Anthony Gomes

...Before The Beginning

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.09.2013
Jahr: 2013
Stil: Blues, R&B, Soul

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Anthony Gomes
...Before The Beginning, Up 2 Zero, 2013
Anthony GomesVocals, Guitar
Michael RhodesBass
Greg MorrowDrums
Kevin MckendreePiano
Dan DugmoreGuitar
Angie Primm, Jerad Woods, Gale StuartBackground Vocals
Glen CarubaPercussion
Minnie MurphyDuet Vocals on Let's Fall In Love
Produziert von: Anthony Gomes & Peter Carson Länge: 38 Min 42 Sek Medium: CD
01. ...Before The Beginning07. Let's Fall In Love
02. Blues Is Good08. Rescue Me
03. Lady Soul09. Beautiful Goodbye
04. Love Is Everything10. Blues In Technicolor
05. Sinner's Song11. Old Ten Wheeler
06. Golden Wings12. The End Comes...

Sollen wir's mal ganz kurz machen? Das ist die Platte, respektive das Album, welches Rod Stewart hätte machen sollen anstelle von seinen wachsweichen Crooner-American-Songbooks! So klingt das amerikanische Liederbuch: Nach Soul und Jazz, nach Blues und R&B und vor allem nach jeder Menge Herzblut und Leidenschaft!
Ich war ja schon von Gomes' 2008er Album "Music Is The Medicine" recht angetan, wobei mein abschließendes "Der Mann ist gut" hoffnungslos untertrieben war. Leider dauerte die damalige Liaison mit Ruf Records nur ein Album lang und es war nicht so einfach, dem Mann auf den Fersen zu bleiben. Seinem Stil blieb er sich auf "Up 2 Zero" in etwa treu, aber mit "...Before The Beginning" legt er nun wahrlich ein tolles Album vor. Ich weiß nicht, wie alt der Typ ist, aber die Erfahrung und Inbrunst, die aus dieser Stimme und diesen Songs sprechen, sind um Jahrzehnte älter als dieses Gesicht.

Der "Anfang" von "...Before The Beginning" liegt offensichtlich sogar mindestens ein Jahrhundert hinter uns, denn im gleichnamigen Song schleppen sich Sharecroppers oder gar angekettete Sträflinge übers Feld und singen einen schwerblütigen Gospel, der einen in eine für die Protagonisten wenig erfreuliche Zeit versetzt. Das geht nur gut eine Minute, hinterlässt aber schwer Eindruck. Ebenso wie die absolut "schwarze Stimme", die verkündet Blues Is Good. Vom Piano wird dieses Lied dominiert und es gerät zum ansteckenden Sing-along, mit kurzen Akustikgitarren-Einwürfen, dem man sich schwerlich entziehen kann. Hier schwingen die Hüften schon ausgiebig.
Lady Soul ist genau das, was der Titel suggeriert, nämlich eine Soul-Nummer, aber die besungene Lady hat wohl richtig Feuer und das drückt sich auch in dieser Darbietung aus. Die Gitarre hat Gomes auf diesem Album eher in den Hintergrund gestellt, aber was er gesanglich zu bieten hat, ist verdammt, verdammt gut! Herr Stewart, da sollten Sie und ihre Anhänger - zu denen ich mich teilweise auch zähle - mal reinhören! Wie dynamisch Anthony Gomes diesen Song auf- und abschwingen lässt, hat den Stil der Soul-Größen wie Sam Cooke. Die hervorragend bestzte Background-Abteilung hat hieran natürlich gehörigen Anteil.

Ein weiterer Ohrwurm folgt mit dem jazzig-swingenden Love Is Everything. Damen und Herren, spätestens mit diesem Song werden sie dieses Album lieben! Das hat das wundervolle Swing-Feeling, welches meine Herzens-Dame Candye Kane so oft und gern vom Stapel lässt. Die beiden muss man unbedingt miteinander bekannt machen. Was wäre das für ein Duett. Das ist mit Let's Fall In Love praktisch vorweggenommen, nur dass die Partnerin hier Minnie Murphy heißt. Ein Song, der einen über Jahre begleiten kann und wird. Und sollte. Gute Laune garantiert.
Damit es nicht zu beschaulich und locker wird, folgt mit Sinner's Song wieder ein Down-Home-Blues, der sich als Begräbnis-Marsch vom tiefsten Delta bis nach New Orleans schleppt. Kaum zu glauben, dass Gomes diese Songs alle selbst geschrieben hat. Gut, bei Lady Soul stand ihm Mark Selby zur Seite.
Wie man einen Slow Blues spartanisch instrumentiert und ohne großartige Solo-Orgien trotzdem packend bringt, demonstriert Rescue Me und wie man eine Ballade mit einer Überdosis an Soul ausstattet, das zeigt Beautiful Goodbye. Letztmalig in diesem Review muss ich hier ol' Roddy ins Spiel bringen, denn zu seinen Glanzzeiten - in den 70ern - hatte der ähnlich starke Leistungen auf der Pfanne. Passion pur!
Wenn der Blues In Technicolor kommt, schaukelt er uns locker über Veranda oder Dancefloor, mit jeder Menge Jazz-Zutaten und akustischem Charakter, versehen mit dieser hochkarätigen Stimme, bevor es mit Old Ten Wheeler zurück ins Delta geht. Man hört genug Typen, die mal mit rauer Stimme einen auf Blues-Shouter machen, aber das hält selten ein Lied oder gar ein Album durch. Hier singt einer, der den Blues, den Soul, Jazz, R&B und Swing, offensichtlich in jeder Faser seines Körpers spürt und - ebenso wichtig - das seinen Hörern auch vermitteln kann. So endet dieses Album auch mit The End Comes... stilgerecht und entschlüsselt auch den eröffnenden Song: "The End Comes, Before The Beginning". Kein Problem das lässt sich fast nahtlos an den ersten Song anknüpfen und das Album - welches keine ¾-Stunde dauert - gleich ein paar Mal hintereinander laufen.
Wird mit jedem Durchgang noch besser!

Epi Schmidt, 31.08.2013

 

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