Hard On The Road, Bad Reputation, 2008 | ||||
Michael Hannon | Vocals, Bass, Percussion | |||
Steve Theado | Guitar, Vocals | |||
Keith Pickens | Drums, Vocals | |||
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01. Bock | 09. Got You By A Chain | |||
02. No Pity | 10. Hypnotized | |||
03. Can't Throw Stones | 11. Too Damn Sober | |||
04. Shitkicker | 12. Beaten, Broken Etc | |||
05. Barely Half Alive | 13. Drank Too Much | |||
06. Rock'n'Roll Dog | 14. Sometimes You Eat The Pussy | |||
07. Another Day In Paradise | 15. Black Night | |||
08. D.N.F. | ||||
Schenkt man den Worten der musikalischen Krawallbrüder von AMERICAN DOG Glauben, dann ist Frankreich so etwas wie deren zweite Heimat. Warum und wieso wird in dem Interview auf der DVD nicht ganz klar, aber das soll uns jetzt mal weniger tangieren.
Am Abend des 12. Mai anno 2007 jedenfalls waren anscheinend nicht gaaaanz so viele Franzmänner aus dem Reich von Carla Brunis Göttergatte in Partylaune. Die Resonanzen auf die Darbietungen des Trios aus "gods own country" sind jedenfalls kaum vernehmbar.
AMERICAN DOG rumpeln sich auf der Bühne durch einen wenig abwechslungsreichen Set wie einst Bertis Jungs auf dem Platz in ihrer tiefstschwärzesten Phase. Interessant wird es dann, wenn Steve Theado durch Slide-Passagen für musikalische Auflockerung sorgen darf (D.N.F., Got You By A Chain).
Die drei bekennenden Hardrock'n'Roller mögen live ihren Spaß gehabt haben. Der geplagte Rezensent jedoch wünscht sich sehnlichst den Groove, welchen Michael Hannons Vorbilder AC/DC und MOTÖRHEAD so treffend zu erzeugen wissen. Ein Track wie Rock'n'Roll Dog kommt denen zumindest halbwegs nahe.
Im heimischen Player will die CD auch nach dem so-und-so-vielsten Durchlauf einfach nicht zünden. Ein Sound, welchem man mit viel Wohlwollen höchstens gehobene Demo-Qualität attestieren darf, lässt einfach keinen Spaß aufkommen.
Ganz anders die DVD. Die gleichen Tracks, der gleiche Grottensound, doch hier kommt zumindest so was wie Rock'n'Roll Feeling auf. Nun, wer die drei Berserker auf der Bühne ihre Instrumente verprügeln sieht und ein paar Humpen Gerstensaftkaltschale nachlegt (Drank Too Much), der bekommt plötzlich einen völlig anderen Eindruck. AMERICAN DOG sind Bühnentiere, gehören in dreckige, verschwitzte kleine Clubs und verstehen es da vorzüglich, ihr durch wenige Höhepunkte geprägtes Repertoire trotzdem wirkungsvoll auf die Meute loszulassen.
Als amüsant lässt sich das im Anschluss folgende Interview mit der Band bezeichnen. Bassist Hannon säuft erst dem Interviewer das Bier weg, um anschließend auch die Lauge der Kollegen in sich herein zu schütten.
Sein Statement, die Menschen eines Landes nicht nach ihren Politikern zu beurteilen, lässt ihn ebenso bodenständig erscheinen wie die Tatsache, das er nach wie vor seine täglichen Brötchen als Hundewäscher(!) verdienen muss.
Die darauf folgenden Bonus Videos (Shitkicker, Sometimes You Eat The Pussy, Workin' Man, Rock'n'Roll Dog, No Pity, Bullshit) lassen sich als "kultig" einsortieren und runden ein Paket ab, welches sicherlich nicht den Geschmack des Mainstreams repräsentiert.
Unter'm Strich stellt "Hard On The Road" eine reizvolle Angelegenheit für Freunde des ungehobelten Lärms dar.