In diesem, sich nunmehr seinem baldigen Ende zuneigenden, Jahr brachte die britische Formation AMPLIFIER, nach einer Wartezeit von sechs Jahren (der Vorgänger “Trippin’ With Dr. Faustus“ war schon 2016 erschienen) ihr inzwischen bereits siebtes Studioalbum heraus. Der Titel des bei Rockosmos veröffentlichten Werkes lautet “Hologram“. 

Die von Mitbegründer und Mastermind Sel Balamir produzierte Scheibe wurde nahezu nur von ihm selber als Sänger und Gitarrist sowie Gründungsschlagzeuger Matt Brobin eingespielt und -gesungen. Einzige Gäste waren Tam Ali und die Holy Ghost International Mystery Singers, die bei jeweils einem Track vokale Unterstützung leisteten.

Die beiden allerbestens miteinander harmonierenden Herren aus Manchester zeigen sich ihren Zuhörern äußerst souverän und selbstbewusst von einer stil- und niveauvollen, melodisch und thematisch ausgereiften Seite. Das aus sechs Stücken bestehende Albumprogramm wandert genretechnisch zwischen Alternative Rock, Hard Rock, Progressive Rock und Psychedelic Rock hin und her.    

Balamir hat “Hologram“ einen knackigen, dichten und dennoch transparenten Sound verpasst, der zwar von der harten Klangfraktion beherrscht wird, aber ebenso fragile und weiche beziehungsweise atmosphärische, weniger angespannte, stellenweise an die Fab Four erinnernde Passagen zulässt.

Die Songs überschreiten sämtlich das normale Singleformat und wollen erschlossen und entdeckt werden, was sicher mehrere Hörvorgänge erfordert. Aber gerade darum geht es AMPLIFIER ja, denn so stellen sie (hoffentlich) sicher, dass wenigstens so mancher sich näher mit ihrer Musik beschäftigt und deren Finessen und Detailreichtum erkennt und natürlich auch zu schätzen lernt.