Alice Cooper

Schlangen, Guillotinen und ein elektrischer Stuhl - Meine Abenteuer mit der Alice Cooper Group

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 05.06.2023
Stil: Glam Rock
Autor: Dennis Dunaway
Seitenzahl: 352
ISBN: 978-3-85445-602-5
Preis: 22,99 EUR

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Verlag: Hannibal Verlag


Redakteur(e):

Epi Schmidt


Dass Alice Cooper nicht Alice Cooper, sondern eigentlich Vincent Furnier heißt, das muss nicht mehr groß breitgetreten werden, das wissen halbwegs Rockmusik-Interessierte seit Jahrzehnten. Dass hingegen diese Kunstfigur eigentlich aus der ALICE COOPER GROUP hervorgegangen ist, die zunächst einmal ohne Bezug auf eine einzelne Person so hieß, das wird zumindest sehr häufig vergessen. Und weil grundsätzlich sehr viel vergessen wird, kann man froh sein, über die Typen wie Dennis Dunaway, der sich erstens selten so wegballerte, wie einige seiner Kollegen, und der zweitens, der von Beginn seiner Karriere an Notizbücher und Tagebücher führte und häufig Briefe nach Hause schrieb. Mit diesem Buch lässt er die Jahre Revue passieren, als die Band, die er mitgegründet hat, eben noch die ALICE COOPER GROUP war.

 

Dabei schimmert schon dann und wann durch, dass er sich, zumindest zu einem Teil, um die Früchte gebracht sieht, für deren heranreifen er mitverantwortlich zeichnet. Aber Dennis ist im Großen und Ganzen nicht nachtragend und freut sich, wenn er am Schluss dann doch mit “seiner Band“ in der Rock'n'Roll Hall Of Fame landet. Davor gibt es einiges zu erleben und das Heranwachsen in Amerika ist halt doch etwas anders, als zur gleichen Zeit in England. In Europa hat man wohl eher nichts vom “Dirty Bop“ gehört. Vom Langstreckenlauf, dem Dennis und Vince (uns heutzutage als Alice bekannt) zu Schulzeiten fröhnten, wohl schon, aber auch das ist nicht unbedingt der Boden, denn man sich für eine Rockband vorstellt.

 

Wie sich aus einer BEATLES-Parodie, dann eine tolle Rockband entwickelt, das bekommen wir hier hautnah mit Auch woher die frühen Bandnamen, wie NAZZ, stammen, oder mit welcher Energie sich diese Typen gegen jede Form von “Normalität“ stemmten. Weiß jemand, dass PINK FLOYD, auf ihrer ersten Amerikatournee im Haus der ALICE COOPER GROUP (zu dem Zeitpunkt noch NAZZ) übernachteten? Übrigens hat Dennis kein Problem damit, dass tatsächlich Vince letztlich die Idee zum Namen ALICE COOPER GROUP hatte. Wohingegen ihr früher Mentor Franz Zappa auch kein Problem damit hatte, sie mit ALICE COOKIES anzusprechen.

 

Auch in Amerika – oder gerade? - war es nicht leicht, als junge, langhaarige, Band in den 60er und frühen 70er Jahren. Unter anderem wurde von Woolworth (eine wichtige Kaufhauskette) das Debütalbum “Pretties For You“ aus dem Sortiment genommen, wegen des Covers, Der Neil Young-Intimus David Briggs war nicht unbedingt die beste Wahl für das zweite Album “Easy Action“, was jener letztlich auch “psychedelischer Dünnschiss“ abtat. In Woodstock spielte die Band nicht, war aber beim legendären “Toronto Rock'n'Roll Revival“ mit dabei, bei dem kein geringerer als John Lennon auftrat. Dass Lennon durch diesen Auftritt aber den Mut fand, die BEATLES zu verlassen, da ist die Wahrnehmung von Dunaway vielleicht doch etwas getrübt.

 

Zweifellos war die Band aber, was die Gestaltung ihrer Shows angeht, ein Vorreiter und von einem ungeheuren Ideenreichtum und Experimentierwillen geprägt. So pendelt man bei der Lektüre dieses Buches zwischen Faszination und Belustigung. Wer nicht mal im “Toaster“ übernachten? Deutlich wird, wie wichtig ein Bob Ezrin (der als erstes am Song “I'm Edgy“ mit der Band arbeiten wollte...) für den Erfolg der Band war, und auch, wie unverzichtbar das tragische Genie Glen Buxton, bei aller Labilität, war. Wollt ihr wissen, wie ein Bob Ezrin eine Explosion aufnimmt? Ihr werdet staunen!

 

Ja, im Laufe des Buches nehmen die Nadelstiche zu, die Dennis seinem Schulkumpel Vince versetzt und auch die Verweise auf die Bands, die nachweislich oder vermutlich von der ALICE COOPER GROUP beeinflusst wurden (KISS, NEW YORK DOLLS...). Das Buch von Bob Greene “Billion Dollar Baby“ gehört nicht zu seinen Empfehlungen, wohingegen er die Doku “Super Duper, Alice Cooper“ ausdrücklich lobt. Das und vieles mehr, an Anekdoten und Insider-Informationen, findet sich in diesem Buch. Zu dem natürlich ergänzend das Album Live From The Astroturf “ Pflichtprogramm ist.

 

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