Altaria Divinity, AOR Heaven, 2004 |
Taage Laiho | Vocals | |||
Jaani Liimatainen | Guitar, Keyboards | |||
Marko Pukkila | Bass | |||
Tona Smedjebacka | Drums | |||
| ||||
1. Unchain the rain | 7. Divine | |||
2. Will to live | 8. Haven | |||
3. Prophet of pestilence | 9. Try to remember | |||
4. Darkened highlights | 10. Stain of the switchblade | |||
5. Discovery | 11. Enemy | |||
6. Falling again | 12. Final warning | |||
Nach ihrem überzeugenden Debüt "Invitation" sind die finnischen Melodic-Rock-Shootingstars verblüffend schnell mit dem Nachfolger "Divinity" am Start.
Dabei musste die Band in den vergangenen Monaten zunächst zwei Personalwechsel verkraften. Gitarrist Emppu Vuorinen erkannte, dass er NIGHTWISH und ALTARIA aus Termingründen nicht unter einen Hut bringen konnte und verkündete seinen Ausstieg. Auch Sänger Jouni Nikula ist mittlerweile nicht mehr an Bord und wurde durch Taage Laiho so adäquat ersetzt, dass der Wechsel den wenigsten Hörern auffallen dürfte, wenn man sie nicht explizit darauf hinweist.
Auch eine stilistische Kurskorrektur blieb erfreulicherweise aus, sieht man davon ab, dass ALTARIA den Bombastfaktor, der das Debüt auszeichnete, merklich heruntergeschraubt haben. Trotzdem präsentiert sich das finnische Quartett weiterhin als erster Anwärter für die PRAYING MANTIS-Nachfolge, drängt sich aber auch als Alternative zu den mittlerweile arg verweichlichten DARE auf.
Aber auf "Divinity" fehlen die herausragenden Songs mit dem Potential zum Klassiker. Das war auf dem Vorgänger nicht der Fall und das verhindert zumindest vorläufig, dass ALTARIA den etablierten Acts wirklich ernsthaft auf die Pelle rücken können.
Hier offenbart sich wieder einmal das typische Problem vieler hoffnungsvoller Newcomer. Hat man für das Songwriting des Debüts nahezu unendlich viel Zeit und einen großen Fundus an Stücken, aus denen man die vermeintlich Besten auswählen kann, so herrscht beim Nachfolger oftmals ein imenser Zeitdruck, unter dessen Eindruck die Band gleichwertiges oder sogar noch besseres Material vorlegen soll.
Dabei ziehen sich ALTARIA noch recht achtbar aus der Affäre. Ein zweites Ravenwing kann "Divinty" trotz einiger guter Nummern wie Prophet of pestilence oder Enemy allerdings nicht bieten.
Dennoch besteht jetzt kein Grund im ALTARIA-Lager in Panik zu verfallen. "Divinity" muss man immer noch zu den besseren Melodic-Rock-Alben der jüngeren Vergangenheit zählen.
Wie so oft wird aber das dritte Werk einer Band zur allesentscheidenden Nagelprobe werden. Top oder Flop? Hoffen wir, dass die Finnen auf den Punkt genau wieder zur vom Debüt gewohnten Höchstform auflaufen.