Annihilator Feast (Special Limited Edition), UDR Music, 2014 |
Jeff Waters | Gitarre & Gesang | |||
Dave Padden | Gesang & Gitarre | |||
Alberto Campuzano | Bass & Gesang | |||
Mike Harshaw | Schlagzeug | |||
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CD 1 | ||||
01. Deadlock | 06. Perfect Angel Eyes | |||
02. No Way Out | 07. Demon Code | |||
03. Smear Campaign | 08. Fight The World | |||
04. No Surrender | 09. One Falls, Two Rise | |||
05. Wrapped | ||||
CD 2 | ||||
01. Fun Palace | 09. 21 | |||
02. Alison Hell | 10. Stonewall | |||
03. King Of The Kill | 11. Ultra Motion | |||
04. Never, Neverland | 12. Time Bomb | |||
05. Set The World On Fire | 13. Refresh The Demon | |||
06. Welcome To Your Death (W.T.Y.D.) | 14. Word Salad | |||
07. No Zone | 15. Brain Dance | |||
08. Bloodbath | ||||
DVD | ||||
01. Smear Camapaign | 08. I Am In Command | |||
02. King Of The Kill | 09. No Zone | |||
03. No Way Out | 10. Fiasco | |||
04. Clown Parade | 11. Alison Hell | |||
05. Set The World On Fire | 12. No Way Out (Official Video) | |||
06. Welcome To Your Death | 13. No Way Out (Performance Video) | |||
07. Fun Palace | ||||
Als Fan hasst man sie: diese Angewohnheit der Plattenfirmen, wenige Monate nach dem Release eines Albums mit der Deluxe, der Special, der Limited oder in diesem Fall der Special Limited Edition einer an und für sich noch aktuellen Scheibe rauszukommen. Bei dieser Gewohnheit sollte sich niemand in den Vorständen der Firmen wundern, wenn die Fans sich das Album zunächst einmal so beschaffen. Leidtragende sind dabei am Ende natürlich vor allen Dingen die Musiker, die ja von den Einnahmen leben und arbeiten müssen. Als Rezensent sehe ich wenigstens den Vorteil, mich noch einmal mit etwas zeitlichem Abstand erneut mit der Musik auseinanderzusetzen. Manches mal kommt man dabei ja zu neuen Erkenntnissen.
In diesem Fall liegt mir also erneut “Feast“ von den kanadischen Thrashern ANNIHILATOR vor. Und auch nach einem knappen halben Jahr bleibt festzuhalten, dass Jeff Waters& Co. hier wieder einmal ein wirklich ordentliches Brett von einem Album vorgelegt haben. Das Werk macht heute noch genau so viel Spaß wie beim Erscheinen und verwöhnt mit fetten Riffs, die einem die Rübe abschrauben und Soli, die sich vor den Vergleichen mit den Größen der Szene, als Beispiel seien einfach mal Alex Skolnick (TESTAMENT) und Kirk Hammett (METALLICA) genannt, verstecken müssen.
Und auch der Umstand, dass nicht alle Kompositionen sofort im Ohr hängen bleiben, erscheint mir mit etwas nicht mehr so problematisch. Zum einen, weil die Stücke tatsächlich mit der Zeit „wachsen“ (als Beispiel sei der Closer One Falls, Two Rise genannt) und zum anderen weil ein Album nur mit Highlights keine Zeit zum Verschnaufen lässt. Aber ein Kritikpunkt bleibt weiter valide: Einen Klassiker wie King Of The Kill, Set The World On Fire, Fun Palace, W.T.Y.D. oder die beiden Band-Hymnen Alison Hell sowie Never, Neverland hat das neue Album nicht zu bieten. Am ehesten kann der Opener Deadlock noch in diese Gewichtsklasse. Zudem stellen noch No Way Out, Smear Campaign und das an SUICIDAL TENDENCIES erinnernde No Surrender weitere starke Songs dar.
Zudem gehören die Kanadier live zu den verlässlichsten Bands auf den Bühnen dieser Welt und lassen so gut wie nie einen Besucher enttäuscht nach Hause ziehen. Und trotzdem: der ganz große Erfolg will ihnen als Dank für die harte Arbeit einfach nicht zufallen. Daran wird sich auch aller Voraussicht nach durch “Feast“ wenig ändern. Und wieder einmal liegt das nicht wirklich an der Qualität der Scheibe.
Der Kaufanreiz der Special Limited Edition von “Feast“ ist die beigefügte DVD. Darauf ist der rund einstündige Auftritt der Band beim letztjährigen Wacken Open Air Festival eingefangen. Neben den Klassikern der Band-Geschichte präsentieren, Jeff Waters, Sänger/Gitarrist Dave Padden & Co. mit Smear Campaign und No Way Out auch zwei neue Songs, aus dem zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht erhältlichen Album. Bei strahlendem Sonnenschein präsentiert sich die Band routiniert und heizt den Tausenden von Headbangern ordentlich ein, die im Gegenzug die Kanadier ordentlich abfeiern. Abgerundet wird die DVD von zwei Video-Clips zum Track No Way Out, die sich aber nur marginal unterscheiden. Trotzdem auf Grund des Konzert-Mitschnitts kann man von einem gelungenen Bonus sprechen.
Um mich noch mal kurz selber zu zitieren: “Feast“ setzt die Reihe der gutklassigen Veröffentlichungen der Band von Jeff Waters fort, gehört aber nicht zu den Spitzenwerken. … Dennoch sollten Genrefans auch bei diesem Werk der Kanadier nicht zögern, es zumindest einmal anzutesten. (Selbst-Zitat Ende) Und wer das Album noch nicht hat, der muss im Zweifelsfall zu dieser Special Limited Edition greifen. Die Fans, die “Feast“ bereits im Plattenschrank stehen haben, werden sich einmal mehr über die Veröffentlichungspolitik der Plattenfirmen ärgern dürfen.