Arkells High Noon, The Organisation, 2014 |
Max Kerman | Vocals, Guitars | |||
Mike DeAngelis | Guitars, Vocals | |||
Nick Dika | Bass | |||
Tim Oxford | Drums, Percussion | |||
Anthony Carone | Keyboards, Vocals | |||
| ||||
01. Fake Money | 07. What Are You Holding On To | |||
02. Come To Light | 08. Hey Kids! | |||
03. Cynical Bastards | 09. Leather Jacket | |||
04. 11:11 | 10. Crawling Through The Window | |||
05. Never Thought That This Would Happen | 11. Sytematic | |||
06. Dirty Blonde | ||||
Rock-Bands die sich nach Städten und Staaten benennen gibt es reichlich. CHICAGO, BOSTON, ATLANTA RHYTHM SECTION, ALABAMA SHAKES, GEORGIA SATELLITES usw. Bei Straßennamen endet die Liste jedoch recht schnell. Die E-STREET BAND fällt einem ein. Und sonst? Genau, die kanadischen ARKELLS entlehnen ihren Bandnamen dem Straßenzug in dem sich ihr Proberaum befindet. Mitten in Hamilton, Ontario.
Rein textlich haben die jungen Kanadier ihren heimatverbundenen, teils provinziell eingefärbten Fokus nie verloren. Musikalisch gehen die kanadischen Juno-Award-Gewinner mit ihrem dritten Album aber nun auf große Reise. Zeitreisen leicht gemacht.
Die ARKELLS sausen durch die Jahrzehnte, bemühen bunte und plakative Zitate aus den Siebzigern, Achtzigern und Neunzigern, bezwingen den Hörer mit unverschämt eingängigen Refrains, wuchtigen und energiegeladenen Hooklines die ihren bezwingenden Charme offen zur Schau tragen.
Ihre heimliche Liebe zu süßen Motown-Melodien und Rhythmen, die auf dem zumindest in Kanada sehr erfolgreichen Vorgänger "Michigan Left" kursierte, macht auf ihren Neuling "High Noon" Platz für 80's Ästhetik mit Synthesizer-Getucker und zackigen Drum-Patterns. Blue-Eyed Soul Ohrwürmer wie Where U Goin' oder Coffee, die mitunter an alte Größen wie HALL & OATES erinnerten, finden wir also fast gar nicht auf "High Noon". Ausnahme: Systematic klingt wie HALL & OATES in ihrer "Private Eyes"-Phase.
Unterdessen machen wir Bekanntschaft mit neuen, angenehmen Party-Hits wie Come To Light oder 11:11, die im erwähnten 80's Modus voranpreschen. Samt Uh la la, Oho, Huhu und Aha-Chören, die allerdings nicht peinlich wirken, sondern gutgelauntes Disco-Feeling verströmen.
Verharren die ARKELLS in den Neunzigern, erinnern sie mit Never Thought That This Would Happen an eine längst vergessene amerikanische Band namens NEW RADICALS, Gregg Alexanders One-Album-Wonder von 1998. Den Siebzigern huldigen die Kanadier um den charismatischen Sänger Max Kerman mit Songs wie What Are You Holding On To, die mit leichtem Glam-Rock Anstrich daherkommen oder Hey Kids!, das klingt wie eine übermütige Party-Truppe in MOTT THE HOOPLE Verkleidung.
ARKELLS drittes Opus "High Noon" präsentiert sich bonbonbunt, unbekümmert und gutgelaunt. Ein Pop-Album reinsten Wassers. Ersonnen auf der Arkell Street, mitten in Hamilton, Ontario.