Am Vitamin

Folge unseren Spuren

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Am Vitamin
Folge unseren Spuren, Sky Recording, 2003
Micha Vocals
Bine Vocals
Bogi Bass
Jens Guitar
Elke Drums
Produziert von: Am Vitamin Länge: 37 Min 09 Sek Medium: CD
1. Weltansichten5. Dein Schmerz
2. Schicksal6. Kleiner Mann
3. Menschlichkeit7. Teil von mir
4. Folge unseren Spuren8. Allein

Hütet Euch vor Wortspielen!
Wenn schon ein Bandname so vergeigt daherkommt, dazu noch ein krakelig-sinnentleertes Comiccover, bei dem alle Beteiligten blaue Gesichter haben, einer irgendwohin zeigt, ein anderer dorthin krabbelt ("Folge unseren Spuren"??), dann schwant mir Schlimmes.
Rein in den Player und ich muss meine Vorahnungen korrigieren: Es ist noch schlimmer.

Was bitte soll das denn? Der Opener Weltansichten rumpelt und pumpelt bar jeglichen Rhythmusgefühls als PunkPolkaKrücke durch die Gegend, die Sänger Micha (ich klinge wirklich ganz böööööse) und Bine passen überhaupt nicht zusammen und haben eine geringere Trefferquote als Carsten Jancker.
Der Sound entspricht einem gruseligen Demo und dann diese Texte; man kann der Band aus Fürth ja noch zugute halten, dass sie sich bemühen, abseits von Liebesleid und üblichen Einheitstexten sich profilieren zu wollen, aber gut gewollt ist eben noch lange nicht gut gemacht. Was sollen bitte die Zeilen in Schicksal: "Jugendbanden überall, nirgendwo ein Sonnenstrahl, Drogenhandel und Verbrechen, Umweltgift in Deinem Essen, Profikiller lässt man laufen, denn die Richter kann man kaufen, kindergeile Firmenbosse, hol'n sich Opfer aus der Gosse, das ist unser Schicksal, jeder kann es seh'n, das ist unser Schicksal, könnt ihr mich versteh'n, das ist unser Schicksal, ihr habt es so gewollt, das ist unser Schicksal, bis Euch der Teufel holt"? Das könnte ja auch fast aus einem Wahlwerbespot der Republikaner sein.
Derart naive, grob holzschnittartige Kindergartenpunklyrik lässt meinen Zeigefinger unwillkürlich Richtung Fast Forward Taste zucken.

Leider ist auch Menschlichkeit keine Offenbarung (wenn auch der Text erträglicher ist), die Trefferquote der Sangeskünstler bei den beabsichtigten Tönen sinkt nochmals.
Halbwegs brauchbar ist der Titeltrack Folge unseren Spuren, aber Dein Schmerz tut dann (Nomen est omen) wieder richtig weh.
Auch der Rest der Scheibe kommt über ganz mäßige Probenraum-Mucke nicht hinweg, einzig die Gitarrenarbeit ist noch halbwegs anzuhören.
Arm Vitamin.

Ralf Stierlen, 29.03.2004

 

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