Alex Ryan

Bloom

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.08.2005
Jahr: 2005

Links:

Alex Ryan Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Alex Ryan
Bloom, Eigenvertrieb, 2005
Alex Ryan Vocals, Acoustic Guitars
Michael Roberts Guitars, Keyboards, Bass, Drums, Mandolin
Graham Griffiths Pedal Steel
Brett Hunt Blues-Harp
Produziert von: Michael Roberts Länge: 26 Min 29 Sek Medium: EP
1. Alice5. Mannequins
2. Bloom6. Serpentine
3. Powder Blue7. Goodnight
4. For A Reason

Ein bis dato unbeschriebenes Blatt, Alex Ryan aus Sydney/Australien, erregte meine Aufmerksamkeit in Karen Millers letzter Radio-Show. Einer dieser sogenannten Singer-Songwriter, die sich auf ein Roots-Music orientiertes Instrumentarium stützen, es aber mit einer gehörigen Portion Pop-Appeal verquirlen. Der Australier legt nun mit dem selbstveröffentlichten "Bloom" seine Debut-EP vor, die er momentan auch in England und Schottland im Vorprogramm von Karl Broadie zu promoten versucht.

Im Grunde, man ahnt es fast, überrascht uns Alex nicht mit weltbewegenden Innovationen, sondern reiht sich ein in die lange Schlange von talentierten Songwritern, denen es eigentlich nur gelingen muss, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Die übliche Basisausstattung, mit Piano, akustischer und elektrischer Gitarre, Bass, Drums und hie und da ein paar kleinen Farbtupfer wie Mandoline, Pedal Steel, Blues-Harp oder Resonator-Gitarre schliesst folgerichtig ein all zu üppiges Klangspektrum aus. Doch was hier zählt, ist die Stimmung und vor allem die Stimme des vortragenden Autors.
Ein steter Hauch von Melancholie weht durch die sieben, meist balladesken Songs des jungen Alex Ryan, in denen er sich als fragiler und nachdenklicher Zeitgenosse outet und stets etwas versonnen über die eine oder andere Angebetete grübelt.

In seiner wenig aussagekräftigen Biografie gibt er zumindest Ron Sexsmith, WILCO und die JAYHAWKS als Inspirationsquelle an. Nicht die schlechtesten Adressen, fürwahr. Den Tiefgang eines Sexsmith oder Tweedy erreicht Alex momentan sicher noch nicht, doch ein gewisses Charisma darf man ihm in der Tat nicht absprechen.
Erstaunlicherweise erinnert seine Stimmlage und auch die Art und Weise der Phrasierung stark an Adam Duritz von den guten alten COUNTING CROWS. Diesen wehmütigen, bisweilen traurigen Ton hat sich Alex Ryan, ob bewusst oder unbewusst, zu eigen gemacht und kreiert somit die passende Aura für seine gemächlich dahingleitenden Songs.
Die Ähnlichkeit zu Adam Duritz mag zunächst einmal verwirren, doch wer die Piano-getragenen Balladen der CROWS mag, wird sich in Alex Ryans Welt schnell zurecht finden.

Musikalisch und produktionstechnisch unterstützt wird Alex von einem Multiinstrumentalisten namens Michael Roberts, dem es gelingt, ein relativ schlüssiges, der Stimmung entsprechendes Flair zu schaffen. Wobei allerdings festgehalten werden muss, dass die Vergabe der Schlagzeug- und Bass-Position in kompetentere Hände (möglicherweise agiert hier ein Computer) dem Werk durchaus noch besser zu Gesichte gestanden hätte und die Liste der gesammelten Pluspunkte noch um einiges erweitern würde.

Nichtsdestotrotz hinterlässt Alex Ryan für einen Debütanten einen mehr als zufriedenstellenden Eindruck und schenkt zumindest mir zwei ganz heisse Favoriten auf den Song des Monats, nämlich Alice und Powder blue. Hörproben gratis auf Alex' Homepage.
Man darf gespannt sein, wie sich dieser Mann weiterentwickelt. Zunächst sollte sich eine Vertriebsfirma seiner annehmen. Potenzielle Kundschaft dürfte reichlich vorhanden sein.

Frank Ipach, 08.08.2005

 

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