Anvil

Pounding The Pavement

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.01.2018
Jahr: 2018
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Anvil
Pounding The Pavement, SPV, 2018
Steve KudlowGesang & Gitarre
Robb ReinerSchlagzeug
Chris RobertsonBass
Produziert von: Jörg Uken Länge: 46 Min 26 Sek Medium: CD
01. Bitch In The Box07. Let It Go
02. Ego08. Nanook Of The North
03. Doing What I Want09. Black Smoke
04. Smash Your Face10. World Of Tomorrow
05. Pounding The Pavement11. Warming Up
06. Rock That Shit12. Don't Tell Me (Bonus Track)

Das kanadische Power-Trio ANVIL ist sicherlich deutlich einflussreicher als erfolgreich durch seine bisherige Band-Geschichte gegangen. Musiker wie Lars Ulrich (METALLICA), Tom Araya (SLAYER) oder Slash (GUNS ’N’ ROSES) und selbst eine Legende wie Lemmy Kilmister (MOTÖRHEAD) nannten die Band um die beiden Ur-Mitglieder Steve „Lips“ Kudlow und Robb Reiner als Inspiration – und verwiesen dabei insbesondere auf das zweite Album, “Metal On Metal“. Und alleine für das Durchhaltevermögen haben ANVIL dann auch einen Preis verdient, aber stattdessen bekamen sie ja etwas viel Besseres: einen eigenen Film, der im Jahr 2010 dafür sorgte, dass ANVIL einem erweiterten Publikum bekannt wurden.

Die danach folgenden Alben erhielten dann auch mehr Aufmerksamkeit und so ziehen Kudlow und Reiner ihren Schwur gnadenlos durch: „Wir haben gesagt, dass wir das tun bis wir alte Männer sind. Das meinten wir wirklich so“ (Kudlow). Nach vier Dekaden im Geschäft haben sie dieses Ziel wohl schon erreicht, ans Aufhören denken sie zum Glück noch nicht. Beweis dafür ist das neueste Werk der Band: “Pounding The Pavement“. Und das (Straßen-) Pflaster muss einiges aushalten, wenn ANVIL loslegen, wie man es auch bei den jüngsten ACCEPT-Werken gewohnt war. Der Opener Bitch In The Box hätte wie so manches anderes Stück auch auf den jüngsten Alben aus der Solinger Stahl-Schmiede stehen können. Allerdings wirkt eine Nummer wie Ego dann eher wie eine moderne MOTÖRHEAD-Nummer. Das liegt auch daran, dass Lips' Stimme hier ein wenig wie eine Mischung aus Mark Tornillo (ACCEPT) und Lemmy Kilmister klingt, rauh und etwas verlebt.

Photo-Credit: zur Verfügung gestellt von Oktober Promotion

Ebenso wie das deutsche Heavy Metal-Flaggschiff oder das ultimative britische Power Trio ziehen auch die kanadischen Speed Metal-Pioniere, die heute eher traditionell unterwegs sind, hier ihre Nummer durch, mit kernigen Metal-Riffs, die zwar nicht innovativ dafür aber gnadenlos effektiv eingesetzt werden und ebenso schnell hängen bleiben wie die Gesangsmelodien, die man zumeist schon beim zweiten Durchgang der CD mitgrölen kann. Das beste Beispiel dafür ist wohl der Track Nanook Of The North, der direkt mit dem recht simplen aber eben auch sehr griffigen Refrain einsteigt. Der Titel – übersetzt „Nanuk, der Eskimo“ - bezieht sich übrigens auf eine bereits 1922 veröffentlichte Film-Dokumentation über die kanadischen Inuit, der als einer der bedeutendsten Dokumentarfilme der Stummfilm-Ära gilt.

Aber auch das die eigenen Speed-Vergangenheit heraufbeschwörende Black Smoke oder die latent von BLACK SABBATH beeinflusste Nummer wie World Of Tomorrow zieht den Hörer schnell in ihren Bann. “Pounding The Pavement“ ist sicherlich nicht das beste Werk der Band (dafür hat das Trio einfach schon zu viele gute und wegweisende Alben in der Vergangenheit produziert), es dürfte aber durchaus zu den besseren in der ja mittlerweile bereits sehr langen Karriere der Kanadier gehören. Beschwingt und kräftig zupackend machen die zwölf Songs einfach gute Laune und verleiten zum headbangen. Der knackige Sound der Scheibe tut sein Übriges. Dafür zeichnet in diesem Fall Jörg Uken verantwortlich, in dessen Soundlodge-Studios in Rhauderfehn das Album übrigens entstand. ANVIL sind nicht kleinzukriegen und bescheren uns auch nach 40 Jahren prima Metal-Scheiben wie diese. Dafür gebührt Kudlow, Reiner und ihrer jeweiligen Mitstreitern großer Dank.

Marc Langels, 06.01.2018

 

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