Alice Cooper

The Eyes Of Alice Cooper

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.09.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Alice Cooper
The Eyes Of Alice Cooper, Spitfire/Eagle Records, 2003
Alice CooperVocals
Eric DoverGuitar
Ryan RoxieGuitar
Eric SingerDrums
Teddy 'ZigZag' AndreadisKeyboards
Produziert von: Mudrock Länge: 44 Min 12 Sek Medium: CD
1. What do you want from me8. Spirits rebellious
2. Between high school and old school9. The house is haunted
3. Man of the year10. Love should never feel this way
4. Novocaine11. The song that didn't rhyme
5. Bye bye Baby12. I'm so angry
6. Be with you awhile13. Backyard brawl
7. Detroit city

Es gibt sehr wenige Künstler, die es schaffen, im Laufe ihrer Karriere in fünf Jahrzehnten mehr oder weniger deutliche Duftmarken im Rock'n'Roll Zirkus zu hinterlassen. Dafür bedarf es natürlich auch gewisser Überlebensstrategien.
Alice Cooper ging stets mit offenen Augen durch die Welt (Merker für ein etwaiges Interview: Kommt daher der Albumtitel?), blieb sich selber treu aber verarbeitete stets Einflüsse des aktuell herrschenden Zeitgeists. So entstanden unzählige typische Alice Cooper-Alben die stilistisch trotzdem unterschiedlichste Wege einschlugen.

Jetzt - man beachte, wir schreiben das Jahr 2003 - kommt der Meister daher und knallt uns laut Labelinfo ein zeitgemäßes, modernes Rock'n'Roll-Werk vor den Latz. Klingt im Prinzip gut, hat aber einen kleinen Schönheitsfehler: "The Eyes Of Alice Cooper" ist ein dreifacher Salto rückwärts in die eigene Vergangenheit, wo Alice Cooper dann etwa im Jahre 1976 schmerzhaft aufschlägt.

Die Songs sind rohe, einfach gestrickte Rocknummern, die gleichermaßen Elemente des Glam, Sleaze und Punk aufnehmen. Dazu kommen Stücke, wie die potentielle Hitsingle Novocaine, bei denen Alice Cooper wie die RAMONES mit dem Pop eines Phil Spector flirtet.
"The Eyes Of Alice Cooper" klingt wie der Versuch melodischen Gute-Laune-Teenager-Punk der Kathegorie GREEN DAY und SUM 41 mit skandinavischem Rotzrock der HELLACOPTERS oder GLUECIFER zu kreuzen. 1976 wäre dieses Album eine ganz heiße Kiste und wegweisend gewesen, heute ist das kalter Kaffee.
Dabei ist die Grundsubstanz der Kompositionen durchaus okay. All zu gerne würde ich dieses Album einmal von Desmond Child, Peter Collins oder Bob Marlette produziert hören, die in der Vergangenheit hervorragende Arbeit für Alice Cooper leisteten.
Produzent Andrew Murdock, aka Mudrock, der vor allem für seine Arbeiten mit GODSMACK und POWERMAN 5000 bekannt sein dürfte, hat ihm dagegen einen spartanischen, minimalistische Anstrich verpasst. Das klingt wie ein unfertiges Demo, eine Vorproduktion oder eben hoffnungslos veraltet. Es fehlt an Druck, Energie, Aggressivität und Power, vor allem im Gitarrenbereich, dem jegliche metallische Schlagseite abgeht.

Sind die Augen trübe geworden? Nie war die Rockszene vielseitiger und inspirierender, wenn man sich nur darauf einlässt. Offensichtlich wollte dies Alice Cooper nicht, sondern ging gezielt den Schritt 'Back to the roots'. Nicht wenige seiner frühen Anhänger, die noch immer tief in der eigenen Vergangenheit verwurzelt sind, werden ihn dafür lieben. Ich dagegen bevorzuge definitiv den modernen Alice Cooper, der sich bewusst ist, in welcher Zeit er gerade lebt, sei es in den 80ern, den 90ern oder eben dem Anfang des 21. Jahrhunderts. Aus diesem Blickwinkel ist "The Eyes Of Alice Cooper" eine Enttäuschung.

Martin Schneider, 20.09.2003

 

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