Angra

Secret Garden

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.01.2015
Jahr: 2015
Stil: Melodic Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Angra
Secret Garden, earMusic, 2015
Fabio LioneGesang
Rafael BittencourtGitarre
Kiko LoureiroGitarre
Felipe AndreoliBass
Bruno ValverdeSchlagzeug
Gastmusiker
Simone SimonsGesang
Doro PeschGesang
Produziert von: Roy Z & Jens Bogren Länge: 54 Min 02 Sek Medium: CD
01. Newborn Me07. Secret Garden
02. Black Hearted Soul08. Upper Levels
03. Final Light09. Crushing Room
04. Storm Of Emotions10. Perfect Symmetry
05. Synchronicity II (Bonus Track)11. Silent Call
06. Violet Sky

Bei dem Thema Metal aus Brasilien fallen jedem natürlich zunächst einmal SEPULTURA ein, die das Land natürlich erst überhaupt international auf die Metal-Landkarte gebracht haben. Aber nur wenigen fallen dann noch weitere, international bekannte, Metal-Gruppen aus dem Land am Zuckerhut ein. Wenn aber doch, dann handelt es sich gemeinhin um ANGRA, die seit Anfang der 1990er Jahre aktiv sind. Nach dem Ausstieg ihres Sängers Andre Matos zur Jahrtausendwende hatte die Gruppe aus Sao Paulo trotz eines starken Nachfolgers in Edu Falaschi sowie starker Alben wie “Rebirth“ oder “Temple Of Shadows“ einige Jahre Probleme, die nötige Aufmerksamkeit für ihren melodiösen Metal zu finden. Aber pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum ihres Debuts "Angels Cry" legten ANGRA mit Sänger Fabio Lione ein fulminantes Live-Comeback hin (nachzuhören und anzuschauen auf "Angels Cry – 20th Anniversary Tour"). Nun schieben sie mit "Secret Garden" das erste neue Studio-Album nach knapp vier Jahren hinterher.

Stilistisch bleibt darauf alles beim Alten. Die Brasilianer liefern einen Melodic Metal, der ohne allzu viel zuckersüße Melodien, Streichermelodien oder Keyboardwände auskommt. Damit setzen sie sich ein wenig von Liones Hauptbetätigungsfeld RHAPSODY ab, vernachlässigen aber dennoch nicht den Akzent neben packenden Riffs auch auf eingängige Gesangs- oder Gitarren-Melodien zu legen. Dabei wagen sie kleinere Experimente, wie etwa das etwas dominantere Einfließen von Percussions (wie es ja auch schon ihre Landsleute von SEPULTURA erfolgreich praktiziert hatten). Dabei gehören die beiden Stücke, Final Light, Upper Levels auch definitiv zu den Highlights des Albums.

Zudem haben ANGRA das große Glück für zwei der Stücke auf "Secret Garden" zwei Gast-Sängerinnen gewinnen zu können, die wohl ohne Zweifel zu den ganz Großen im Genre gehören. Zum einen wäre da Simone Simons von EPICA, die mit ihrem Sopran das Titel-Stück wahrlich veredelt. Damit laufen ANGRA glatt den Größen der Szene wie NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION den Rang ab. Die andere ist die Grande Dame des Heavy Metal herself, Doro Pesch. Sie liefert sich mit Lione in Crushing Room ein herrliches Gesangs-Duell, bei dem man die Metal-Lady aus Düsseldorf vielleicht zwischenzeitlich gar nicht wirklich erkennt. Wahrlich ein Genuss die Songs und die jeweilige Umsetzung. Das Gleiche gilt für die Cover-Version des THE POLICE-Klassikers Synchronicity II, der sich wirklich hervorragend in der Metal-Variante macht.

ANGRA ist mit "Secret Garden" ein wirklich starkes Comeback gelungen. Zudem ist es den beiden Produzenten Roy Z und Jens Bogren gelungen, der Band einen wahrhaft phantastischen Sound auf den Leib zu schneidern, der die verschiedenen Ebenen der Lieder offenbart und dennoch sehr satt und druckvoll aus den Boxen tönt. Wenn auch vielleicht nicht jeder einzelne der elf Songs ein Hammer ist, so gilt das doch für den ganz überwiegenden Teil des Albums. Mit Fabio Lione hat die Band zudem wieder einen sehr starken Sänger und Frontmann, der die Lücke von Matos und dessen Nachfolger Edu Falaschi problemlos zu schließen vermag. Vielleicht gelingt es ihnen ja auch endlich, sich im breiten Bewusstsein der Heavy Metal-Fans fest zu etablieren.

Marc Langels, 02.01.2015

 

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