich wieder gefangen. Ich kann dieser, (Achtung Klischee!) von einem Schotten irgendwie nicht unbedingt zu erwartenden, geschmeidigen und distinguierten Stimme einfach ewig lauschen. Sie ist letztendlich das bestimmende Element des musikalischen Universums eines, für mich zumindest, begnadeten Liedautors und Geschichtenerzählers, quasi die Achse um welche sich alles dreht.
'Sparks Of Ancient Light' versammelt ein Dutzend Tunes, die sich zwischen Folk, kontrolliertem Folk Rock, Jazzanklängen und gezähmtem Rock'n'Roll bewegen. Das Tempo reicht von langsam bis flott. Die Melodien sind allesamt von der wunderbar eingängigen Sorte und erzeugen Stimmungen von Fröhlichkeit, Nachdenklichkeit, Wehmut bis hin zu Melancholie. Die aussagekräftigen und bildhaften Texte tun das Übrige, um mich zu begeistern. Da ist nichts banal oder flach. Alles hat seinen Sinn, sowie künstlerischen Wert und Anspruch. Ganz besonders haben es mir aber Football Hero, Elvis At The Wheel und Like William McKinley angetan.
Der schottische Wahl-Amerikaner arbeitet bei dieser Produktion mit hochkarätigen und überzeugenden Musikern zusammen. Auf diese Weise sorgt er für das bestmögliche Ergebnis, das von dem Produzenten LAURENCE JUBER ins rechte Licht gerückt wird.
AL STEWART hat bis heute nichts von seinem Ausnahmetalent für das Erschaffen anspruchsvoller und gleichzeitig ansprechender Musik eingebüßt. 'Sparks Of Ancient Light' reiht sich ein unter die qualitativ hoch stehenden Alben des schottischen Weinliebhabers und -kenners, mit Wohnsitz im kalifornischen Nappa Valley. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten starken Stücke aus seiner Feder.
Wer das musikalische Schaffen des AL STEWART schätzt, kommt an 'Sparks Of Ancient Light' nicht vorbei. Aber auch alle anderen, die entspannte, niveauvolle und ansprechende Unterhaltung suchen, werden hier fündig.