Annabelle Chvostek Resilience, Borealis Records, 2008 |
Annabelle Chvostek | Vocals, Mandolin, Fiddle, Rhodes Piano, Organ, Acoustic & Electric Guitars, Accordion | |||
John Hermanson | Acoustic Guitar, Keyboards | |||
Roma Baran | Electric Guitar, Accordion | |||
Vivian Stoll | Drums | |||
Julie Wolf | Accoddion, Keyboards, Organ | |||
Bob Hofnar | Pedal Steel | |||
Adrian Vedady, Jeremie Jones | Bass | |||
Tony Spina | Drums | |||
Mike Hardwick | Electric Guitar | |||
Jonathan Keeley | Archtop Guitar | |||
Bruce Molsky | Fiddle | |||
Jordie Rosen, Rick Rigby, Michael Makhan, Brad Levia, Matt Lipscombe | ||||
Bruce Cockburn | Vocals, Guitar | |||
Mary Gauthier | Vocals | |||
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01. Resilience | 07. The Sioux | |||
02. Seven Years | 08. Driving Away | |||
03. Runaway Lane | 09. I Left My Brain | |||
04. Wait For It | 10. Firewalker | |||
05. Piece Of You | 11. Line Of Ascent | |||
06. Racing With The Sun | 12. Nashville | |||
In Kanada ist Annabelle Chvostek, die bei uns nur ein paar Eingeweihte von ihrer Zeit bei den WAILIN' JENNYS kennen, sowas ähnliches wie ein Star. Nicht so ein Glamourprodukt wie manches Popsternchen, nein, ein anerkannter Musikstar samt ausverkaufter Konzerte und tonnenweiser Anerkennung seitens der Kritiker und ihrer Fans, die Chvosteks Musik aufgrund tiefgehender und anrührender Musikalität goutieren. Das zumindest in Kanada und Nordamerika recht erfolgreiche Kapitel THE WAILIN' JENNYS hat Chvostek zunächst einmal hinter sich gelassen, um sich auf ihr neuestes Solowerk "Resilience" zu konzentrieren, immerhin schon das 4.Soloalbum seit ihrem 1997er Debut "1am to 5am".
"Resilience" stellt sich nun als Americana-Sammlung reinsten Wassers dar. Wir treffen auf 12 Songs, zumeist aus eigener Feder und häufig dem Folk-Genre zugewandt, garniert mit Annabelles toller und variabler Stimme, die in manchen Momenten vage an Eleni Mandell, an Edie Brickell oder auch an Gillian Welch erinnert und somit durch ihre Wandlungsfähigkeit den wechselnden Stimmungsbildern dieses Albums Rechnung trägt.
Die gelungene Co-Autorenschaft mit einem anderen kanadischen Meister namens Bruce Cockburn, der auf der Ballade Driving away auch wunderbare Harmony-Vocals und Akustikgitarre beisteuert, gehört wohl mit zu den erhabensten Momenten auf "Resilience". Das von der mittlerweile in Ehren ergrauten Folkpionierin Ella Jenkins adaptierte Racing with the sun, das mit zartem Jazz-Flavour und Akkordeon-Einsatz überzeugt, passt ebenso gut ins Albumkonzept, wie das aufrechte und stolze Banjo- und Fiddle getragene Appalachian-Folk-Kleinod The Sioux oder der beissende Abgesang auf die Countrymetropole Nashville, den Ms.Chvostek stilsicher mit Pedal Steel, Weissenborn Gitarre und kongenialen Harmony Vocals von Mary Gauthier konzipiert.
"Resilience", das in Kanada bereits für den 'Canadian Folk Music Award' nominiert wurde, setzen die beiden erfahrenen Produzentinnen Roma Baran und Vivian Stoll (Laurie Anderson, Kate & Anna McGarrigle, Scott Merritt) ungekünstelt, aber mit genügend Raum für manch kleine Soundüberraschung, in Szene, getragen hauptsächlich von akustischen Instrumenten und warmen, mal kargen, mal üppigeren Soundlandschaften, die den Hörer schließlich im Einklang mit Annabelle Chvosteks bewegenden und nachdenklichen Texten zu fesseln wissen. 12 Songs, keine Niete, ein hervorragendes Roots-Album.