Ana Popovic

Live For Live

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 09.06.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues, Jazz
Spiellänge: 96:53
Produzent: ArtisteXclusive & Ana Popovic

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Plattenfirma: ArtisteXclusive Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Intro
02. Ana's Shuffle
03. Can You Stand The Heat
04. Object Of Obsession
05. Love You Tonight
06. Train
07. Long Road Down
08. New Coat Of Paint
09. Can't You See What You're Doing To Me
10. Fencewalk
 
11. Johnny Ray
12. If Tomorrow Was Today
13. Brand New Man
14. Buthel Bop
15. Like It On Top
16. Lasting Kind Of Love
17. Mo' Better Love
18. How'd You Learn To Shake It Like That
19. Tribe
Musiker Instrument
Ana Popovic Guitar & Vocals
Michele Papadia Keyboards
Claudio Giovagnoli Saxophone
Davide Ghidoni Trumpet
Buthel Bass & Backing Vocals
Jerry Krilley Drums & Backing Vocals

Aufgenommen  wurde Ana Popovic' neue DVD (auch als Doppel-CD, mit leicht unterschiedlicher Songliste, erhältlich) am 2. November 2019 beim Gitarrenfestival in Issoudun in Frankreich. Anscheinend vertraut sie dem europäischen Publikum doch mehr, denn, obwohl mittlerweile in L.A. Ansässig, auch ihre ersten beiden Live-Mitschnitte wurden in Europa (Amsterdam, bzw. in Italien) getätigt.

Wie üblich hat sie sich dazu in Schale geworfen und neben ihren, wie immer beeindruckenden Stiefeln, fällt eine Mischung zwischen Fledermausärmeln und Umhang ins Auge. Vielleicht leicht übertrieben, obwohl, so ein bisschen “Superwoman“ ist sie ja schon. Jedenfalls, was ihre Fähigkeiten auf der Gitarre angehen.

Wie gehabt und üblich, rollt ihre Begleitband erst den (musikalischen) Teppich aus, bevor der Star die Bühne betritt. Einzige Konstante in dieser Band ist der Keyboarder Michele Papadia, der schon seit vielen Jahren an Anas Seite agiert und ihr an Fertigkeiten nicht nachsteht. Die beiden farbigen Musiker in der Rhythmusabteilung sind ebenso gut gewählt, wie die beiden Herren an Trompete und Saxopfon. Bereits in diesem Intro dürfen die Beteiligten ihre Klasse andeuten. Dann beschreitet Ana, diva-mäßig, die Bühnenbretter und glüht mal kurz ihre Finger vor, bevor selbiges durch Ana's Shuffle mit dem Publikum geschieht. Dieses ist in einem kinoähnlichen Saal zwar zum Sitzen verdonnert, aber der Fokus des Betrachters bleibt meist auf der Bühne, sodass das der Atmosphäre kaum etwas nimmt.

Ana fegt in routinierter Manier über ihre Saiten und sorgt allenthalben für gehobene Augenbrauen. Was bei vielen “Gitarren-Hexern“ gerne in gefühllose Geschwindigkeits-Exzesse mündet, lässt bei ihr doch immer noch Raum für Emotion. In Can You Stand The Heat darf Bassist Buthel mit einem kleinen Slap-Solo ins Rampenlicht, aber die Chefin sorgt schon dafür, dass das nicht zu lange dauert.

Mit Object Of Obsession folgt gleich der dritte Titel vom Album “Can You Stand The Heat“, von dem an diesem Abend noch drei weitere folgen sollten. Grandios, wie hier die Elemente in einander greifen. Anas flinke Läufe über den Gitarrenhals, die treffsicheren Bläsersätze, der Groove von Bass und Drums und Papadias Orgel, die dazwischen brilliert. Vom “Trilogy“-Album folgt das Versprechen Love You Tonight und damit Gelegenheit für Claudio Giovagnoli seine herausragenden Saxofon-Qualitäten zu demonstrieren.

Immer wieder nimmt Ana das Heft mittels eines weiteren tollen Solos in die Hand. Gerne unter Einsatz ihres Wah-Wah-Pedals, welches unter diesen Absätzen offensichtlich besonders wohlig klingt.

Doch auch für die gefühlvollen, jazzig-bluesigen Töne ist Platz, wie in der wundervollen Ballade Train. Neben Papadias traumhaftem Pianospiel, darf auf Buthel wieder kurz ins Rampenlicht. Ja, hätte man ihm manchmal länger gegönnt, aber immerhin ist er optischer Adressat von Anas nächstem Solo.

Man könnte praktisch jeden Titel herausheben, doch besondere Erwähnung sollte doch Tom Waits' New Coat Of Paint zu Teil werden. Neben Anas herrlich angerautem Gesang steigern sich sowohl Davode Ghidoni per Trompetensolo, als auch Claudio Giovagnoliam Saxofon hier mitreißend in ihre Parts rein. Auch hier hätte ich den beiden gern etwas mehr Spielzeit gegönnt, aber allein, dass Ana dadurch zu weiteren Höhenflügen angetrieben wird, ist schon spektakulär. Das Publikum honoriert es entsprechend lautstark.

Zwischendurch wird’s auch mal etwas verspielter, fast experimentell und besonders in Buthels Bop dürfen die Herren mal so richtig los-jazzen. Ana nutzt das für einen kleinen Garderobenwechesel, bevor es mit Like It On Top sehr funky wird und die Musik richtiggehend pulsiert. Geht klasse ab!

Der älteste Titel im Programm ist der Boogie How'd You Learn To Shake  It Like That und hier präsentiert Ana Popovic auch wieder einmal ihr ausgefuchstes Slide-Spiel, das früher eigentlich eine Art Trademark war und zuletzt etwas in den Hintergrund getreten ist. Offenbar habe nicht nur ich besondere Freude an dem Titel aus dem Jahr 2007 (Album “Still Makin' History“), denn die gesamte Band, inkl. Frontfrau, sprüht hier vor Spielfreude und das Publikum klatscht im Takt. (Und der Rezensent wippt vor dem Bildschirm in und her...)

Schwierig bis unmöglich da noch einen drauf zu setzen, aber das jazzig-verspielte Tribe versetzt dann nicht nur Improvisations- und Jam-Fans ins Nirwana und lässt ein restlos begeistertes, aber auch beanspruchtes Publikum zurück. Ana Popovic erklimmt hier neue Höhen und das bald wieder hierzulande erleben zu dürfen, wäre ein Wunsch. Bis dahin und darüber hinaus wird dieses Konzert noch einige Male über die Bildschirme ihrer Fans flimmern. Dieser lang ersehnte Live-Mitschnitt erfüllt alle Erwartungen.

 

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