Andrew Strong

The Commitments Years And Beyond Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.07.2013
Jahr: 2013
Stil: Soul, R&B

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Andrew Strong
The Commitments Years And Beyond Live, Dixiefrog Records, 2013
Andrew StrongVocals, Guitar
Damien HerveKeyboard
Christophe GallizioDrums
Michel HerveBass
Rene LebharGuitar
Jean-Marc WelchTrombone
Christophe NegreSaxophone
Benjamin BelloirTrumpet
Brenda Della Valle HerveBackground Vocals
Produziert von: Puzzle Head France Länge: 73 Min 43 Sek Medium: CD
01. Gimme Some Lovin'09. Take Me To The River
02. Hard To Handle10. Grits Ain't Groceries
03. Yolanda11. Show Me
04. In The Dark End Of The Street12. Treat Her Right
05. It's Your Thing13. Try A Little Tenderness
06. In The Midnight Hour14. Born To Be Wild
07. I Thank You15. Fire
08. Mustang Sally
Bonus CD "Live In The Studio":
01. I Got You (I Feel Good) - feat. Claudia Tagbo03. Soul Man - feat. Claudia Tagbo
02. I Heard It Through The Grapevine - feat. Nico Wayne Toussaint

Kann man als Musiker mehr erreichen, als mit einem Song absolut identifiziert zu werden? Bei selbst verfassten Songs wäre das ja noch absolut normal und eher die Regel, aber wenn man eine "Coverversion" aufnimmt, tut man sich da im Allgemeinen schon schwerer. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich damals den Hype um diesen "The Commitments" Film von Beginn mitgemacht oder überhaupt sonderlich toll gefunden hätte - ich konnte damals mit Soul kaum was anfangen und Massenhysterien find ich von jeher bedenklich - , aber allzu lange kommt man gegen die Stimme des Sängers nicht an. Als ich dann eine Solo-Scheibe von Andrew Strong (noch als Musikkassette) günstig erwarb und da ein Song von AC/DC, Girls Got Rhyhtm, enthalten war, fielen meine Bedenken alsbald wie Dominosteine und ich mochte und mag das Album "Strong" bis zum heutigen Tag. Aber zurück zum Thema. Die Soul-Brothers und -Sisters der ersten Stunde werden jetzt mit Namen wie Marvin Gaye, Sam Cooke bzw. Sam & Dave, Otis Redding, usw. aufstöhnen, aber wer erst ab den frühen 1990er Jahren mit einem Song wie Hard To Handle konfrontiert wurde, der wird Andrew Strong, bzw. THE COMMITMENTS, denken und rufen. Bestenfalls die BLACK CROWES können bei diesem Song noch mitreden, aber wenn es zu In The Midnight Hour, Take Me To The River, In The Dark End Of The Street oder Mustang Sally kommt, dürfte meistens das Bild von Andrew Strong vor den Augen aufziehen.

Und das, obwohl es in den letzten Jahren - zumindest hierzulande - nicht so viel Wirbel um den irischen Sänger gab.
Umso erfreulicher, dass mit "The Commitments Years And Beyond Live" vor ziemlich genau einem Jahr dieses Album live mitgeschnitten wurde. Wer das Glück hatte, den Mann mal auf der Bühne zu sehen - wie ich, als er auf der 1995er Tour der ROLLING STONES im Vorprogramm auftrat - weiß, welche Spaß der Mann 'on stage' hat. Also ein sinnvoller Zug, ein Konzert mitzuschneiden und auf der beiliegenden Bonus-CD gibt’s dann nochmal drei Songs. Ebenfalls live, dann aber im Studio und jeweils mit einer/m Duett-Partner/in.
Es sind allerdings schon ein paar Jahre ins Land gezogen und an wem gehen die Zeichen der Zeit spurlos vorbei? Insofern ist leichte Skepsis angebracht ob der aktuellen Leistungsfähigkeit des Sängers. Und prompt geht Gimme Some Lovin' zwar ganz gut los, indes fehlt mir der volle Druck, sowohl was den musikalischen Antrieb angeht, als auch beim Gesang. Einzig Gitarrist Rene Lebhar versucht, etwas Drive reinzubringen. Gebremster Schaum? Die Spielfreude deutet sich aber schon an und beim folgenden Hard To Handle steigert man sich kollektiv und es geht schon richtig geil und teilweise heftig ab. Die Bläsersätze pumpen, die Backgroundsängerinnen bieten Paroli und Andrew kniet sich schon richtig tief in diesen Klassiker rein, den er zu einem gewissen Teil ja auch für sich beanspruchen darf. Da kommt ordentlich Stimmung auf!

Funkiger R&B verführt bei Yolanda zum Mittanzen, während bei In The Dark End Of The Street Gospel-Feeling aufkommt und hier blitzt zwischen den Zeilen schon öfter mal diese tolle Soul-Shouter-Stimme hervor, die bei weißen Sängern sonst vielleicht nur noch bei Jimmy Barnes in dieser Qualität zu finden ist. Wobei Letzterer das mehr mit Power und Andrew mehr mit Leidenschaft ausdrückt.
Wer es abgefahrener und jazziger braucht, für den halten die Bläser in It's Your Thing Einiges bereit und auch Mr. Strong bemüht sich sehr, das Publikum anzustacheln. Kommt gut.
Spätestens bei In The Midnight Hour hält einen natürlich nichts mehr und man groovt ordentlich mit. Und wir sind erst bei der sechsten Nummer! Grooven tut es natürlich auch beim Soul-Klassiker I Thank You - ja, kennen wir auch von ZZ TOP - und der Song hat hier stellenweise fast etwas vom Disco-Rhythmus der 70er, was ihm nur gut tut.
Logisch, dass Mustang Sally ein weiterer Höhepunkt ist und Take Me To The River die Temperaturen weiter nach oben treibt.
Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass eine absolut cool und dynamisch agierende Band hinter dem Frontmann steht, die jederzeit mit Solisten präsent sein kann, oder einfach nur einen verdammt guten Rhythmus kreiert. Als Beispiel sei hier nur einmal Treat her Right genannt. Wie da die Luft im Saal gebrannt haben muss, kann man sich hier anhand des Audiomitschnittes schon gut vorstellen.

Try A Little Tenderness wird da mancher als willkommene Verschnaufpause gesehen haben. Vor allem, weil anschließend mit Born To Be Wild und Jimi Hendrix' Fire nochmals richtig .. ja, eben, "Feuer" gemacht wird.
Gute 10 Minuten bietet die Bonus-CD und die "Live im Studio" machen ebenfalls ordentlich Laune. James Browns I Got You pulsiert fast wie beim Meister "Sex Machine" selbst und erneut sind die Bläser-Sätze sowas von rattenscharf und der Lead-Sänger ist mit ihnen auf Augenhöhe. Der Beitrag von Claudia Tagbo reißt mich da noch nicht so vom Hocker, aber das Duett mit Nico Wayne Toussaint - der natürlich auch die Blues Harp beisteuert - bei I Heard It Through The Grapevine kann mit allen bisherigen Versionen dieses Klassikers mithalten.
Bei Soul Man hat man's eigentlich schon schwerer, denn da gibt es schon ein paar "Referenz-Aufnahmen". Trotzdem kann auch diese Fassung überzeugen. Zwar sehr nahe am Original platziert, aber weil auch Claudia Tagbo hier deutlicher ins Geschehen eingreift, macht das durchaus richtig Spaß.
Viel zu weit ist Andrew Strong in die zweite Reihe gerutscht, denn eindeutig gehört der immer noch zu den faszinierendsten Sängern und Showmännern. Dürfte so richtig Spaß machen, den wieder auf der Bühne zu sehen. Soll es ja bald auch hierzulande wieder geben, und dann stehe ich sicher nicht in der zweiten, sondern in der ersten Reihe! Welcome back, Soul Man!

Epi Schmidt, 26.07.2013

 

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