Titel |
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01. Guardian Angel |
02. Nightwatch |
03. Sword Of Deliverance |
04. Turn Of The Wheel |
05. Blackheart |
06. Grace Of God |
07. Return To Nevermore |
08. Target |
09. Maybe Tomorrow |
10. House Of Lies |
11. Alice’s Eyes |
12. Dark Day For My Soul |
Musiker | Instrument |
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Doogie White | Gesang |
Joe Stump | Gitarre |
Gary Shea | Bass |
Jimmy Waldo | Keyboards |
Mark Benquechea | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Nigel Glockler | Schlagzeug |
Cliff Evans | Bass |
Donnie Van Stavern | Bass |
Die Überraschung war nicht gerade klein, als sich im vergangenen Jahr die Metal-Legende ALCATRAZZ mit dem ersten neuen Album seit Mitte der 80er Jahre zurückmeldete. “Born Innocent“ machte denn auch direkt Lust auf mehr, obwohl weder Steve Vai noch Yngwie Malmsteen die Gitarre bedienten. Stattdessen hatte sich die Band um Gesangs-Ikone Graham Bonnett für Joe Stump entschieden, der aber unüberhörbar ein Fan seiner beiden Vorgänger ist. Jetzt hat es nicht lange gedauert und ALCATRAZZ werden schon wieder mit einem neuen Werk vorstellig, allerdings auch mit einer bösen Überraschung für alle Fans der Anfangstage.
Denn inzwischen ist Frontmann Bonnett nicht mehr Teil der Band. Er wurde aber hochkarätig ersetzt – und zwar durch den ebenfalls früheren RAINBOW-Sänger Doogie White (der daneben ebenso wie Bonnett bei Michael Schenker aktiv war). Das Gesangs-Mikrofon ist also weiter in guten Händen. Musikalisch bleibt die Band der Entwicklung des Vorgängers treu und bietet auch auf “V“ wieder ziemlich klassischen Power Metal. Allerdings fehlen mir dieses Mal die verspielten und überraschenden Elemente, die bei “Born Innocent“ noch für Abwechslung sorgten. Hier wird das Gaspedal von der ersten Sekunde des Openers Guardian Angel nach unten gedrückt und dort bis einschließlich Turn Of The Wheel festgeschraubt.
Dadurch wirkt das Album zum Beginn natürlich recht eintönig. Und bei Blackheart hat man dann eher das Gefühl einem Stück vom kommenden RUNNING WILD-Album zu lauschen. Irgendwie wirkt das Stück ein wenig unpassend, zumal die Band anschließend das Tempo wieder anzieht. Da passt eine wirklich schleppende Nummer wie Return To Nevermore mit ihren arabesken Melodien und dem leichten RAINBOW-Flair (man denke an Gates Of Babylon) einfach zur Auflockerung viel besser. Ansonsten aber wird überwiegend mit Volldampf durch die Metal-Landschaft gebrettert, dass es für die Fans nur so eine Freude ist.
Auffällig ist bei der Scheibe aber der Solo-Stil von Stump, der hier häufiger mal seinen inneren Yngwie Malmsteen freien Lauf lässt und ähnliche Flitzefinger-Fertigkeiten an den Tag legt wie der schwedische Gitarren-Held. Damit sorgt er schon für eine Menge altes ALCATRAZZ-Feeling bei den Songs (und stellt en passant unter Beweis, dass er die richtige Wahl als Nachfolger für Vai und Malmsteen war). Und genau so kann hier auch White zeigen, dass er eine ausgezeichnete Wahl als Nachfolger für einen doch recht ikonischen Sänger ist, so dass die Band für die Zukunft recht vielversprechend aufgestellt ist.
Auf “V“ zeigen sich die nun nahezu runderneuerten ALCATRAZZ von ihrer besten Seite. Starker Power Metal, der toll gespielt wird und aus meiner Sicht nur im ersten teil des Werkes ein wenig mehr Abwechslungsreichtum gebrauchen könnte. Dabei hätte es aber wohl schon gereicht, einige der späteren Nummern (die etwas langsamer sind) vorzuziehen. Aber das ändert nichts daran, dass das neue Album sehr viel Spaß macht und klar macht, dass die Band wieder vollends zurück ist.