Anders Osborne Black Eye Galaxy, Alligator Records, 2012 |
Anders Osborne | Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Piano, Harmonica | |||
Eric Bolivar | Drums, Percussion, Vocals | |||
Carl Dufrene | Bass, Vocals | |||
Billy Iuso | Guitar, Vocals | |||
Stanton Moore | Drums, Percussion | |||
Sarah Osborne, Rose Osborne, Aria Iuso | Backing Vocals | |||
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01. Send Me A Friend | 06. Black Eye Galaxy | |||
02. Mind Of A Junkie | 07. Tracking My Roots | |||
03. Lean On Me/Believe In You | 08. Louisiana Gold | |||
04. When Will I See You Again | 09. Dancing In The Wind | |||
05. Black Tar | 10. Higher Ground | |||
Auf seiner neuen Scheibe "Black Eye Galaxy" verarbeitet der Wahlamerikaner aus Schweden seine Vergangenheit als Junkie, sortiert sein persönliches Chaos, schreit zunächst seine Wut heraus, zeigt sich aber später geläutert, milde und zufrieden über seine momentanen Glücksmomente, sieht sich durch Familie und Freunde gefestigt und vor allen Dingen in der Lage, ein Wellental von einem Album glaubhaft zu verkaufen.
Die emotionalen Sprünge des Herrn Anders Osborne reflektieren sich in höchst unterschiedlichen Ausdrucksformen wie Dampfhammer-Bluesrock mit Brutalo-Verzerrung plus irrlichterndem Neil Young Gedächtnisoli (Send me a friend und Black tar), psychedelisch wabernden Jam-Rock Trips (Mind of a junkie und Black eye galaxy) wo Osborne offenbar eine Space Shuttle Freifahrt mit Jerry Garcia als Käpt'n gebucht hat. Abgedreht. Klingt dann so ähnlich wie zuletzt CHRIS ROBINSON BROTHERHOOD.
Im nächsten Moment zeigt der bärtige Zausel aus New Orleans seine zarte und bedächtige Seite, vereint gekonnt Folk und Singer-Songwriter Attitüde mit vorsichtigen Pop-Anleihen in überzeugenden Titeln wie Louisiana gold, Tracking my roots und Dancing in the wind und nimmt in Higher ground sichtlich gestärkt den Auftieg zur streicherumwehten Gospel-Höhe in Angriff. Pathetisch und würdevoll zugleich.
"Black Eye Galaxy" überzeugt durch seine kompromisslose Offenherzigkeit, zeigt Seele und Herz, verlangt dem Hörer zwar einiges ab, fräst sich aber binnen weniger Tage ganz tief ins musikalische Bewusstsein. Die großartige Bestandsaufnahme eines starken Künstlers.