Alexisonfire Old Crows/Young Cardinals, Roadrunner Records, 2009 |
Dallas Green | Gesang & Gitarre | |||
Wade MacNeill | Gesang & Gitarre | |||
Chris Steele | Bass | |||
George Pettit | Gesang | |||
Jordan Hastings | Schlagzeug | |||
| ||||
01. Old Crows | 07. Midnight Regulations | |||
02. Young Cardinals | 08. Emerald Street | |||
03. Sons Of Privilege | 09. Heading For The Sun | |||
04. Born And Raised | 10. Accept Crime | |||
05. No Rest | 11. Burial | |||
06. The Northern | ||||
Die Kanadier von ALEXISONFIRE zählen zu den meistzitierten und meistkopierten Bands der Screamo-Szene. In ihrer Heimat sind sie Superstars und stehen auf Augenhöhe mit Acts wie etwa BILLY TALENT (die in Europa dafür wesentlich bekannter sind). Nun legen ALEXISONFIRE ihr neues Album mit dem Titel “Old Crows/Young Cardinals“ vor und befreien sich damit einen Schritt weiter aus der engen Umklammerung der Screamo-Szene.
Denn auf dem neuen Werk werden noch stärker die Punk-Einflüsse der Band hörbar. Der Gesang ist häufig wechselnd geshoutet und klar gesungen. Dabei legt die Band ein traumwandlerisches Gespür für Melodien an den Tag, die sich einbrennen und haften bleiben – Ohrwürmer nennt man das wohl. Bestes Beispiel dafür dürften die Refrains von Sons Of Privilege und Accept Crime sein (man achte auch auf die Claps im Hintergrund).
Aber keine Sorge, ALEXISONFIRE sind nicht soft geworden. Auf “Old Crows/Young Cardinals“ wird weiterhin gar heftig und voller Aggression gerockt. Balladen sucht man hier weiterhin vergebens, am ehesten sorgen The Northern und das abschließende getragene Burial für Abwechslung im Tempo. Aber jeder einzelne Song hat im Gegensatz zu früher deutlich melodischere Elemente bekommen. Das tut dem Band-Sound in meinen Ohren sehr gut, Anhänger der Anfangstage werden das sicherlich anders sehen. Ihnen werden aber eher groovige Stücke wie The Northern sicherlich ein Dorn im Auge (oder eben im Ohr) sein. Für mich gehört es mit seinem fast hypnotischen Gesang aber zu den absoluten Highlights des Albums. Natürlich hebt es sich durch seine reduzierte Härte und Geschwindigkeit auch ansonsten akustisch vom Rest des Albums ab.
“Old Crows/Young Cardinals“ dürfte das bislang reifste und durchdachteste Album der Band sein und ihnen weitere Hörerschichten erschließen. Hier haben sich ALEXISONFIRE neuen musikalischen Ideen geöffnet, ohne ihre Herkunft und damit eigene musikalische Identität zu verleugnen. Die Kanadier überwinden Grenzen zwischen bisher relativ abgeschotteten Genres und eröffnen sich damit auch weitere Möglichkeiten für die Zukunft.