Albert King

Live Wire/Blues Power

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 02.10.2024
Jahr: 2024
Stil: Blues
Spiellänge: 38:16
Produzent: Al Jackson, Jr.

Links:

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Plattenfirma: Bluesville Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

B.B. King

Freddy King

Gary Moore

Eric Clapton

Titel
Side A:
01. Watermelon Man
02. Blues Power
03. Night Stomp
 
Side B:
01. Blues At Sunrise
02. Please Love Me
03. Look Out
Musiker Instrument
Albert King Electric Guitar, Vocals
Willie James Exon Guitar
James Washington Organ
Roosevelt Pointer Bass
Theotis Morgan Drums

Wenn man in Sachen Blues von den “Three Kings“ spricht, dann ist jedem halbwegs Bewanderten klar, dass es dabei um die Herren B.B., Freddie (zeitweise Freddy geschrieben) und Albert geht. Wobei nur einer der Drei ein gebürtiger “König“ war. Albert wurde als Albert Nelson geboren und wäre 2023 hundert Jahre alt geworden, wäre er nicht im Dezember 1992 verstorben. Sein Einfluss auf den elektrischen Blues und Blues Rock, vor allem in den 60er Jahren, wird ihm indes einen immerwährenden Platz im Gitarren-Olymp sichern. Kaum ein Blues-Gitarrist (und damit auch die Herren aus dem Rock-Bereich) der nicht auf die ein oder andere Art von ihm beeinflusst worden wäre. Eric Clapton ist an erster Stelle zu nennen, und auch ein Gary Moore weiß, warum er ihn für sein “Still Got The Blues“ Album an Bord und teilweise auf die Bühne holte. Videos davon gibt es auf den einschlägigen Plattformen und sollte man sich durchaus (wieder) zu Gemüte führen.

 

Seinen ausgezeichneten Ruf als Gitarristen zementierte Albert Kings unter anderem mit dem vile gepriesenen Live Album “Live Wire / Blues Power“, welches in der aktuellen Re-Issue Reihe von Bluesville Records neu aufgelegt wird. Natürlich auf schwerem 180g Vinyl und klanglich aufbereitet. Die drei Konzerte, aus denen diese Platte destilliert wurde fandem im legendären Filmore West 1968 statt. An mindestens einem Abend standen außerdem noch John Mayall und Jimi Hendrix auf dem Programm. Albert King erzählte später gern, dass er Hendrix an jenem Abend “eine Lektion erteilt“ habe. Nun, es war Hendrix' erstes Gastspiel in dem Live-Tempel und King war zweifellos in richtig guter Form.

 

Er war ja in jenen Tagen bei Stax Records unter Vertrag, für die er zahlreiche Alben einspielte oder veredelte und den den Groove des Vorzeige-Soul-Labels brachte er zweifellos bei dieser Aufnahme auf die Bühne. Neben Bass und Schlagzeug, hatte er noch einen Rhythmusgitarristen und einen Organisten dabei und das ging entsprechend gut ab. Das hört man beim Watermelon Blues und erst recht bei Blues Power. Die Band kocht und brodelt und King legt auf der Gitarre los, wie man es zu diesem Zeitpunkt noch von wenigen Blues Gitarristen kannte. Da war alles außergewöhnlich: Die Gibson Flying V, die er als Linkshänder seitenverkehrt spielte, ohne die Saiten zu tauschen, ebenso, wie die Bendings und der Sound, den er kreierte. Heerscharen, besonders britischer Gitarristen, haben hier mit den Ohren am Lautsprecher geklebt.

 

Und auch als Entertainer macht Albert King eine gute Figur und nimmt das Publikum mit, stachelt es an und kommuniziert mit ihm. Dabei kommt ihm zu Gute, dass er auch ein hervorragender Sänger war. Allerdings übertroffen von seinen Fähigkeiten auf der Gitarre. Das mag sich – oberflächlich betrachtet – oft recht simpel anhören, aber diese Töne so zu spielen und solch eine Stimmung zu schaffen, daran werden sich ganz viele die Zähne ausbeißen. Gut zu hören, im Slow Blues Blues At Sunrise, der die zweite LP-Seite eröffnet. Das steigert sich gekonnt, beim flotteren Please Love Me, woran die Band gehörigen Anteil hat, aber es ist King, der hier zu großer Form aufläuft und sich offenbar selber noch pusht.

 

Wenn dann am Schluss (zumindest dieser Scheibe) Look Out durch den Saal rollt, dann ist das beste Staxx-Soul-Groove-Schule. Alle fünf Musiker liefern hier ein Musterbeispiel, wie man die Spannung hochhält, ohne sich in High-Speed-Gedudel zu ergehen. Der aufbrausende Jubel des Publikums legt Zeugnis von einem besonderen Konzert ab. Wenn ich hier was bemängeln habe, dann, dass man beim LP-Cover zwar einen wunderbar wertigen und dicken Karton verwendet ha, aber für die Rückseite anscheinend die Kopie einer alten, schon nicht mehr so toll lesbaren Ausgabe verwendet hat. Da hatte man, wie ja beim Sound auch geschehen, durchaus eine Aktualisierung vornehmen können. Musikalisch aber auf jeden Fall eine Sternstunde.

 

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