Ana Popovic

Trilogy

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.07.2016
Jahr: 2016
Stil: Blues, Rock, Jazz

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Ana Popovic
Trilogy, ArtisteXclusive Records, 2016
Ana PopovicVocals, Guitar, Slide Guitar
Ivan NevilleKeys, Backing Vocal
Jason Clark, Michele Papadia,Keys
Derwin Perkins, Harold SmithRhythm Guitar
Mark MullinsTrombone
Bobby CampoTrumpet
Jason MigledorffTenor Sax
George PorterJr.Bass Guitar, Backing Vocals
Jackie Clark, Tommy Sims, Mark van MeursBass Guitar
Raymond Weber, Peewee Jackson, Cody Dickinson, Stephane AvellanedaDrums
Angie Primm, Anjelika Joseph, Erica FallsBacking Vocals
Joe BonamassaGuitar on CD 1, Track 5
Robert RandolphLap Steel on CD 1, Track 8
Al KaponeVocals, CD 2, Track 4
Delfeayo MarsalisTrombone, Horn
Khari Allen LeeAlto Sax
Roderick PaulinTenor Sax
Scott JohnsonSax
Kyle RoussellPiano
David Pulphus, Batty StephensonAcoustic Bass
Herlin Riley, Bernard PurdieDrums
Produziert von: Warren Ryker, Ana Popovic Länge: 94 Min 01 Sek Medium: CD
Vol 1: Morning
01. Love You Tonight06. If Tomorrow Was Today
02. She Was A Doorman07. Long Road Down
03. Show You How Strong You Are08. Hook Me Up
04. Fence Walk09. Too Late
05. Train
Vol. 2: Mid-Day
01. You Got The Love05. Who's Yo Mama?
02. Johnnie Ray06. Wasted
03. Woman07. Crying
04. Let's Do It Again
Vol. 3: Midnight
01. New Coat Of Paint05. Waiting On You (Double-Time Swing)
02. Waiting On You06. Heaven's Crying (aka Song For The Next Generation)
03. In A Sentimental Mood07. You Don't Know What Love Is
04. Old Country

Die Umtriebigkeit dieser Frau ist ja kaum zu überbieten (es sei denn, man heißt Bonamassa, aber dazu später mehr). Schön, sie ist jung – und schön! – aber dass Ana Popovic zwischenzeitlich auch Mutter wurde und da sicher auch nicht unterbeschäftigt ist, merkt man ihrem Arbeitseifer nicht an. In schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht sie spätestens alle zwei Jahre ein Album, auch mal ein zusätzliches Live-Album dazwischen, tourt ausgiebig und ist auch immer mal bei diversen Auszeichungsvergaben vorne mit dabei. Dabei geht’s natürlich für gewöhnlich um den Blues und erst im letzten Jahr hat sie zusammen mit ihrem Dad ihre eigenen Basics in Erinnerung gerufen und mit ihm das Album ”Blue Room” eingespielt.
Anscheinend war sie bei jenem “Cover-Album” songwritertechnisch unterfordert, sodass sie uns ein Jahr später gleich mit einem Tripple-Album kommt!
Nicht erschrecken, das Teil hat zusammengenommen kaum mehr als anderthalb Stunden zu bieten, macht aber in dieser Form durchaus Sinn. Die drei CDs sind in “Morning“, „Mid-day“ und „Midnight“ unterteil und sollen die jeweilige Tageszeit musikalisch unterstützen.

Na, hallo, da ist aber nix mit sanft erwachen! Wenn einem Ana zum Frühstück schon Love You Tonight verspricht, kommt man aber gewaltig in die Gänge. Zumal die Nummer von einer Bläser-Combo ordentlich gepusht wird, die Rhythmustruppe ordentlich scheibt und Ana im Solo ein erstes kleines Feuerwerk zündet. Hallo wach!
She Was A Doorman nimmt das Tempo etwas zurück, aber groovt dafür noch verschärfter. Deutlich wird, wie sie sich weiter gesanglich verbessert hat. Ihr Gitarrenspiel kann ja praktisch nicht mehr “flüssiger“ werden, aber es ist jedes Mal wieder ein Genuss, wie sie über das Griffbrett tanzt, gerne – wie hier – von ihrem Wah-Wah Pedal begleitet.
Also das geht schon recht funky und soulhaltig zu, auf dieser ersten CD. Mit “ich bleib heut‘ im Bett“ ist da nichts drin, sondern man bekommt viel mehr zusätzliche Energie für den Tag verpasst. Dabei ist aber auch Zeit, für eine Verschnaufpause, wie in Train, wo man sich zurücklehnt und dem Gegenspiel von Lead- und Backgroundsängerinnen verzückt lauscht. Wundervoller Großstadt-Blues’n’Soul, bei dem – und jetzt kommt’s – Herr Bonamassa an der zweiten Gitarre zu hören ist und sich toll mit Ana ergänzt. Geht doch!
Ein weiterer Gast ist bei Hook Me Up zu hören: Robert Randolph. Auch das ein sehr erfrischendes Duett!

Zur Mittagszeit ist dann Rush-Hour angesagt. Da hat sie überwiegend ihre Tourband mit am Start und da wird’s zunächst mal rockiger, mit kernigen Riffs in You Got The Love und geht später beim rock’n’rolligen Instrumental Who’s Yo Mama? so richtig temporeich ab.
Dazwischen wird’s locker-flockig, wie ihn Wasted, mit wilder Slide, oder erneut funkig-soulhaltig in Woman To Love. Hier fällt besonders ihr langjähriger Keyboarder Miichele Papadia auf und ins Gewicht. Und die Stimme Anas, wie bereits erwähnt, wird immer noch besser. Das hat heutzutage noch weit mehr Fülle und Substanz. Früher stand oft die Gitarre weit im Vordergrund, aber jetzt hat sie eine hervorragende Balance gefunden.
Und die gibt’s auch zu mitternächtlicher Stunde, wenn sie Tom Waits‘ New Coat Of Pain interpretiert. Wundervoll in einen schleppenden New Orleans-Street-Groove gebettet kommen hier besonders die Bläser hervorragend.
Das Mädel traut sich auch an Duke Ellington heran, wie sie bei dessen In A Sentimental Mood unter Beweis stellt und auch da macht sie eine gute Figur. Wie auch auf den Coverbildern. Natürlich ist die Musik auf der dritten Scheibe der späten Stunde angepasst, sodass man sich gern, etwa bei Old Country, gern an der Hotelbar lehnen sieht.
Oder locker, jazzig, nochmal eine Sohle übers Parkett schiebt. Da klingt dann der verwendete Kontrabass so richtig old-school-mäßig geil. Driftet dann an bisschen ins Jazz-Gedudel, aber kurzzeitig geht das schon mal.
Mit dem lassziv-gehauchten You Don’t Know What Love Is endet dann dieses Werk. Ein weiteres Mal eine Demonstration, welchen Status sich Ana Popovic mittlerweile erspielt hat und trotzdem nicht auf ihren Lorbeeren ausruht. Ich würde durchaus mal wieder ein Live-Album anregen. Bis dahin hoffe ich, sie im Konzert wieder zu sehen. Sollte man nicht verpassen!

Epi Schmidt, 30.07.2016

 

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