Alabama Original Album Classics, Sony Music, 2013 |
Randy Owen | Vocals, Guitar | |||
Teddy Gentry | Bass, Vocals | |||
Jeff Cook | Lead Guitar, Vocals, Keyboards, Fiddle | |||
Rick Scott | Drums | |||
Mark Herndon | Drums | |||
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"My Home's In Alabama": | (1980) | |||
01. My Home's In Alabama | 06. Tennessee River | |||
02. Hanging Up My Travelling Shoes | 07. Some Other Place, Some Other Time | |||
03. Why Lady Why | 08. Can't Forget About You | |||
04. Getting Over You | 09. Get It While It's Lost | |||
05. I Wanna Come Over | 10. Keep On Dramin' | |||
"Feels So Right": | (1981) | |||
01. Feels So Right | 06. Hollywood | |||
02. Love In The First Degree | 07. Old Flame | |||
03. Burn Georgia Burn | 08. Woman Back Home | |||
04. Ride The Train | 09. See Zhe Embers, Feel The Flame | |||
05. Fantasy | 10. I'm Stoned | |||
"Mountain Music": | (1982) | |||
01. Mountain Music | 06. Take Me Down | |||
02. Close Enough To Perfect | 07. You Turn Me On | |||
03. Words At Twenty Paces | 08. Never Be One | |||
04. Changes Comin' On | 09. Lovin' You Is Killin' Me | |||
05. Green River | 10. Gonna Have A Party | |||
"The Closer You Get": | (1983) | |||
01. The Closer You Get | 06. Dixieland Delight | |||
02. Lady Down On Love | 07. Very Special Love | |||
03. She Put The Sad In All His Songs | 08. Dixie Boy | |||
04. Red River | 09. Alabama Sky | |||
05. What In The Name Of Love | 10. Lovin' Man | |||
"Roll On": | (1984) | |||
01. Roll On (Eighteen Wheeler) | 06. (There's A) Fire In The Night | |||
02. Carolina Mountain Dewe | 07. When We Make Love | |||
03. The End Of The Lyin' | 08. Country Side Of Life | |||
04. I'm Not That Way Anymore | 09. The Boy | |||
05. If You're Gonna Play In Texas (You Gotta Have A Fiddle In The Band) | 10. Food On The Table | |||
Straighter als diese Typen kann man nicht sein, oder? Konsequent immer zehn Songs auf einer Scheibe, jedes Jahr ein Album, immer den Titelsong gleich als erstes ... , schön, die "Rebel Flag" wird auf "The Closer You Get" nicht so offenkundig geschwenkt, aber dafür gibt’s auf dem Album mit Dixieland Delight eine der größten Country- und Südstaaten-Hymnen.
Dazu noch dieser Name, der die Band einfach zum feuchten Traum jedes Rednecks machen muss! Hierzulande wird man das kaum verstehen, aber seit ihrem ersten Album "My Home's In Alabama" haben die "drüben" über 40 Nummer-1-Hits gehabt! Diese Box aus der "Original Album Classics"-Reihe - die uns unter anderem schon REO SPEEDWAGON, Billy Joel und CHEAP TRICK beschert hat - bündelt die ersten fünf Scheiben von ALABAMA und bietet so dem Unbedarften die Gelegenheit, mal in und hinter dieses Phänomen zu schnuppern.
Die Anbiederung an den amerikanischen Süden geht einem leicht auf den Keks - auf besagtem "The Closer You Get" Album findet sich etwa noch Dixie Boy (hat nix mit Mobiltoiletten zu tun!) oder Alabama Sky -, was man allerdings von Bands wie den späten LYNYRD SKYNYRD oder MOLLY HATCHET auch gewohnt ist. ALABAMA geht natürlich jegliche Härte ab und meist bewegt man sich in einem weichgespülten Country-Sound, der von heulenden Mundharmonikas ebenso durchzogen wird wie von Streicher-Kohorten. Das drückt sich in Album wie Song "My Home's In Alabama" schon deutlich aus. Dazu kommt noch, dass der 80er-Jahre-Sound auch nicht sonderlich viel Rauheit in die Musik transportiert.
Radiokompatibel ist das natürlich allemal und die Produktionen sind so glatt wie perfekt. Oft genug wird der deutsche Hörer Parallelen zu manchem "Hitparaden"-Song finden. Oder gibt’s da nicht mindestens ein Pendant zu Hanging Up My Travelin' Shoes?
Wie gesagt, perfekt gespielt ist das alles und wenn sich die Buben zum Harmoniegesang aufschwingen, schmilzt nicht nur manche Southern-Lady dahin. Welches Country-Girl könnte Getting Over You tränenfrei überstehen?`
Ja, hier und da wird’s direkt etwas zockiger, wie bei Tennessee River, da kommen direkt ein paar E-Gitarren angezerrter Weise durch und der sich später erschöpfende Stil vom erhöhtem Tempo mit verschärfter Fiddle-Einlage ist hier noch äußerst erfrischend.
Mit dem zweiten Album, heißt es, hatten sie ihren Sound gefunden, wobei sich das für mich nicht viel anders anhört als der Vorgänger. Eine nahe musikalische Verwandtschaft zu Bands wie den BELLAMY BROTHERS ist einfach nicht zu leugnen. Wer damit klar kommt, der kann bei dieser Box eigentlich zuschlagen. Man kennt mehr Songs, als man denkt. Oder es kommt einem zumindest so vor. Love In The First Degree ist doch schon mal aus meinem Autoradio gequollen? Spätestens bei Mountain Music nickt man wissend und eines kleinen Tänzchens über die Veranda kann man sich dann doch schwer erwehren. Bei CCR/John Fogertys Green River gibt's allerdings ein fettes Minus hinter die eigentlich ganz nette Version, denn wenn man als Amerikaner nicht mal den Text richtig weiß, dann ist das schon ein Armutszeugnis.
Gonna Have A Party ist nicht unbedingt der Feten-Kracher, doch für den Ritt über den Highway immerhin gut geeignet.
Die Auszeichnungen, die "The Closer You Get" erhalten hat, lassen sich hier gar nicht aufreihen und das Album kombiniert ja auch geschickt Pop, Country und Lokalkolorit. Hervorragend für den entspannten Nachmittag im Sessel und stört auch nicht, wenn man mal wegdämmert - Achtung hier bei Lady Down On Love und gleich dahinter She Put The Sad In All His Songs!
Okay, Dixieland Delight, das ist schon gut gemacht und kann auch Leuten gefallen, die sonst nicht so mit Country-Vorlieben gesegnet sind
Natürlich ändert sich auch auf "Roll On" nicht wirklich etwas. "Daddy drives an 18-Wheeler ...." und weitere Klischees werden den Highway entlang gewalzt. Sind halt Fundamentalisten, die Südstaatler, und so weicht man nur wenig vom einstmals eingeschlagenen Weg ab. Mal etwas mehr Pop, mal etwas mehr Bluegrass, auch mal ein halbernst gemeinter Ratschlag - If You're Gonna Play In Texas (You Gotta Have A Fiddle In The Band) - , ansonsten bleibt alles beim Alten. Perfekt gespielter und produzierter Country-Pop. Wer's mag - hier günstig im Quintett erhältlich.