Titel |
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01. Scavenger |
02. Cold |
03. Snob (feat. Jamey Jasta) |
04. Fire Eyes (feat. Pablo García) |
05. Rats |
06. To Whom It May Concern |
07. Gernika |
08. I Am Hatred |
09. What Kills Us All (feat. Sho-Hai) |
10. Vultures And Butterflies (feat. Todd La Torre) |
Musiker | Instrument |
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Guillermo Izquierdo | Gesang & Gitarre |
Davish G. Álvarez | Gitarre |
José J. Izquierdo | Bass |
Víctor Valera | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Jamey Jasta | Gesang |
Sho-Hai | Gesang |
Todd LaTorre | Gesang |
Thrash Metal in Spanien hat seit vielen Jahren (man kann sogar sagen mehreren Jahrzehnten) einen Namen: ANGELUS APATRIDA. Das Quartett um das Brüderpaar Guillermo und José Izquierdo ist seit mehr als 20 Jahren aktiv und spielt einen sehr von Bands aus der Bay Area beeinflussten Thrash. Bislang legte die Gruppe sieben Studioalben vor, mit dem jüngsten, selbsbetitelten Werk gelang ihnen dabei auch das erste Mal der Einzug in die deutschen Charts, auf Platz 49. In der Heimat gibg es sogar bis ganz an die Spitze der Verkaufsliste. Sehr beeindruckend für eine Band, die so harten Metal spielt und nicht METALLICA heißt.
Dementsprechend hoch ist natürlich nun der Druck beim Nachfolger, der auf den Titel "Aftermath" (zu deutsch Nachwirkungen). Negative Auswirkungen des Erfolges lassen sich hier jedoch keine ausmachen. Vielmehr thrasht sich die Band genauso beherzt wie immer durch das Material der Scheibe. Der Opener Scavenger fällt mit seinem Riffing und dem begleitenden Drumming wie ein der titelgebende Aasgeier über den Hörer her und zieht ihn (oder natürlich auch sie) in einen unaufhörlichen Metal-Malstrom miot Einflüssen von Bands wie TESTAMENT, MACHINE HEAD oder DEATH ANGEL hinein.
Dabei nehmen ANGELUS APATRIDA auch in der Nachfolge nur mal kurzzeitig den Fuß vom Thrash-Pedal und lassen zum Beispiel in dem achteinhalbminütigen To Whom It May Concern mal eine ausgiebige ruhige Passage (und ein echt feines Solo) einfließen. Was der Band aber auf "Aftermath" erneut gelingt, das ist es jedem Song eine packende und eingängige Melodie zu geben - vielleicht einmal abgesehen von der recht simpel aufgebauten Abrissbirne I Am Hatred, die aber im Refrain auch zum mitgröhlen einlädt.
Den Spaniern ist es zudem gelungen, prominente Gäste für einige der Songs zu gewinnen. So verpasst HATEBREED-Legende Jamey Jasta dem Song Snob etwa die nötige Portion Hardcore-Energie. Für What Kills Us haben ANGELUS APATRIDA ihren Landsmann Sho-Lai eingeladen, der der Nummer durch seinen Rap ein gewisses Crossover-Feeling (wie etwa bei dem legendären Soundtrack zum Film "Judgement Night") verpasst. Ganz anders ist der Effekt bei dem eher groovigen Vultures And Butterflies, für das ANGELUS APATRIDA die Unterstützung von QUEENSRYCHE-Frontmann Todd La Torre gewinnen konnte, was dem Song eine gewisse Hymnenhaftigkeit verpasst.
"Aftermath" hat denn auch eine ganze Reihe von Anspieltipps zu bieten, die die hohe Qualität des Albums unterstreichen, als da wären die bereits erwähnten Snob, To Whom It May Concern, What Kills Us und Vultures And Butterflies sowie das sehr abwechslungsreiche Fire Eyes, das eingängige Rats und das überragende Gernika (in dem die Band den Angriff auf die Stadt während des spanischen Bürgerkriegs thematisiert). Wer beim Kauf dieser Scheibe, den ich nachdrücklich allen Thrash-Fans empfehle, zur Bonus-Track-Edition greift, der bekommt überdies noch die beiden lohnenswerten Live-Tracks Indoctrinate und Give 'Em War zu hören, die das Album noch zusätzlich abrunden.
ANGELUS APATRIDA machen auf ihrem jüngsten Streich alles richtig und bieten ein wirklich abwechslungsreiches und rundum gelungenes Thrash-Werk, das von der straighten Abrissbirne bis zum komplexen Epos alle Wünsche bedient und keinen Headbanger unbefriedigt zurücklassen wird.