Alcatrazz

Take No Prisoners

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.05.2023
Jahr: 2023
Stil: Heavy Rock, Heavy Metal
Spiellänge: 47:24
Produzent: Andy Haller & Andrew Rankine

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Plattenfirma: Silver Lining Music

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Yngwie Malmsteen

Steve Vai

Graham Bonnet Band

Holy Hell

MSG

Rainbow

Dio

Survivor

Pride Of Lions

Axel Rudi Pell

Titel
01. Little Viper
02. Don't Get Mad...Get Even (feat. Girlschool)
03. Battlelines
04. Strangers
05. Gates of Destiny
 
06. Alcatrazz
07. Holy Roller (Love's Temple)
08. Power in Numbers
09. Salute The Colours
10. Bring On The Rawk
Musiker Instrument
Doogie White Gesang
Joe Stump Gitarre
Gary Shea Bass
Jimmy Waldo Keyboards & Gesang
Larry Paterson Schlagzeug

Seitdem sich ALCATRAZZ reformiert haben, arbeitet die Gruppe extrem produktiv daran, den Ruf wiederherzustellen, den sie sich Anfang der 1980er Jahre erabeitet hatte. Damals genoß die Band zwar vielleicht nicht die ganz großen Chart-Erfolge, sie konnte sich aber in der Szene auch auf Grund der Tatsache, dass sie nacheinander mit Yngwie Malmsteen und Steve Vai zwei der größten Gitarren-Talente in ihren Reihen hatte, einen sehr guten Ruf erarbeiten. 1986 war dann zunächst einmal Schluss, aber seit der "Wiederauferstehung" gab es 2020 mit "Born Innocent" und nur ein Jahr später in Form von "V" zwei gelungene Comeback-Alben. 

Nun liegt schon das dritte neue Studiowerk vor - und das zweite ohne Gesangs-Ikone Graham Bonnet. Seine Platz hat ja inzwischen Doogie White (auch MSG) übernommen, der Bonnet ja auch schon bei RAINBOW nachgefolgt (wenn auch nur indirekt, auf deren bisher letzten Studiowerk "Stranger In Us All") und er macht auch hier wieder eine sehr gute Figur. Wobei er natürlich die Stimme von Bonnet nicht wirklich ersetzen kann, die ja einen sofort identifizierbaren Sound hatte. White hingegen ist eher der typische Heavy Rock Sänger mit einem rauhen Ton in der Stimme.

Der passt ziemlich gut zum Sound der Stücke, für die überwiegend Gitarrist Joe Stump (ehemals HOLY HELL) verantwortlich zeichnet. Dabei erhält der Heavy Rock gerne auch immer eine deutliche Metal-Schlagseite, wie  etwa dsirekt beim Opener Little Viper zu hören. Das hätte mit ein paar blitzschnellen Saitenläufen auch hervorragend zu Yngwie Malmsteen gepasst. Und auch im Solo lässt Stump - wie auch immer mal wieder im weiteren Verlauif des Albums - einige Reminiszenzen an den schwedischen Flitzefinger einfließen. So beginnt das Album schon einmal sehr stark.

Photo zur Verfügung gestellt von Netinfect

Das folgende eher heavy rockende als temporeiche Don't Get Mad, Get Even war die erste Vorab-Veröffentlichung und geht - auch Dank der Gang-Vocals zusammen mit den Ladies von GIRLSCHOOL - und seinem prächtigen Groove mächtig schnell ins Ohr. Dabei zeigt White erstaunliche Parallelen zu SAXONs Frontmann Biff Byford auf. Mit Battlelines geht es erneut mächtig treibend weiter, durch die Orgel-Sounds erinnert das dann natürlich ein Stück weit an RAINBOW, vom Härtegrad her aber auch an eine Band wie DIO. Dass sie neben kraftvollen Rockern aber auch anders können, das beweisen ALCATRAZZ in Form von Strangers mit einer Power-Ballade vom alten Schlag, die sanft startet, aber zum Schluss das Tempo auch wieder merklich anzieht.

Gates Of Destiny hingegen erscheint so, als wäre er noch für die Stimme von Bonnet geschrieben worden, so dass White sich hier besondere Mühe gibt, vom Duktus etwas wie sein Vorgänger zu klingen. Interessant ist dabei, dass es sich dabei um den einzigen Song handelt, der nicht von der Band selber stammt, sondern von Jim Peterik (SURVIVOR, PRIDE OF LIONS) geschrieben wurde. Und Alcatrazz bietet dann textlich mit der Liedzeile "on an Island in the sun" zumindest einen kleinen Querverweis zum Debütalbum, "No Parole From Rock 'n' Roll", das 1983 mit dem Song Island In The Sun begann.

Man merkt dem kompletten Album an, dass die Band mit "Take No Prisoners" mehr noch als auf dem Vorgänger zusammengefunden hat. Die Beteiligten sind ja sowieso alles "alte Hasen", denen man nicht erklären muss, wie ein richtig guter Rocker oder Banger klingen muss. Ok, Power In Numbers ist ein bisschen schwächer ausgefallen, aber das sehr düstere und schwermütige Salute The Colors sowie das Up-Tempo-Stück Bring On The Rawk - das eigentlich ein prototypischer Opener im Stil von Axel Rudi Pell ist - bringen das Album zu einem tollen Abschluss.

ALCATRAZZ zeigen sich auf "Take No Prisoners" wirklich in absoluter Hochform und legen eines ihrer musikalisch stärksten Alben vor. Stump stellt dabei seine Klasse nachdrücklich unter Beweis und zeigt, dass er ein würdiger Nachfolger von Malmsteen & Vai ist. Ähnlich ist es bei White, der die großen charismatischen Fußstapfen von Bonnet hier vorzüglich ausfüllt. Die einzigen beiden verbliebenen Original-Mitglieder Jimmy Waldo und Gary Shea haben die Band nach all den Besetzungwechseln "wieder flott gemacht" und "auf Kurs gebracht". In dieser Form gehören ALCATRAZZ auch nach mehr als 40 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen, sondern vielmehr zu den besten aktuellen Vertretern des Heavy Rock.

 

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