Annie Keating For Keeps, Eigenvertrieb, 2013 |
Annie Keating | Vocals, Acoustic Guitar, Piano (9) | |||
Jason Mercer | Bass, Double Bass, Acoustic Guitar(10), Shaker (3,5,6),Keyboard(9) | |||
Yuval Lion | Drums, Percussion(10) | |||
Trina Hamlin | Harmonica (1,3,8), Tambourine (1,3-7,9-10) ,Accordion(10) Hanclaps (1,3) | |||
Michael Hampton | Electric Guitar. Electric Piano, Rhodes (6,7),Organ (4-6) | |||
Tedddy Kumpel | Electric Guitar (1-4,6-8,11-12), Baritone Guitar (3,6,12) | |||
Claudia Chopek | Violin (4,5,6,9,10) | |||
Chris Brown | Hammond (3-6) | |||
Shane Endsley | Horns (6-8) | |||
Jon Graboff | Pedal Steel (2,7), Dobro (1,11) | |||
Natalie Hawkins, Tess Lovell,Addie Lovell | Backing Vocals (4,9) | |||
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01. Storm Warning | 07. All Gone | |||
02. Right By You | 08. Let It Come | |||
03. Just For Today | 09.River Clyde | |||
04. Take Only What You Can Carry | 10. Take Only What You Can Carry(J´s Version) | |||
05. Leap Of Faith | 11.Thrill Of The Chase | |||
06. Sidecar | 12. Cowgirl In The Sand | |||
Ich bewundere ja irgendwie Musikerinnen, die zwar in einem Atemzug mit Gillian Welch, Aimee Mann oder auch Lucinda Williams genannt werden, aber dennoch ihren eigenen Stiefel durchziehen, so wie es Annie Keating auf ihrem mittlerweile fünften Album tut.
Durchaus in ähnlicher stimmlicher Nachbarschaft zu den obengenannten beheimatet, bewahrt sich Annie doch ihre Eigenständigkeit und serviert geniale Shuffle-Blues Vorlagen für die endlosen Landstrassen im Kopf, die wie bei Storm Warning auch gerne mal in Clapton oder Knopfler Nähe rücken. Aimee kreiert auf "For Keeps" Songs, die erst nach und nach wie eine Wundertüte aufzeigen, was in ihnen steckt, lässt gerne mal zu, das sich geschmackvoll eine Lapsteel bei Right By You dazugesellt, die Harp gefällig ihre Kreise bei Just For Today zieht und der Bass dazu grummelt, während sich der Song angenehm straight mit frickelnder E-Gitarre und Handclaps weiter entwickelt.
Sucht man nun angestrengt nach irgendwelchen kleinen defiziten, könnte man Annie möglicherweise vorhalten, ihre angenehm dunkle und samtige Stimme zu sehr zu verstecken. Da könnte hie und da mal ein Temperamentsausbruch etwas hermachen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Keating balanciert gekonnt zwischen Formatradio-Songs vom Schlage Leap Of Faith und All I Gone auf hohem Level, die auch bei Melissa Etheridge gut aufgehoben wären, lässt aber auch mal Sidecar scheinbar relaxt trancig daherkommen, und überrascht dabei mit Violine und dezentem Rhodes-Piano, die sich einmütig heranschleichen, um den Song interessant zu garnieren.
Annie Keating hat wieder mal unverdrossen dem Massengeschmack getrotzt, ihren Fankreis begeistert und nichtsdestotrotz zusammen mit ihrem langjährigen Produzenten und Musiker Jason Mercer ein hochanständiges Songwriter/Folk/Pop-Album abgeliefert, in dem einiges an Potential zu finden ist, wenn man sich nur darauf einlässt.
Ein hörenswertes und vielschichtiges Album.