Alexander Hacke Sanctuary, Koolarrow Records, 2005 |
Alexander Hacke | Guitar, Bass, Vocals, Electronics, Percussion, Synthesizer, Programming | |||
J.G.Thirlwell | Samples, Keyboards | |||
Caspar Brötzmann | Guitar | |||
Larry Mullins | Percussion | |||
Vinnie Signorelli | Drums | |||
Michael Evans | Drums, Percussion | |||
Sugarpie Jones | Bass, Guitar | |||
Bob Rutman | Cello | |||
Nils Wohlrabe | Guitar | |||
Gianna Nannini | Vocals | |||
Andrew Chudy | Percussion | |||
Larry 7 | Electronics, Percussion | |||
David Yow | Vocals | |||
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1. Minnie And Me | 7. Seven | |||
2. Sister | 8. Per Sempre Butterfly | |||
3. Love Me Love My Dog | 9. All American Happy Hour | |||
4. Sonntag | 10. Sugarpie | |||
5. Sanctuary | 11. Brush/Throat | |||
6. Your Truly | ||||
Alexander Hacke macht er viele Filmmusiken, er ist im musikalischen Schmelztiegel Berlin ein gern und oft gesehener Gast bei vielen Projekten. Seine musikalische Heimat sind jedoch die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN, diese Band, die sich allmählich vom No-Future-Projekt zu einer ernstzunehmenden Band und letztlich einer regelrechten Instanz in Sachen experimenteller Musik entwickelt hat, wobei man in den letzten Jahren zunehmend die Vorsilbe "Pop" dem Wort "Musik" voranstellen durfte.
In diesem Jahr feiern die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN ihr 25jähriges Jubiläum und um dem noch einen Grund zur Freude hinzuzufügen, legt Alexander Hacke nun seine erste vollständige Soloarbeit vor. Für "Sanctuary" war Hacke mit seinem mobilen Aufnahmegerät in Europa und den USA unterwegs, um mit so vielschichtigen Musikerpersönlichkeiten wie J.G. Thirlwell (FOETUS), David Yow (THE JESUS LIZARD), Vinnie Signorelli (UNSANE), Algis Kizys (SWANS), Bob Rutman (STEEL CELLO ENSEMBLE), Nils Wohlrabe (THE LEATHER NUN), Caspar Brötzmann oder Gianna Nannini aufzunehmen.
Die so gewonnen Puzzleteilchen hat Hacke dann im heimischen berlin aufbereitet und zu einem faszinierenden Ganzen zusammengefügt, denn, o Wunder, es klingt weiß Gott nicht nach Flickenteppich, obwohl teilweise die obskursten Partikel miteinander verbunden wurden. Vielmehr ist ein berauschender Soundtrack für das neue Jahrtausend entstanden, teils mit urbanen Soundgebilden, teils mit anarchischer Urwüchsigkeit.
Es ist wie ein gewaltiger Soundtrack für einen noch zu drehenden Film über das Leben an sich, voller Düsternis, Schwermut, Gewalt, aber auch Leidenschaft und Zärtlichkeit. Ein Herzstück ist dabei das über dreizehnminütige Titelstück Sanctuary, ein Felsgestein aus Industrial, Ambient und Alternative Rock, voller poetischer Melancholie, das den Hörer regelrecht ansaugt.
Dazu gibt es pure Avantgarde in Yours Truly, morbide Weltmusik gepaart mit Noiserock (Seven) und hochemotionalen, pathetischen Pop (Per Sempre Butterfly). Das hypnotische Blueskonzentrat in Sugarpie aus dem Soundtrack zum Berlinale-Gewinner "Gegen Die Wand" ist ein weiteres beeindruckende Glanzstück dieses Albums. Eine hochspannende Scheibe zeitgenössischer Soundlanschaften, durchzogen von Kratern, tiefen Schluchten, saftigen Feldern und feurigen Vulkanen.