Aperion Act Of Hybris, G-Records, 2011 |
Zala Hodnik | Gesang | |||
Martin Bezjak | Viola | |||
Crt Birsa | Gitarre | |||
Samo Dervisic | Cello | |||
Nejc Kolar | Schlagzeug | |||
Dani Telebar | Bass | |||
Tina Anderlic | Flöte | |||
Ziga Birsa | Didgeridoo | |||
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01. Source | 08. Black Flies | |||
02. Ocean | 09. The Truth | |||
03. Shine | 10. Fe+ | |||
04. Urma | 11. Dajte | |||
05. Light | 12. The Concept | |||
06. Mya | 13. Ü | |||
07. Fairytale Mind | ||||
Slowenien gehört mit seinen knapp 20.000 Quadratkilometern und seinen etwas mehr als zwei Millionen Einwohnern zu den kleineren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Trotzdem grenzt die kleine Republik sowohl an Italien, Österreich, Kroatien, Ungarn und an die Adria-Küste des Mittelmeeres. Unabhängig von der einstigen Heimat Jugoslawien ist das Land bereits seit 1991 und konnte das in einem 10-Tage-Krieg auch gegen die militärische Übermacht behaupten. Aus diesem kleinen aber stolzen Land kommt APERION.
Grob betrachtet könnte man die Band in die Ecke Gothic Metal stecken, aber das würde ihre musikalischen Einflüsse nur grob abdecken. Sicher, APERION spielen einen düsteren Metal und verfügen mit Sängerin Zala Hodnik über eine Frontfrau mit einer klassisch ausgebildeten Stimme. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Gothic Metal Bands, die das orchestrale in ihrer Musik häufig nur von den Keyboards kommen lassen, sind bei APERION echte Streicher und Flöten am Start. Von daher könnte man auch von Folk Metal sprechen, denn viele Passagen klingen folkloristisch. Man könnte aber die Slowenen auch in die Nähe zu Bands wie IN EXTREMO oder DIE APOKALYPTISCHEN REITER rücken.
Ebenso wenig wie die Band leicht zu kategorisieren ist, ist die Musik leicht zugänglich. Das liegt zum einen daran, dass drei der Stücke in Slowenisch gesungen werde, was für das westliche Ohr etwas gewöhnungsbedürftig ist. Zum anderen fehlt es APERION auf “Act Of Hybris“ ein wenig an Eingängigkeit. Hier gibt es keinen „Hit“ (wobei ich damit nicht gleich Chart-Erfolg meine) wie ihn die Konkurrenz von NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION oder aber EPICA auf ihren Alben meist immer zu bieten hat. Zudem ist die Musik häufig nicht zwingend genug. Die Grundideen sind vorhanden, werden aber nicht in der nötigen Form ausgearbeitet, um daraus ein durchgängig spannendes und abwechslungsreiches Album zu machen. Hier würde die Hilfe eines erfahrenen Produzenten sicherlich einiges bewirken können, um der Band noch einen zusätzlichen Schub zu geben.
Dafür überrascht das Album aber mit einem bereits sehr guten Sound, der vor allem die echten Instrumente (sprich die Streicher, Flöten und das Achtung: Didgeridoo) hervorhebt. Über allem thront aber die Stimme von Zala Hodnik, die Vergleiche zu den anderen Frontfrauen Tarja Turunen (Ex-NIGHTWISH), Simone Simons (EPICA) oder Sharon den Adel (WITHIN TEMPTATION) nicht zu scheuen braucht.
APERION haben mit “Act Of Hybris“ ein gelungenes Debüt vorgelegt, das die Talente der Band schon durchaus ins rechte Licht rückt. Um aber den nächsten Schritt zu machen, müsste die Band aus meiner Sicht beim Songwriting noch um einiges zulegen. Aber dann haben sie eine gute Chance aus dem kleinen Slowenien eine internationale Karriere zu starten.