Andy Fraser

Naked...And Finally Free

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.06.2006
Jahr: 2005

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Andy Fraser Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Andy Fraser
Naked... And Finally Free, Eigenvertrieb, 2005
Andy Fraser Vocals, Bass
Tariqh Arkoni Guitar
Heitor Pereira Guitar
Michael Landau Guitar
Niki Harris, Brenda Lee Eager, Dorothy Coleman Backing Vocals
Luis Conte Congas, Timbales, Shaker, Djembe, Bata Drum
Keef Ciancis, Dan Ostermann, Todd Simon, Tracy Wannomee Horns
Bobby Lyle Hammond Organ, Piano
Produziert von: Andy Fraser Länge: 55 Min 14 Sek Medium: CD
1. Healing Hands8. Hands Of Time
2. Yours Faithfully9. Deliverance
3. Stand Ready10. Someone Watching Over Me
4. Too Far To Turn Back Now11. Family
5. Don't Leave12. The Night
6. All I Want Is You13. Standing At Your Window
7. Jungle

Es ist schon eine Weile her, als der 16jährige Bengel Andy Fraser als Bassist der Band beitrat, die bald zu Weltruhm kommen und eine der besten Blues-Rock Bands werden sollte: FREE.
Zusammen mit Paul Rodgers schrieb Andy u.a. All Right Now, eine der All-Time Rockhymnen. Zweifellos mit seinem Bassspiel und mit seinem Ton ein Einfluss auf ganze Legionen von Bassisten, prägte der junge Kerl Stil und Erfolg von FREE deutlich mit, wenngleich er neben Paul Rodgers und Paul Kossoff gern übersehen wurde.
Nach dem Aus von FREE zeigte Andy auf den Platten seiner ANDY FRASER BAND auch gesangliche Qualitäten. Nach zwei Alben und einigen Projekten mit anderen Bands wurde es ruhiger und erst 1984 erschien mit "Fine Fine Line" ein weiteres Album.

Das ist also auch schon eine Weile her und es hat sich trotzdem einiges getan im Leben von Andy Fraser. Psychisch sehr angeschlagen, durch Scheidung von seiner Frau, dem Eingeständnis seiner Homosexualität sich und anderen gegenüber und einer HIV Positiv Diagnose, hatte er sich schon nahezu zur Ruhe gesetzt.
Ich hatte das seltene Glück, ihn Mitte der 90er Jahre auf dem Festival zum 100jährigen Gibson Guitars-Bestehen auf der Bühne sehen zu können. Im weißen Anzug und mit weißem Hut stand er breitbeinig auf der Bühne, den rechten Arm erhoben und spielte zusammen mit Paul Rodgers und dessen Band All Right Now. Mein Augen, und die der anderen Besucher, müssen geleuchtet haben, wie die Scheinwerfer auf der Bühne.
Wie es allerdings der Beitrag zu dem Album "A Tribute To Frankie Miller" (Eagle Records, 2003), das zusammen mit Frankie Miller geschriebene Standing In Your Shadow, schon andeutet, hat Andy heutzutage nicht mehr so viel mit Blues-Rock am Hut und widmet sich lieber den rhythmischen Grooves aus der Karibik und Afrika.

Gleich zu Beginn, bei Healing Hands, erklingen auch mal ein paar indisch anmutende Töne und ein leicht östlicher Touch durchfliest den ganzen Song, der eben für das richtige Summer-Feeling sorgt. Die Texte sind keineswegs beiläufig, sondern sind offensichtlich durchdacht und lassen sich auch ohne Musik gut lesen.
Mit seiner Krankheit hält Andy da nicht hinter dem Berg und thematisiert sie z.B. in Yours Faithfully: "... yeah I've learned to live with AIDS". Das hat dann mehr was souliges mit leichten Afro-Pop Einflüssen. Ansonsten dominiert viel Reggae, mal mehr karibisch, mal eher afrikanisch. Bei Jungle klingt es so sehr nach Jamaika, man meint gar nicht wie überzeugend Groove und Gesang hier kommen. Dabei muss man sich öfter selbst erinnern, dass der Bassist, der diesen perfekten Groove spielt, jener Andy Fraser aus alten FREE Tagen ist.
All I Want Is You erinnert mich vom Refrain her an das gleichnamige Lied von Carly Simon und sorgt ebenfalls für Südsee-Stimmung.
Bei einigen Songs spielt Michael Landau Gitarre, der ja auch nicht unbedingt als Haudrauf bekannt ist und eher für geschmackvolle Sounds zuständig ist. Die kann er hier in Hands Of Time effektvoll einfliesen lassen, ohne sich zu sehr zu profilieren.
Bei einige Titeln, etwa beim groovigen Deliverance, sorgen auch mal ein paar Hörner für Schub und in Someone Watching Over Me fügt sich ein BEATLES-mäßiges Cello ein.

Es geht also insgesamt recht entspannt zu und vermittelt die Ausgeglichenheit, in der sich Andy Fraser jetzt befindet. Fans seiner früheren Band werden wenig damit anfangen können, aber wer die angesprochenen Stile - in qualitativ sehr gute Songs verpackt - mag, sollte hier ruhig zugreifen.

Epi Schmidt, 13.06.2006

 

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