Aretha Franklin Knew You Were Waiting: The Best Of Aretha Franklin 1980 - 1998, Sony Music, 2012 |
Aretha Franklin | Vocals, Keyboards | |||
James Jamerson, Tony Coleman, Sr. Scott Edward, Louis Johnson, Randy Jackosn, Nathan East | Bass | |||
Bernard Purdie, Ed Green, Jeff Porcaro | Drums | |||
Cornell Dupree, Michael McGoity, Buzzy Feiten | Guitars | |||
David Foster, Richard Tee, Michael Lang | Keyboards | |||
Clarence Clemons | Sax Solo on Freeway Of Love | |||
David Stewart | Guitar on Sisters Are Doin' It For Themselves | |||
Benmont Tench | Organ on Sisters Are Doin' It For Themselves | |||
Mike Campbell | Guitar on Sisters Are Doin' It For Themselves | |||
Annie Lennox | Vocals and Keyboards on Sisters Are Doin' It For Themselves | |||
George Benson | Vocals on Love All The Hurt Way | |||
Chuck Leavell | Keyboards on Jumpin' Jack Flash | |||
Keith Richards and Ron Wood | Guitars on Jumpin' Jack Flash | |||
Elton John | Vocals on Through The Storm | |||
Whitney Houston | Vocals on It Isn't, It Wasn't, It Ain't Never gonna Be | |||
George Michael | Vocals on I Knew You Were Waiting (For Me) | |||
Michael McDonald | Vocals on Ever Changing Times | |||
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01. United Together | 09. Jumpin' Jack Flash | |||
02. Love All The Hurt Away | 10. Jimmy Lee | |||
03. Jump To It | 11. I Knew You Were Waiting (For Me) | |||
04. Get it Right | 12. Through The Storm | |||
05. Freeway Of Love | 13. It Isn't, It Wasn't, It Ain't Never Gonna Be | |||
06. Who's Zooming Who | 14. Ever Changing Times | |||
07. Sisters Are Doin' It For Themselves | 15. Willing To Forgive | |||
08. Another Night | 16. A Rose I Still A Rose | |||
Denkt man an Aretha Franklin, dann denkt man sicher zunächst an die 60er Jahre, als ihr Stern aufging und sie mit Songs wie Think und Respect Meilensteine der populären Musik einsang. Zudem - auch mit gerade diesen Songs - wurde sie zu einem Vorbild für weiße wie schwarze Frauen und dass beileibe nicht nur wegen ihres Gesanges, sondern auch wegen ihrer starken Persönlichkeit. Dass das nur zum Teil stimmt, werden wir bald in einem anderen Review sehen. Auch in Arethas Leben gab es prägende Männer und Partnerschaften, aber zumindest lies sie sich nicht so offensichtlich dominieren, wie beispielsweise eine Tina Turner während ihrer Zeit zusammen mit Ike Turner.
Dass sie auch in den 80er und 90er Jahren noch absolut begeisternde Musik gemacht hat - teilweise erst von der nachrückenden Generation für sich entdeckt wurde - und in den Charts ganz vorne mitgemischt hat, kann man sich auf diesem Sampler vergegenwärtigen. Natürlich dominiert da oft der Sound der 80er und es geht vom Soul schon in den Pop- und modernen R&B-Bereich. Das wird mit United Together gleich deutlich. Da praktisch alles "großes Kino" ist - entsprechend aufgeblasen - kann praktisch jeder Song hier als Soundtrack für einen Spielfilm dienen. Wenn es sein muss, dann entsteht dieser "Spielfilm" auch nur vor dem eigenen "inneren Auge". Die Stimme von Aretha Franklin setzt sich auch gegen die "Überzuckerung" und "Unterbutterung" durch Streicher und Background-Chöre durch. Selbst in solchen Schmuseballaden.
Das wird beim Duett mit George Benson im folgenden Love All The Hurt Away kaum anders/besser, doch die versammelte Garde der Edel-Instrumentalisten lässt selbst diesen Songs ihre Klasse durchblitzen. Die oben Aufgelisteten sind ja nur ein kleiner Teil der Musiker. Man muss natürlich in der richtigen Stimmung dafür sein.
Praktisch bei jedem Song denkt man Interpreten aus dieser Zeit, wie Michael Jackson, die POINTER SISTERS oder Whitney Houston und die Begleitband wird oft die gleiche gewesen sein. Mir gefällt's in erster Linie besser, wenn mehr Schwung hinter der Geschichte ist, wie bei Freeway Of Love etwa. Selbst in dem damaligen Sound hat die Nummer bis heute kaum was von ihrem Drive eingebüßt und dürfte auch heute noch jede Tanzfläche problemlos füllen.
Ähnlich, wenn auch etwas gebremster, läuft das mit Who's Zoomin' Who ab. Ja, ich geb's zu, ich hab mir damals sogar diese LP gekauft, weil man einfach von dieser Stimme fasziniert sein muss. Damaliger - wie heutiger - Höhepunkt ist für mich zweifelsfrei die Kollaboration mit Annie Lennox von den EURYTHMICS. Die Power, die diese beiden Power-Frauen in diese "Feministinnen-Hymne" steckten, ist nahezu greifbar. Kurz darauf die Coverversion von Jumpin' Jack Flash. Da dürften sich auch die STONES kräftig gefreut haben und neben Keith Richards war ja auch Ron Wood hier mit im Studio. Unüberhörbar.
Ja, es sind letztlich die Duette, die hier am meisten Spaß machen. Dazu gehört selbstverständlich I Knew You Were Waiting (For Me), zusammen mit George Michael und It Isn't, It Wasn't, It Ain't Never Gonna Be, mit Whitney Houston (Gott hab sie selig). Zwei solche Wahnsinnsstimmen pushen sich gegenseitig, sind aber letztlich fast schon zu viel des Guten. Spaß macht's trotzdem den Beiden zu lauschen.
Verführerisch auch das Duett mit Michael McDonald, Ever Changing Times und das vibrierende A Rose Is Still A Rose.
Dieser Song beschließt diese Sammlung auch mit den richtigen Worten. In diesen Tagen ist Aretha Franklin 70 Jahre alt geworden und eine der wundervollsten Rosen der Musikgeschichte ist sie immer noch. Happy birthday, Queen of Soul!