Annie Lennox

The Annie Lennox Collection

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.03.2009
Jahr: 2009
Stil: Pop

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Annie Lennox Homepage



Redakteur(e):

Michael Koenig


Annie Lennox
The Annie Lennox Collection, Sony Music Entertainment Germany GmbH, 2009
Annie LennoxVocals
Guests
Anastacia, Angelique Kidjo, Beth Gibbons, Beth Orton, Beverley Knight, Bonnie Raitt, Celine Dion, Dido, Faith Hill, Fergie, Gladys Knight, Isobel Campbell, Joss Stone, KT Tunstall, Madonna, Martha Wainwright, Melissa Etheridge, Pink, Sarah McLachlan, Shakira, Shincai Shoniwa, Sugababes
Produziert von: Stephen Lipson, Andy Wright, Glen Ballard & Annie Lennox Länge: 62 Min 11 Sek Medium: CD
01. Little Bird08. Sing
02. Walking On Broken Glass09. Pavement Cracks
03. Why10. Love Song For A Vampire
04. No More "I Love You's"11. Cold
05. Precious12. Dark Road
06. A Whiter Shade Of Pale13. Pattern Of My Life
07. A Thousand Beautiful Things14. Shining Light

Die in Aberdeen geborene Schottin ANNIE LENNOX kann auf eine sehr bewegte und äußerst erfolgreiche Karriere als Sängerin und Songschreiberin zurückblicken. Diese soll im Folgenden keinesfalls vollständig aufgearbeitet, sondern lediglich kurz skizziert werden. Im Vordergrund stehen hierbei die für diese Rezension relevanten Daten.

Mit 17 Jahren beginnt sie ein Studium der klassischen Musik an der Londoner Royal Academy Of Music, welches sie jedoch kurz vor der abschließenden Prüfung abbricht. Nach einem relativ unerheblichen Zwischenspiel als Kabarettistin lernt die Britin 1976 den Engländer DAVID A. STEWART, besser bekannt als DAVE STEWART, seines Zeichens Musiker und Komponist, kennen, der sie vom Fleck weg heiraten will. Die beiden tun sich privat und musikalisch zusammen. Das Paar ist in der Band THE CATCH aktiv, die ihren Namen 1978 in THE TOURISTS ändert. Die Gruppe bringt es mit ihren punkigen Popnummern auf drei reguläre Studioalben, zwei Best-Of-Kompilationen, sowie zwei Singlehits in Großbritannien und kann im restlichen Europa und in Australien einigen Erfolg verbuchen.1979 ist aufgrund der so gerne bemühten musikalischen Differenzen Schluss. Hinzu kommt noch, dass ihnen ihre Plattenfirma Schwierigkeiten bereitet. Im Jahr 1981 gründen LENNOX und STEWART, obwohl sie sich privat inzwischen getrennt haben, dann die EURYTHMICS. Weder das Debütalbum ’In The Garden’ von 1981, noch die Singleauskoppelungen bescheren dem im Synthie Pop und New Wave beheimateten Duo keinen nennenswerten kommerziellen Erfolg. Der stellt sich dafür mit dem nächsten Werk ’Sweet Dreams (Are Made Of This)’ (1983) umso mehr ein. Der Titeltrack wird ein gigantischer Welthit. Die beiden trennen sich nach weiteren gemeinsamen Poduktionen 1989 zum ersten Mal. 1999 nehmen sie dann wieder zusammen ein Album auf. Danach gehen sie auf Tour. 2000 trennen sich ihre Wege erneut. Ende 2005 erscheint mit ’Ultimate Collection’ nach 1991 bereits zum zweiten Mal eine Zusammenstellung ihrer größten Hits. Bis heute haben die EURYTHMICS auf dem ganzen Globus mehr als 75 Millionen Alben abgesetzt, über 20 weltweite Hits gelandet und zahllose Preise erhalten. Es bleibt abzuwarten, ob das Doppel LENNOX/STEWART irgendwann wieder etwas von sich hören oder sehen lassen wird.

1988 geht ANNIE LENNOX, also noch zu Zeiten der EURYTHMICS, erstmals eigene musikalische Wege. Mit dem Amerikaner AL GREEN singt sie Put A Little Love In Your Heart für den Soundtrack des Films “Die Geister, die ich rief“ ein. 1992 erscheint ihr erstes Soloalbum. ’Diva’ wird Nummer eins im Vereinigten Königreich, kommt in anderen Ländern unter die ersten zehn Plätze in den Charts und verkauft weltweit ca. 6 Millionen Einheiten. *)Die Nummern Why, Walking On Broken Glass und Little Bird (auf der Single ist mit Lovesong To A Vampire ein Titel des Soundtracks zu dem Film “Bram Stoker’s Dracula“ von Francis Ford Coppola zu hören) entern unter anderem in Großbritannien die Top 10. Precious und Cold sind nicht ganz so erfolgreich. Der Longplayer ’Medusa’ (1995) ist das nächste musikalische Lebenszeichen von ANNIE LENNOX. Das Album erklimmt im Vereinigten Königreich die Pole Position, stößt in vielen Ländern unter die ersten 10 Plätze in den Hitparaden vor und geht immerhin um die 5 Millionen Mal über die Ladentheken. Hier bietet sie eigene Lieder, interpretiert aber auch einige ihrer Lieblingsstücke anderer Musikschaffender, wie zum Beispiel das sensationelle A Whiter Shade Of Pale der britschen Rock Band PROCOL HARUM. Neben diesem Song findet sich auch der von der britischen New Wave Band THE LOVER SPEAKS übernommene Top 10 Titel No More “I Love You’s“ auf ’Medusa’, das noch zwei weitere Singles abwirft, denen aber kein wirklicher Erfolg beschieden ist. Erst anno 2003 kommt das dritte Album ’Bare’ heraus, erreicht in etlichen Charts einstellige Plätze und findet in etwa 2 Millionen Käufer. Auf dieser Veröffentlichung sind A Thousand Beautiful Things und Pavement Cracks und ein weiterer Track, die alle drei als Remixe den ersten Platz in der amerikanischen Dance-Hitparade erklimmen, zu hören. Den europäischen Fans wird keine Single angeboten. Anschließend führt sie ihre erste Solotournee nach Europa, in die Vereinigten Staaten und nach Kanada. Im Jahr darauf begleitet sie STING auf dessen ’Sacred Love’ Tour in den USA und Kanada. Danach vergehen immerhin wieder drei Jahre, bis das nächste, und bisher letzte Studioalbum mit dem Titel ’Songs Of Mass Destruction’ das Licht der Welt erblickt. Von dieser Produktion wird Dark Road als Single ausgekoppelt, kann aber nicht nennenswert punkten. Den ebenfalls von dem vorgenannten Werk stammenden Tune Sing, den sie gemeinsam mit vielen namhaften Sängerinnen aufnimmt, widmet ANNIE LENNOX ihrer Kampagne SING zur Unterstützung von mit dem HIV-Virus infizierten südafrikanischen Frauen und Kindern.

Gerade hat die hoch dekorierte und sowohl sozial, als auch politisch engagierte Künstlerin mit ’The Annie Lennox Collection’ eine von ihr selbst zusammengestellte Werkschau der letzten siebzehn Jahre ihrer Solokarriere veröffentlicht. Zwölf der vierzehn Titel stammen, wie vorstehend bereits dargelegt, aus verschiedenen Schaffensphasen der Schottin, während die anderen zwei Nummern neu sind. Es handelt sich dabei um Pattern Of My Live (geschrieben von dem Sänger der britschen Indie-Pop/Rock Gruppe KEANE Tom Chaplin) und Shining Light (ein Cover des Hits der britischen/nordirischen Indie-Rock Band ASH und die aktuelle Single). ANNIE LENNOX weis mit ihren Qualitäten als Autorin gefühlvoller, aber auch sozialkritischer Songs (sie verfasste zehn der auf 'The Annie Lennox Collection' befindlichen Tracks) und ihrer unverwechselbaren Stimme immer wieder aufs Neue zu begeistern. Sie pendelt überzeugend zwischen Pop, zahmem Rock, Soul und Gospel hin und her. Ihre Interpretationen sind, egal ob es sich um eigenes oder fremdes Material handelt, unvergleichlich. Die vermittelten Gefühle und Stimmungen, welcher Natur sie auch sein mögen, sind echt und nehmen den Hörer sofort gefangen. Nichts wirkt aufgesetzt oder unehrlich. Da können sich die ganzen so genannten Superstars von heute, egal wie sie alle heißen und wie viele Platten sie verkaufen mögen, eine gehörige Scheibe abschneiden und werden die Klasse dieser Frau doch niemals erreichen.

Alles in allem ist ’The Annie Lennox Collection’ eine lohnende Anschaffung für Anhänger schöner Melodien, sowie hervorragend und anspruchsvoll gemachter und angenehm kitschfreier Popmusik. Für diejenigen, die sich näher mit dem musikalischen Wirken von ANNIE LENNOX befassen wollen, ist diese Retrospektive als Einstieg sehr zu empfehlen, da sie ihre Solokarriere wirklich repräsentativ wiederspiegelt.

’The Annie Lennox Collection’ erscheint einmal als normale Einzel-CD, die dieser Besprechung zu Grunde liegt, und dann noch als limitierte Spezialausgabe mit einer Bonus-CD die acht Tracks umfasst und obendrein noch mit einer Bonus-DVD, die 15 Videos enthält. Es darf nicht vergessen werden zu erwähnen, dass 2,00 Euro für jede an den Mann/die Frau gebrachte Sonderediton in das Projekt SING fließen.

*) Hinweis: Ab hier werden nur die Titel der Lieder genannt, die auf ’The Annie Lennox Collection’ zu finden sind.

Michael Koenig, 09.03.2009

 

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