Albert Castiglia

Solid Ground

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.03.2014
Jahr: 2014
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Albert Castiglia
Solid Ground, Ruf Records, 2014
Albert CastigliaVocals, Guitar
Matt SchulerElectric Bass, Vocals
Bob AmselDrums
Dave GrossGuitar, Percussion, Upright Bass, Vocals
Jeremy BaumB3, Piano, Wurlitzer
Lou BevereGuitar, Vocals
Debbie DaviesGuitar and Vocals on Put Some Stank On It
Produziert von: Dave Gross Länge: 66 Min 01 Sek Medium: CD
01. Triflin'08. Going Down Slow
02. Keep You Around Too Long09. Celebration
03. Searching The Desert For The Blues10. Hard Time
04. Have You No Shame11. Bad Avenue
05. Put Some Stank On It12. Sway
06. Love One Another13. Little Havana Blues
07. Sleepless Nights14. Just Like Jesus

Last but definitely not least, folgt hier das Album-Review des dritten Teilnehmers der diesjährigen BLUES CARAVAN Tournee: Albert Castiglia.
Wo seine Mitstreiter durch Optik (Christina Skjolberg) und Jugend/Talent (Laurence Jones) von vorneherein ein paar Punkte gut machen konnten, hatte es Albert zumindest zeitweilig schwerer, seine Qualitäten zu verdeutlichen. Das lag auch etwas am beschädigten Finger, aber auch daran, dass eine für diese Tour zusammengestellte Band nicht ohne weiteres Sound und Feinheiten von eingespielten Musikern reproduzieren kann. Auf seinem aktuellen Album “Solid Ground“ sieht das nämlich ganz anderes aus und man sollte nicht den Fehler machen, das bei oberflächlichem Hören falsch einzustufen.
Tatsächlich – und wie Albumtitel schon suggeriert – ist das hier nämlich ein herrlich fundierte und solide Blues Rock-Scheibe! Wahrscheinlich sogar mit sehr langer Halbwertszeit.

Mit zusätzlichen Gitarristen, Vokalisten und Tastenspielern ist “Solid Ground“ eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Angelegenheit, die mit Jungle-Beat und den Texas-Blues-Riffs von Triflin‘ gekonnt Spannung aufbaut. Bereits hier spürt man, dass Albert kein Frischling mehr ist, sondern ganz genau weiß, wie man den/seinen Blues am besten präsentiert. Dass das mit einem – live schon angedeuteten – leichten Hang zum Boogie besonders gut kommt, ist nichts Neues und kommt meinem Geschmack entgegen. Zumal Songs wie Keep You Around Too Long auch durch die Beiträge der anderen Musiker ungeheuer profitiert. Ob die Gitarre von Produzent Dave Gross – selbst ein ausgewiesener Blues- und Jazz-Fachmann - , oder das Piano von Jeremy Baum, hier ergänzt sich alles prächtig mit Albert Castiglias rauem Gitarren-Stil und seinem sehr direkten Gesang. Dieser ist nicht sonderlich filigran, aber das braucht’s auch nicht. Lieber auf den Punkt und zur Sache kommend.
Searching The Desert For The Blues bringt ein leicht funkiges Element mit und erinnert an die STONES um 1970 herum. Groovt jedenfalls richtig gut.
Manchen Songs hört man einfach schon beim Intro an, dass sie einen gewissen Hit-Charakter in sich bergen und sich umgehend zum Ohrwurm entfalten werden. Dieses passiert mit Have You No Shame. Vom wundervoll tönenden und eingängigen Eröffnungsriff, über die schwebende Hammondorgel und den souligen Gesang, bis zum Gitarrensolo, welches eine gewisse Derbheit reinbringt, einfach eine Klasse-Nummer.

Nichtsdestotrotz kommt dann gleich mehr Freude auf, wenn Put Some Stank On It wieder die flotte Boggie-Schiene reitet. Ein Mitsing-Refrain und der treibende Beat lassen mich an NINE BELOW ZERO denken und dass die Kollegin Debbie Davies hier an Gitarre und Gesang assistiert, sorgt für zusätzliche Stimmung.
Auch Love One Another groovt ungeheuer gut, mit gehörigem Soul-Anteil – irgendwie muss ich sogar an den Soul Man der legendären BLUES BROTHERS denken – und zeigt auf, wie gut Castiglia sein Metier beherrscht und ein einem doch recht abgesteckten Rahmen zu begeistern weiß.
Natürlich gehören da auch die Slow-Blues-Nummer dazu, obwohl die eigentlich eher von den Flitzefingern der Gitarren-Abteilung bevorzugt werden und als Basis für ihre Fingerübungen verwendet werden. Dass es auch anders geht, hört man hier und in gewisser Weise muss ich bei Songs wie Sleepless Nights und dem siebenminütigen Bad Avenue an Eric Clapton denken. Stil und Gesang sind da recht ähnlich und auch die mit leichtem Understatement gespielte Gitarre. Kommt gut.
Gut kommt auch Celebration, dass die Blues-Pfade verlässt und mehr Richtung Heartland-Rock tendiert und auch die Coverversion der STONES‘ Sway ist richtig gut. Der eher eindimensionale Gesang passt perfekt zum Song und mit den rockigen Soli bekommt er auch noch etwas Schub.
Seinen kubanischen Wurzeln zollt Albert mit Little Havana Blues Tribut, bevor Just Like Jesus das Album – nur mit Akustikgitarre und Gesang beendet.
Das Album kann sicher schon jetzt als Tipp für Blues-Fans genannt werden und macht sowohl Lust auf die früheren Werke Von Albert Castiglia, als auch auf eine Tour mit ihm und seiner kompletten Band. Den Mann muss man sich merken!

Epi Schmidt, 12.03.2014

 

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