Alkemyst Through Painful Lanes, Nightmare Records, 2008 |
Ramon Messina | Gesang | |||
Séverin Bonneville | Gitarre | |||
Arnaud Ménard | Gitarre | |||
Denis Mellion | Bass & Chapman Stick | |||
Arnaud Gorbaty | Schlagzeug | |||
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01. The Beast Within | 06. Everlasting Farewells | |||
02. Another You | 07. Grand Illusion | |||
03. When The Morning Comes | 08. Thraough Painful Lanes | |||
04. Enter The Carnival | 09. Eagle Fly Free | |||
05. Restless Show | ||||
Prototypischer europäischer Power-/Speed-Metal mit zahlreichern progressiven Elementen, das bieten uns die Franzosen von ALKEMYST, die mit “Through Painful Lanes“ schon ihr zweites Werk vorlegen. Hier wird teilweise die Geschwindigkeit von SONATA ARCTICA mit den technischen Fähigkeiten von DREAM THEATER und den atmosphärischen Vorlieben von FATES WARNING verknüpft.
Mit dem Mix dieser doch recht großen musikalischen Bandbreite verhindern es ALKEMYST wie bloße Epigonen der benannten Bands zu klingen. Allerdings schaffen sie es dennoch nicht, sich eine eigene Identität zu schaffen. Dazu fehlt einfach das Alleinstellungsmerkmal, das dem Hörer sofort klar macht: das müssen ALKEMYST sein.
Häufig ist dies der Sänger, an dem sich auch manchmal die Geister scheiden, siehe James LaBrie bei DREAM THEATER oder John Arch bei den frühen FATES WARNING. Leider ist Ramon Messina in meinen Ohren ein eher durchschnittlicher Sänger. Mir fehlt da einfach die nötige Power in den Stimmbändern, um sich gegen diese Musikwand durchzusetzen. Das mag auch daran liegen, dass seine Stimme im Gesamt-Mix überraschend weit hinten angesiedelt ist.
Songs wie The Beast Within dürften sicherlich auch SONATA ARCTICA-Fans erfreuen, so viel Gas geben ALKEMYST dabei. Aber es sind eher Songs wie Another You, Restless Show (Anspieltipp) und vor allem When The Morning Comes (absoluter Anspieltipp), die ALKEMYST von ihrer eigenen Seite zeigen. Immer noch mit deutlichen Power-Metal-Einflüssen, aber die Franzosen legen in Sachen rhythmische Vielfalt, progressive Atmosphäre und Eigenständigkeit jeweils noch eine Schippe drauf, ohne darüber an Eingängigkeit zu verlieren. Ein sehr wohltuender Zug, an dem sich viele andere Prog-Metal-Bands ein Beispiel nehmen sollten.
Einzig das Cover von Eagle Fly Free (HELLOWEEN) hätten sich ALKEMYST wirklich sparen können. Zumal sie außer bei einigen Betonungen das Stück lediglich nachspielen und dem Stück keine eigene Note geben. Das sind verschenkte fünf Minuten, die mit einem weiteren eigenen Stück besser gefüllt wären.
Es stellt sich einzig die Frage: wer braucht diese CD? Und da wird die Antwort schon etwas kompliziert. Erstens natürlich Komplettisten, die jedes Album einer Band mit progressiven Einflüssen haben wollen. Andererseits auch die Anhänger des europäischen Power-Metals, denn uninteressant oder gar schlecht sind die Kompositionen nicht – nur eben nicht wirklich eigenständig oder besonders innovativ. Trotzdem ist “Through Painful Lanes“ ein durchaus gelungenes Album geworden, das mit seinen technischen Feinheiten zu unterhalten weiß.