Amplifier The Astronaut Dismantles Hal, SPV/Steamhammer, 2005 |
Sel Balamir | Vocals & Guitar | |||
Neil Mahoney | Bass | |||
Matt Brobin | Drums | |||
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1. Continuum | 4. The Brain Room | |||
2. Into The Space Age | 5. Everyday Combat | |||
3. For Marcia | 6. Live Human | |||
Manchesters Finest halten die Flamme am Köcheln; angesichts der ständigen Touren kann man nur staunen, dass hier schon die nächste, mit immerhin fast vierzig Minuten auch recht umfangreiche EP von AMPLIFIER vorliegt. Die nächsten Touren und der Nachfolger des in diesem Jahr bei SPV neu aufgelegten Debüt-Releases sind selbstverständlich schon in Sichtweite für 2006. Wann schlafen die Jungs eigentlich?
Nach mehrmaligem Hören bleibt jedoch eine leise Enttäuschung zurück, sicherlich auch, weil man nach dem grandiosen Erstling besonders hohe Erwartungen hatte. Sicherlich bleiben AMPLIFIER ihrer Linie treu, mit cleveren Dynamikgegensätzen zu spielen und von ruhigem, psychedelischem Geplänkel sich in eruptive Bombastkaskaden zu steigern, wie im Opener Continuum. Aber an die Klasse eines Stückes wie Airborn vom Debüt, das diesbezüglich Maßstäbe gesetzt hat, kommt man nicht heran.
Auch das seinem Namen gerecht werdende Into The Space Age reist zurück in die Siebziger, ohne viel neues zum Thema Space Rock beitragen zu können. Dann wird es mit For Marcia und The Brain Room sogar recht beliebig, betulich, man könnte sogar sagen, langweilig.
Erst im letzten Drittel nimmt die Scheibe noch mal etwas Fahrt auf, wenn bei dem meiner Meinung nach stärksten Song Everyday Combat ein leichter orientalischer Touch aufkommt und ein trickreicher, eleganter Groove mit Stonerelementen die Führung übernimmt. Auch das abschließende Live Human versöhnt, wenn spacig verklärte Töne von kernigen Saiteneinschüben durchbrochen werden. Leider trübt dann ein etwas belangloser, semi-akustischer Hidden Track (der im übrigen sehr lange auf sich warten lässt - diese Spielerei wird mir nie einleuchten) wieder die langsam aufkommende Hochstimmung.
Natürlich ist das Jammern auf relativ hohem Niveau, aber "The Astronaut Dismantles Hal" wirkt doch eher wie ein Zwischenwerk einer im Grunde genommen großartigen Band, die aber teilweise etwas auf der Stelle tritt. Dennoch bin ich guter Dinge, dass man mit dem nächsten Release wieder in die Spur findet, indem man vielleicht die härteren Elemente noch etwas verstärkt und insgesamt wieder zu einem runderen Gesamtbild findet.
In jedem Falle freue ich mich schon auf die nächsten Konzerte von AMPLIFIER, denn live sind sie ein echtes Erlebnis, das sich kein Rockfan entgehen lassen sollte.