Anne Clark & Martyn Bates

Anne Clark

Just After Sunset

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.04.2003
Jahr: 2002

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Anne Clark & Martyn Bates Homepage



Redakteur(e):

Martin Schneider


Anne Clark & Martyn Bates
Just after sunset, NetMusicZone, 2002
Anne ClarkVoice
Martyn BatesVoice, Guitar, Melodica, Whistles, Piano
Chris ElliotPiano
Andy NiceCello
Volker FrickViolin, Viola
Peter BeckerMelodica
Produziert von: Friedrich Thein, Anne Clark, Martyn Bates Länge: 52 Min 11 Sek Medium: CD
1. Silent forces11. The fruit
2. Autumn12. Early spring
3. From the book of pilgrimage13. The apple orchard
4. Song of the sea14.From the book of monastic life #1
5. To music15. Autumn day
6. Going blind16. Departure of the prodigal son
7. The garden of olives17. Sehnsucht
8. Time and againBonus live videos:
9. The panther18. Shell song
10. From the book of monastic life #219. Echoes remain forever

Die große Dame des (Dark-)Wave kann auch anders, wie der Re-Release ihres 98er-Albums "Just after sunset" beweist.

In Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen musikalischen Wegbegleiter Martyn Bates (Ex-EYELESS IN GAZA) vertonte Anne Clark siebzehn Gedichte des von ihr hoch geschätzten deutsch-österreichischen Lyrikers Rainer Maria Rilke.
Dabei entstand ein fragiles, spartanisch, aber vielseitig instrumentiertes Werk, frei von Clark-typischen Elektroniksounds. Statt dessen erzeugen Violine, Cello, Piano, Melodica, Flöte und Akustikgitarren einen melancholisch-romantischen Klangkosmos.

Mit ihrer fesselnden Stimme flüstert und wispert Anne Clark die ins Englische übersetzten Worte Rilkes. Sie rezitiert Poesie, die nie dazu gedacht war, mit Musik in Einklang gebracht zu werden, so dass der Hörer auf Stücke mit der für Rock und Pop typischen Strophe-Refrain-Strukturierung vollständig verzichten muss.

Man muss "Just after sunset" als Gesamtkunstwerk betrachten. Einzeln herausgelöste Stücke wirken lediglich wie unvollkommene Fragmente, wie Bruchstücke eines Ganzen, das erst in seiner gesamten Länge seine magische Wirkung entfaltet.

Emotional, besinnlich, melancholisch... das sind die Attribute, die dieses Album am Treffendsten beschreiben.
Musikalisch kokettieren Anne Clark und Martyn Bates vor allem mit der aufstrebenden Neofolk- und Ambient-Szene. Trotz seiner stilistisch abweichender Ausrichtung dürfte "Just after sunset" was Ausstrahlung und Atmosphäre angeht bei Anhängern von Künstlern wie HAGALAZ RUNEDANCE, QNTAL, MILA MAR oder TENHI auf offene Ohren stoßen.
Wer sich also von Musik gerne inspirieren und in Traumwelten entführen lässt, sollte dieses Album auf seinem Einkaufszettel vermerken.

Wer Anne Clark allerdings auf ihre Hits wie "Our darkness" oder "Sleeper in Metropolis" reduziert und mehr potenziellen Düster-Tanzflächen-Fegern im Sinn hat, sollte "Just after sunset" zunächst einer eindringlichen Prüfung unterziehen, damit es kein böses Erwachen gibt.

Martin Schneider, 11.04.2003

 

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