Ancient Bards The Alliance Of Kings, Limb Music, 2010 |
Martino Garattoni | Bass | |||
Claudio Pietronik | Gitarre | |||
Sara Squadrani | Gesang | |||
Daniele Mazza | Keyboards | |||
Fabio Balducci | Gitarre | |||
Alessandro Carichini | Schlagzeug | |||
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01. Prelude | 06. Nightfall In Icy Forest | |||
02. The Birth Of Evil | 07. Lode Al Padre | |||
03. Four Magic Elements | 08. Daltor The Dragonhunter | |||
04. Only The Brave | 09. Farewell My Hero | |||
05. Frozen Mind | 10. Faithful To Destiny | |||
Italien ist immer wieder für eine Überraschung gut, sei es im Fußball (wer hätte schon erwartet, dass diese Mannschaft 2006 Weltmeister wurde – rückblickend kann man es selbst heute kaum glauben) oder aber in der Musik. Manche dieser Überraschungen sind eher nicht so positiv (siehe Beispiel A), andere dagegen schon. Das bringt uns zu Beispiel B. Dahinter verbirgt sich noch die Band ANCIENT BARDS. Die fünf Musiker und eine Sängerin bieten einen symphonisch angehauchten, episch ausgebreiteten Up-Tempo-Metal mit viel Melodie, der irgendwo zwischen BLIND GUARDIAN, NIGHTWISH und RHAPSODY liegt.
Auf “The Alliance Of Kings“ weben die Musiker ein atmosphärisch dichtes Metal-Epos, das an genau den richtigen Stelle etwas schwülstig daherkommt, aber in anderen Momenten eben die passende musikalische Gegenantwort dazu liefert und sehr brachial daherkommt. Getragen wird die Musik neben den beiden Gitarren vor allem von Mastermind und Keyboarder Daniele Mazza. Er sorgt neben den melodischen Elementen auch für bombastische Streicherwände.
Beeindruckend sind dabei vor allem die individuellen Fähigkeiten der Musiker, die hier kaum einmal ein paar Sekunden die Finger still halten können und so dem Ganzen fast schon eine progressive Anmutung verleihen. Dieses hohe Niveau erreicht Sängerin Sara Squadrani zwar nicht ganz, schlägt sich aber über die gesamte Spielzeit mehr als ordentlich. Ihre Stimme ist weder nervig-hoch, noch irgendwie divenhaft beständig auf Oper getrimmt. Insgesamt gesehen hat Squadrani auch etwas gegen die musikalische Wall Of Sound zu kämpfen, gegenüber der sie deutlich ins Hintertreffen gerät (übersetzt: etwas zu weit in den Hintergrund gemischt wurde). Dass sie nämlich eine gute ist, kann sie in den wenigen ruhigen Momenten des Albums beweisen.
Etwas mehr Abwechslung gerade beim Tempo würde dem Genuss von “The Alliance Of Kings“ schon gut tun. Denn die ersten vier Stücke sind alle im BLIND GUARDIAN-artigen Speed Metal-Tempo gehalten mit ordentlich viel Double-Bass-Einsatz gehalten. Da wäre es schon schön, mal ein wenig Zeit zum durchschnaufen zu haben, um das Erlebte zu verarbeiten. Da würde sogar ein Midtempo-Song reichen. Denn die Musik ist schon ein Erlebnis, so viel steht fest. Auch wenn sie durchaus auffällige Parallelen zu den blinden Wächtern aus Krefeld aufweist. Das mag aber auch an der Fantasy-Story mit Elfen, Königen und dunklen Zauberern liegen, die dem Album zu Grunde liegt. Dabei klingen ANCIENT BARDS zu keiner Zeit nach einer Kopie oder einem Abklatsch, sondern ziemlich originell gerade angesichts der Tatsache, dass es sich hier um ein Debüt-Album handelt.
Ein kleines Schmunzeln kann man sich aber bei der gesprochenen Einleitung kaum verkneifen, das Englisch der Dame ist leider mit radebrechend genau beschrieben. Man kann so gerade verstehen, worum es bei dem Fantasy-inspirierten Konzeptstory um die vier Könige von den Ecken der Erde und den Titelhelden Xander sowie das schwarze Kristall-Schwert geht. Das ergibt dann eine Mischung aus nordischen Sagen und japanischer Fantasy-Action.
ANCIENT BARDS ist mit “The Alliance Of Kings“ ein wahrhaftiger Einstand nach Maß gelungen. Die Musik ist sehr gut, die einzelnen Leistungen ebenfalls. So macht Fantasy-mäßiger Metal richtig viel Spaß und so darf es von mir aus weiter gehen. Insofern: Mille grazie, ANCIENT BARDS.