Andi Deris & The Bad Bankers Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads, Ear Music, 2013 |
Andi Deris | Bad Vocals & Bad Guitars | |||
Nico Martin | Bad Guitars | |||
Jezoar Marrero | Bad Bass | |||
Nasim López-Palacios | Bad Drums | |||
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01. Cock | 07. Must Be Dreaming | |||
02. Will We Ever Change | 08. The Last Days Of Rain | |||
03. Banker's Delight (Dead Or Alive) | 09. Enamoria 1.8 | |||
04. Blind | 10. This Could Go On Forever | |||
05. Don't Listen To The Radio (TWOTW 1938) | 11. I Sing Myself Away | |||
06. Who Am I | ||||
Andi Deris ist bekannt für seine Arbeit zunächst mit PINK CREAM 69 und seit 1993 als Frontmann der deutschen Metal-Institution HELLOWEEN, bei denen er über die Jahre auch zu einem der Haupt-Songwriter geworden ist. Da verwundert es, dass der mittlerweile auf Teneriffa lebende Sänger auch noch Zeit für ein weiteres Solo-Album fand. Aber schon Ende der 1990er fand er ja parallel zu seiner Tätigkeit bei HELLOWEEN dazu Zeit und so ist “Million Dollar Haircuts In Ten Cent Heads“ nun der dritte Alleingang. Dabei muss man den Begriff "Solo" etwas einschränken, denn Deris hat eine junge, engagierte Backing-Band um sich geschart, die ihn als THE BAD BANKERS hier begleiten.
Auch mit neuen Musikern als Begleitung darf es natürlich nicht verwundern, dass auf dieser CD wieder einmal Heavy Metal zu hören gibt, allerdings nicht der Hochglanz-Sorte, wie ihn seine Haupt-Band bietet. Vielmehr ist der Sound etwas rauer und moderner gehalten - und das passt ganz hervorragend zur Stimmfärbung von Deris. Dieser legt hier wirklich eine saubere Leistung hin und zeigt einige wirklich äußerst gelungene Gesangslinien. Und einige der Texte sind es durchaus auch Wert, sich mit ihnen zu beschäftigen, denn darauf setzt sich Deris kritisch mit dem Zustand der Welt auseinander.
Aber nicht nur sein Gesang und die Texte können sich sehen lassen, auch die Songs an sich machen eine Menge Spaß. Dabei verwundert es mich ein wenig, dass ausgerechnet Don't Listen To The Radio als erste Auskopplung ausgewählt wurde. Für mich ist aber ausgerechnet dieser einer der schwächsten, weil vorhersehbarsten und irgendwie formelhaftesten Tracks des gesamten Albums. Da hat die CD mit Krachern wie Will We Ever Change, Banker’s Delight (Dead Or Alive), Blind oder The Last Days Of Rain schon ganz andere Kaliber zu bieten. Auch wenn er hier sicherlich musikalisch das Rad wahrlich nicht neu erfindet, so machen die Songs vor allen Dingen und durch die Bank einfach nur Spaß.
Andi Deris ist mit seinen BAD BANKERS auf "Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads" ein wirklich überraschend starkes Solo-Werk gelungen. Dabei rockt er mit auffallender Frische und Freude durch die insgesamt 11 Stücke des Albums. In dieser Form würde man die Band gerne auch einmal live auf der Bühne erleben - und über ein weiteres Album dieser Konstellation würde ich mich wirklich freuen.